Schon beim Test des Polestar 2 wurde deutlich, wie viel Spaß es machen kann, mit einem Elektroauto der schwedischen Tochtermarke von Volvo unterwegs zu sein. Gerade dann, wenn das Performance-Paket mit an Bord ist, mutiert der Pkw auf der Fahrbahn bei Bedarf zu einer kleinen Rakete. Und gegen Aufpreis ist exakt dieses Extra auch beim neuen Polestar 3 verfügbar, der jetzt offiziell mit Allradantrieb vorgestellt wurde. Das SUV-Kraftpaket ist ab sofort sogar schon bestellbar. Bis erste Auslieferungen starten, dauert es aber noch ein wenig.
Polestar 3: Bis zu 517 PS
Sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse ist beim Polestar 3 ein Elektromotor verbaut. Die Leistung liegt ohne Performance-Paket bei 360 kW (489 PS), mit Performance-Paket sind es sogar 380 kW (517 PS). Das abrufbare Drehmoment liegt entsprechend bei 840 respektive 910 Nm. Beschleunigungen von 0 auf 100 km/h gelingen laut Hersteller in 5,0 Sekunden ohne und in 4,7 Sekunden mit Performance-Paket. Die Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h.
Für eine Reichweite von bis zu 610 Kilometern nach WLTP-Norm ist ein 111 kWh großer Akku verbaut. Ein vergleichbar großer Energiespeicher, der sich an AC-Ladesäulen oder an der heimischen Wallbox mit bis zu 11 kW wiederaufladen lässt. Wer es schneller mag, muss mit dem knapp fünf Meter langen und mit ausgeklappten Seitenspiegeln rund 2,10 Meter breiten Polestar 3 eine DC– oder HPC-Schnellladesäule ansteuern. Dann ist eine Ladeleistung von bis zu 250 kW abrufbar.
Wer Energie sparen möchte, kann am hinteren Elektromotor eine Entkopplungsfunktion nutzen. Unter bestimmten Umständen ist eine Fahrt dann nur mit dem vorderen Elektromotor möglich. Eine serienmäßige Wärmepumpe hilft dem Polestar 3, die Umgebungswärme für die Klima- und Batteriekonditionierung zu nutzen.
Der Polestar 3 ist ein leistungsstarker Elektro SUV, der mit einem unverwechselbaren, skandinavischen Design und exzellenter Fahrdynamik alle Sinne anspricht.
Thomas Ingenlath, CEO von Polestar
Viel Leistung, viel Sicherheit
Unter der Haube ist der Polestar 3 mit dem Nvidia Drive Core-Computer mit Software von Volvo Cars ausgestattet. Die Automobilplattform von Nvidia verarbeitet Daten von den zahlreichen verbauten Sensoren und Kameras des Fahrzeugs, um moderne Fahrerassistenz- und Sicherheitsfunktionen inklusive Fahrerüberwachung zu ermöglichen. Und auch Qualcomm ist mit eigenen Chips (Snapdragon Cockpit Plattform) an Bord; um ein schnell reagierendes Infotainmentsystem bereitstellen zu können.
Teil der Serienausstattung des Polestar 3 sind unter anderem fünf Radarmodule, fünf externe Kameras und zwölf externe Ultraschallsensoren. Sie alle sollen für besonders viel Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. So erkennen im Innenraum zum Beispiel zwei sogenannte Closed-Loop-Fahrerüberwachungskameras etwaige Müdigkeitserscheinungen bei der Person hinter dem Lenkrad. Von Warnmeldungen auf dem Bildschirm hinter dem Lenkrad über Töne bis zu einer Notbremsfunktion sind verschiedene Warnstufen verfügbar, um den Fahrer etwa vor einem gefährlichen Sekundenschlaf zu schützen.
Wie schon im Polestar 2 ist auch im Polestar 3 als zentrales Betriebssystem Googles Android Automotive OS installiert. Es wird über ein vertikal ausgerichtetes, 14,5 Zoll (ca. 37 cm) großes Multimediadisplay in der Mitte des Cockpits bedient. Updates für Verbesserungen und Weiterentwicklungen landen over-the-air per Mobilfunk im Fahrzeug. Ein Werkstattbesuch ist dafür nicht notwendig. Wer mit dem Luxus-SUV Anhänger ziehen möchte, kann auch das tun. Die gebremste Anhängerlast liegt bei dem ersten verfügbaren und jetzt vorgestellten Modell bei 2.200 Kilogramm.
Was kostet der Polestar 3?
Bestellungen des vollelektrischen Polestar 3 mit Long Range Dual Motor sind ab sofort möglich. Sechs matte Lackierungen stehen dabei zur Verfügung. Ein Schnäppchen ist der SUV aber nicht. Mindestens 89.900 Euro werden fällig. Das muss man sich nicht nur leisten wollen, sondern natürlich auch erst einmal leisten können.
Dafür gibt es aber auch viele Extras wie eine Luftfederung, ein durchgehendes Glas-Panoramadach, Voll-LED-Beleuchtung innen und außen, versenkbare Türgriffe mit Näherungssensor und 21 Zoll große Leichtmetallfelgen. Im ersten Modelljahr sind zudem das Plus- und Pilot-Paket inklusive. Unter anderem ein Audiosystem von Bowers & Wilkins mit 25 Lautsprechern, 3D-Surround-Sound und Dolby Atmos-Funktion und ein Head-up-Display sind so ab Werk bereits inklusive.
Wer sich mehr Leistung über das Performance-Paket wünscht, muss 6.600 Euro Aufpreis zahlen. Dann ist der Polestar 3 sogar auf 22-Zoll-Leichtmetallfelgen unterwegs. Die Produktion findet zunächst ab Mitte 2023 im chinesischen Polestar-Werk in Chengdu statt. Fertig produzierte Fahrzeuge gehen anschließend in den Export und sollen im Laufe des vierten Quartals unter anderem auch in Europa zur Verfügung stehen.
Ab Mitte 2024 will Polestar den Polestar 3 dann auch in Ridgeville, South Carolina, im örtlichen Werk von Volvo Cars produzieren. Dann ist geplant, die Belieferung Nordamerikas und weiterer Märkte von China auf die USA zu verlagern. Durchaus möglich also, dass der Polestar 3 dann für den europäischen Markt über den Atlantik per Schiff nach Europa kommt.