O2: So funktioniert Telefonieren zukünftig

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Das O2-Netz ist – samt seines Vorläufers Viag Interkom – im vergangenen Jahr 25 Jahre alt geworden. Bei einer Feierstunde im O2-Tower zeigte Telefónica Deutschland zu diesem Anlass, wie Telefonieren bald aussehen soll. Denn mit dem, wie wir heute telefonieren, hat das nichts mehr zu tun.
O2-Fahnen vor einem Gebäude
O2: Dieser Schritt könnte den Markt verändernBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Hoher Besuch im vergangenen Dezember bei O2 Telefónica am Georg-Brauchle-Ring in München: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich zu einer Feierstunde im O2-Tower angesagt. Und wenn ein so hochrangiger Gast da ist, denken sich Firmen oftmals etwas Besonderes aus. So auch Telefónica, der Betreiber des O2-Netzes. Söder hat in München erstmals die holografische Telefonie über 5G getestet. Die Hologramm-Kommunikation ermöglicht es, dass Gesprächspartner über das 5G-Mobilfunknetz telefonieren und sich dabei als zwei- oder dreidimensionale Abbildung sehen.

Über Smartphone und Virtual-Reality-Brille telefonierte der bayerische Ministerpräsident mit dem Hologramm von Florian Bogenschütz, CEO von Wayra, als ob dieser direkt vor dem Ministerpräsidenten steht. Tatsächlich war Bogenschütz aber fünf Kilometer weiter im Innovationslabor von O2 Telefónica in der Münchener Altstadt. Das Telefonat erfolgte über eine geschützte Netzumgebung.

So funktioniert die Hologramm-Kommunikation

Die Kamera des Smartphones zeichnet die Körperdaten eines Gesprächspartners auf und sendet sie über das Mobilfunknetz an die VR-Brille des anderen Teilnehmers. Für die Hologramm-Kommunikation benötigen die Gesprächspartner ein handelsübliches Smartphone sowie eine VR-Brille oder ein Tablet, so der Netzbetreiber. Das Gespräch wird über die Anwendung des Startups Matsuko gesteuert, mit dem O2 Telefónica nach eigener Darstellung eng zusammenarbeitet. Damit die Telefonie funktioniert, benötige man ein leistungsfähiges Netz, dass die großen Datenmengen übertragen und schnelle Reaktionszeiten gewährleisten kann, heißt es. Die Kamera des Smartphones zeichnet die Körperdaten eines Gesprächspartners auf und sendet sie über das Mobilfunknetz an die VR-Brille des anderen Teilnehmers.

Markus Söder testet die Hologramm-Telefonie
Markus Söder testet die Hologramm-Telefonie

Hologramm-Kommunikation als Hoffnungsträger

O2 Telefónica arbeitet nach eigenen Angaben daran, die Anwendung weiterzuentwickeln, im Netz zu integrieren und Schnittstellen zu anderen Netzbetreibern herzustellen. Die Hologramm-Kommunikation ist für die Netzbetreiber eine der großen Hoffnungen, um sinnvolle Anwendungen für das 5G-Netz für Privatkunden zu finden. Über die entsprechenden Network-Slices, also zugesicherte Qualitätsstufen im Netz, wären diese Telefonate in einer zuverlässigen Qualität umsetzbar. Zudem kann das 5G-Netz die enormen Datenmengen, die zwei- oder dreidimensionale Bilder erzeugen, schnell und ohne Unterbrechungen übertragen. Auch kurze Reaktionszeiten lassen sich in dem Netz aufgrund seiner Architektur und der Zuweisung bestimmter Parameter realisieren.

In Zukunft soll die Hologramm-Kommunikation nach Vorstellung von Telefónica für Privat- und Geschäftskunden zum Standard werden. Geschäftspartner aus aller Welt sehen sich als virtuelle Avatare in Telefon- und Videokonferenzen. Teammeetings in Unternehmen finden am digitalen Konferenztisch statt. Freunde und Verwandte kommen aus der Ferne per Hologramm ins heimische Wohnzimmer.

Bisher fehlt den Netzbetreiber noch die sogenannte Killer-Applikation für das 5G-Netz bei Privatkunden. Lediglich in Firmennetzen und bei Business-Anwendungen wie etwa für TV-Live-Schalten gibt es sinnvolle Anwendungen.

In den kommenden Tagen findet in Barcelona der Mobile World Congress, kurz MWC, statt. Die Messe gilt als Leitmesse für die Mobilfunkbranche. inside digital wird in den kommenden Tagen aus Barcelona berichten und dir zeigen, welche weiteren Trends und Innovationen in der Zukunft im Mobilfunk auf uns warten.

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