O2 will ab sofort an Mobilfunkstandorten in schwierig zu erschließenden Regionen Satellitenverbindungen nutzen. Dabei greift Telefónica Deutschland als Betreiber des O2-Netzes auf Satellitenverbindungen von Intelsat zurück. Damit könne man diese Gegenden mit Mobilfunk versorgen „und Anlagenstandorte zuverlässig mit dem Kernnetz verbinden“, heißt es von O2.
Die betreffenden Standorte liegen „in geographisch oder topographisch herausfordernden Orten“. Nach Angaben von Telefónica lassen sich diese Sendemasten über traditionelle Technologien wie Richtfunk oder Glasfaser entweder gar nicht anbinden, oder aber nur unter einem sehr hohen Aufwand. Eine Anbindung an das Netz ist aber erforderlich, um Gespräche und Datenverkehr überhaupt zu ermöglichen.
Der Satelliten-Betreiber Intelsat ist seit jeher auf Kommunikationssatelliten spezialisiert und bietet ein “CellBackhaul”-System an. Mit diesem System könne O2 nun die Signale der Mobilfunkanlagen mit geostationären Satelliten austauschen. Die Satellitenverbindung stellt demnach garantierte Datenübertragungsraten von 50 Mbit/s zur Verfügung. Damit ermöglicht die Anbindung nicht nur eine Versorgung mit Sprachtelefonie, sondern auch mit Datendiensten per LTE.
Dadurch sei es in der Folge möglich, auch sehr abgelegene Orte per Datendienst zu steuern oder zu überwachen. Als Beispiele nennt O2 verteilte Feuchtigkeits- oder Luftgüte-Sensoren in einem großen und schwer zugänglichen Forstgebiet. Natürlich profitieren aber auch beispielsweise Wanderer davon, wenn die Netzabdeckung in der Fläche besser wird. Du als Kunde merkst im Idealfall nichts davon, dass deine Verbindung übers All zustande kommt. Da es sich um eine Anbindung im Kernnetz handelt, funktioniert auf deinem Handy alles wie gehabt.
O2 startet 5G-Ausbau in der Fläche
Gleichzeitig gibt O2 bekannt, dass der Netzausbau von 5G jetzt auch in der Fläche startet. Dabei kommen neue Frequenzen zum Einsatz, die zwar eine große Flächenabdeckung aber weniger Kapazität als die bisherigen Sendemasten bieten. Rund 3.900 5G-Antennen funken bereits auf 3,6 GHz im O2 Netz. Diese bieten mehrere hundert Megabit. Das Netz betreibt O2 unter anderem in Städten wie Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Essen, Köln, Stuttgart, Mainz, Frankfurt, Wiesbaden, Hannover und Leipzig.
Mit dem weiteren Schritt und dem 5G-Ausbau in kleineren Städten und ländliche Regionen hat O2 nach eigenen Angaben bereits jetzt rund 2.000 5G-Antennen live geschaltet. Die nutzen Frequenzen um 700 MHz und 1800 MHz. Bei 1800 MHz setzt O2 auf die bei 5G in Deutschland vorwiegende Dynamic Spectrum Sharing-Technologie, die Vodafone und Telekom schon lange einsetzen. Die 700-MHz-Frequenzen nutzt O2 indes exklusiv für 5G.