Neues Gesetz: iPhone-Apps müssen sich ändern

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Ein neues Gesetz der EU sorgt dafür, dass sich einige Anwendungen auf deinem iPhone bald anders verhalten. Die Änderungen werden mit dem nächsten iOS-Update im kommenden März auf deinem Smartphone landen.
Die Rückseite eines iPhone 14 Pro
Apple muss Änderungen an iOS vornehmenBildquelle: Quinn Battick / Unsplash

Vor einigen Wochen hat Apple mit dem Test von iOS 17.4 für das iPhone begonnen. Die wichtigsten Neuheiten in dem Update drehen sich um dem Digital Markets Act (DMA) der EU. Diesem muss Apple ab März Folge leisten, was wiederum Änderungen am Betriebssystem erfordert. Neben der Öffnung für alternative App Stores geht es im Detail auch um Anpassungen an einer ganzen App-Kategorie. Diese wurden bereits vor Kurzem von den Testern entdeckt. Es war jedoch bislang nicht klar, ob es sich lediglich um einen Fehler in der Vorabversion handelte. Nun spricht Apple endlich Klartext.

Apple macht Web-Apps auf dem iPhone unmöglich

Seit langer Zeit unterstützt Apples iPhone die sogenannten Progressive Web Apps (PWA). Diese kannst du derzeit hinzufügen, indem du diese über Safari auf deinem Home-Bildschirm hinzufügst. So kannst du etwa Instagram in einer Vollbildansicht nutzen, ohne die echte App installieren zu müssen. Derartige Anwendungen können beispielsweise unabhängig vom Browser Daten auf deinem Smartphone speichern. Seit iOS 16.4 können dir die Betreiber von Webseiten auch Push-Benachrichtigungen zusenden.

Dem US-Technikmagazin 9to5Mac war eine Änderung auf der Entwickler-Seite des Unternehmens aufgefallen. Im Abschnitt „Changes to iOS“ erklärt Apple, dass es sich bei der anstehenden Anpassung in dem iPhone-Update nicht um einen Fehler handelt.

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Basierend auf der hauseigenen Browser-Engine WebKit und der dazugehörigen Sicherheitsarchitektur bietet iOS aktuell die Plattform für die „Home Screen web apps“. Dieselben Regeln sorgen bislang dafür, dass Web-Anwendungen den Schutz des Nutzers nicht aushebeln können. Ohne derartige Mechanismen könnten böswillige Web-Apps laut Apple zum Beispiel ohne Einwilligung des Nutzers Zugriff auf Kamera, Mikrofon oder Standort erhalten.

So erklärt der Hersteller den Schritt

„Um die komplexen Sicherheits- und Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit Web-Apps mithilfe alternativer Browser-Engines anzugehen, müsste eine völlig neue Integrationsarchitektur entwickelt werden“, so Apple. „Die ist derzeit nicht in iOS vorhanden und angesichts der anderen Anforderungen des DMA und der sehr geringen Benutzerakzeptanz von Web-Apps wäre sie für den Startbildschirm nicht praktikabel.“ Um die Regelungen des DMA zu erfüllen, hat man sich daher dazu entschlossen, die Unterstützung von Web-Apps auf dem Startbildschirm für iPhone-Nutzer in der EU vollständig zu streichen.

Vom iPhone zu Android wechseln: So einfach geht’s

Du wirst in Zukunft aber weiterhin dazu in der Lage sein, Lesezeichen zu Webseiten auf deinem iPhone-Home-Screen zu hinterlegen. Die Seiten bieten dann jedoch nicht mehr die bislang bekannten Features. Stattdessen öffnen sich diese lediglich im ausgewählten Standard-Browser wie jede andere Internetseite. Interessierte Nutzer können iOS 17.4 für das iPhone bereits ausprobieren. Das fertige Update erscheint voraussichtlich Anfang März.

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