Seit 2020 bietet der E-Auto-Hersteller Polestar die Mittelklasse-Limousine Polestar 2 (Test) an. Ab Ende dieses Jahres soll das auffallend große Elektro-SUV Polestar 3 dazukommen. Doch der Polestar 4 der Joint Venture Marke von Volvo und Geely soll das Angebot an Modellen erweitern. Ein Designmerkmal des Autos ist die fehlende Heckscheibe. Die Sicht nach hinten ist stattdessen über Kameras möglich. Das neue Elektroauto-Modell hat einen Radstand von stattlichen drei Metern und baut auf der Premium Sustainable Experience Architecture (SEA) auf.
E-Auto: Reichweite oder Fahrspaß
Mit einer Gesamtlänge von 4.839 mm, einer Breite von 2.139 mm und einer Höhe von 1.544 mm sorgt der Polestar 4 für einen ordentliches Auftreten. Zudem ist das neue 4er Modell der bis heute schnellste Polestar aller Zeiten. Dank seines 544 PS (400 kW) starken Dual-Version-Motors samt Allradantrieb und 686 Nm Drehmoment knackt er innerhalb von 3,8 Sekunden die 100 km/h-Marke. Aber es gibt auch eine Einmotorige-Variante mit Hinterradantrieb, die 272 PS (300 kW) und 343 Nm leistet.
Nach WLTP-Norm liegt die Reichweite für das Dual-Motor-Modell bei bis zu 564 Kilometern und für das E-Auto mit Single Motor sogar bei bis zu 600 Kilometern. Dafür ist eine 102 kWh große Batterie verbaut. Mit bis zu 200 kW DC (Gleichstrom) und 22 kW AC (Wechselstrom) kann das SUV-Coupé an einer öffentlichen Ladesäule oder Wallbox geladen werden. Weiterhin kann der Polestar 4 mit Vehicle-to-load (V2L) als Stromquelle für andere Geräte dienen. Diese Funktion soll bereits von Anfang zur Verfügung stehen. Auch eine Wärmepumpe ist nach Angaben des Herstellers serienmäßig ab Bord. Nur die Dual-Motor-Version kann einen der beiden Antriebe bei Bedarf abschalten und so die Reichweite erhöhen.
E-Auto: Design wichtiger denn je?
Die Front des Polestar 4 unterscheidet sich wegen seiner deutlich niedrigeren Nase und der horizontal zweigeteilten Frontscheinwerfer von seinen Geschwistern Polestar 2 und Polestar 3. Die Designer wollten sich mit eigenständigen Polestar-Gesichtern stark von der Mutter Volvo unterscheiden, andererseits dürfen sie auch nicht unter den ganzen neuen Automarken in China untergehen. Serienmäßig ist der Polestar 4 mit einem durchgehenden Glasdach ausgestattet. Optional lässt sich dieses Glasdach blickdicht oder transparent einstellen. Für Sicherheit sorgen neben zwölf Kameras und einem Radar auch zwölf Ultraschallsensoren.
Die offizielle Einführung des SUV Coupé mit Rädern zwischen 20 und 22 Zoll ist in Europa für Anfang 2024 geplant. Vorverkauf und Produktion sollen aber schon im Laufe dieses Jahres starten. Im günstigsten Fall soll der Polestar 4 rund 60.000 Euro kosten. Grundlage des neuen E-Autos war der Polestar Precept, den der schwedisch-chinesische Hersteller schon im Jahr 2020 präsentierte. Typisch vor Polestar ist übrigens auch dies: Android Automotive OS als Betriebssystem inklusive Google Maps als Navigationssystem über das 15,4 Zoll große Infotainment-Display im Querformat.
