AVM hat auf der Fachmesse Network X in Paris zwei neue Router präsentiert, die sich nicht nur äußerlich kaum unterscheiden: die Fritz!Box 5630 und die 5630 XGS. Beide sind kompakter als die Premiummodelle, bieten aber eine moderne Ausstattung. Der wichtigste und einzige Unterschied liegt in der Art der unterstützten Glasfaseranschlüsse. Doch wo sind die Unterschiede zur gerade im Markt gestarteten Fritz!Box 5690 oder dem Vorgänger, der Fritz!Box 5630 Fiber? Hier musst du genau hinschauen.
Wi-Fi 7, aber nicht in voller Ausstattung
Die jetzt vorgestellte Fritz!Box 5630 ist für die heute weitverbreiteten Technologien GPON (bis 2,5 Gbit/s) und AON (bis 1 Gbit/s) ausgelegt. Damit ist sie für viele bestehende Glasfaseranschlüsse in Deutschland und Europa geeignet. Die Fritz!Box 5630 XGS richtet sich dagegen an Haushalte mit besonders schnellen Anschlüssen nach dem XGS-PON-Standard. Hier sind bis zu 10 Gbit/s symmetrisch möglich – also auch im Upload. Beide Modelle verfügen über einen SFP(+)-Slot und können direkt an den Glasfaseranschluss angeschlossen werden, ein separates Modem ist nicht notwendig.
Beide Router setzen auf den neuen WLAN-Standard Wi-Fi 7. Dieser verspricht höhere Datenraten, geringere Latenzen und mehr Stabilität – insbesondere bei vielen gleichzeitig verbundenen Geräten. Allerdings verbaut AVM hier keine Vollausstattung, sondern eine abgespeckte Version: zwei MIMO-Streams pro Band und kein 6-GHz-Frequenzband. Im 5-GHz-Band sind rechnerisch bis zu 2880 Mbit/s möglich, was etwa 20 Prozent mehr sind als bei der Fritz!Box 5590. In der Praxis wirkt sich dieser Vorteil aber nur auf kurze Distanz aus. Beim 2,4-GHz-WLAN ist die neue Box mit maximal 688 Mbit/s sogar langsamer als das Vorgängermodell, das noch mit Wi-Fi 6 daherkommt.
Neue Glasfaser-Fritz!Box ist neues Einsteiger-Modell
Neben der Glasfaserunterstützung und dem neuen WLAN bieten beide Modelle solide Mittelklasse-Ausstattung: ein 2,5-Gbit/s-Ethernet-Port (auch als WAN nutzbar), drei weitere LAN-Anschlüsse mit je 1 Gbit/s, ein USB-3.2-Anschluss sowie DECT für Telefonie und Smart-Home-Funktionen. Die Software basiert wie gewohnt auf Fritz!OS und bringt bekannte Funktionen wie Kindersicherung, VPN, Mediaserver und Mesh-Unterstützung mit. Auf Premium-Features wie Zigbee musst du auch bei diesem Router verzichten.
So unterscheiden sie sich von anderen Fritzbox-Modellen
Im Vergleich zu anderen Modellen fällt auf: Die 5630er-Reihe ist gezielt für Glasfaser entwickelt und macht insbesondere den Einsatz eines zusätzlichen Modems überflüssig. Gegenüber der Fritz!Box 5590 sind sie beim WLAN technisch etwas reduziert, sollte aber Vorteile beim Preis-Leistungs-Verhältnis bieten– zumindest, wenn AVM hier auf eine moderate Preisgestaltung setzt. Wichtigster Unterschied: die 5630 bringt nur 2×2 MIMO mit, während es bei der 5690 zumindest im 5-GHz-Band 4×4 MIMO ist. Das sorgt für eine deutlich bessere WLAN-Performance der 5690 – genau so wie Multilink-Operation, dass bei den neuen Routern ebenfalls fehlt. Für Nutzer, die aber einfach nur zuverlässig schnelles Internet per Glasfaser wollen, könnten wiederum die neuen Modelle genau richtig sein. Weiterer Unterschied: Bei den neuen Modellen gibt es nur einen 2,5 GBit/s-LAN-Port, während es bei der 5690 zwei dieser Anschlüsse gibt.
Im Vergleich zur bisherigen Einsteiger-Glasfaser-Fritz!Box 5530 Fiber fällt vor allem die generelle Existenz eines 2,5 GBit/s-Ports ins Auge. Außerdem kommt die inzwischen schon einige Jahre alte Box nur mit Wi-Fi 6 daher, das man sich bei einer Neuanschaffung eines Routers heute möglichst nicht mehr in die Wohnung stellen sollte.
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Fritz! | Fritz! | Fritz! | |
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FritzBox 5630 | FritzBox 5690 | FritzBox 5530 Fiber |
Marktdaten
UVP | 319,00 € | 169,00 € | |
Anschluss-Art | Glasfaser | Glasfaser | Glasfaser |
Daten
LAN-Anschlüsse (10 Gigabit/s) | nein | nein | nein |
LAN-Anschlüsse (2,5 Gigabit/s) | 1 | 2 | 1 |
LAN-Anschlüsse (Gigabit/s) | 3 | 2 | 2 |
Frequenz |
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WLAN-Standard | IEEE 802.11be (WiFi 7) | IEEE 802.11be (WiFi 7) | IEEE 802.11ax (WiFi 6) |
WLAN-Datenrate (brutto) | 3.568 Mbit | 6.400 Mbit | 2.400 Mbit |
Telefon-Anlage eingebaut | ✓ | ✓ | ✓ |
Wann die neuen Modelle erscheinen
Ein konkreter Marktstart ist noch nicht bekannt. AVM nennt weder Preis noch Liefertermin. Erfahrungsgemäß dauert es aber nach einer Messe-Ankündigung mehrere Monate, bis die Router im Handel auftauchen. Wer einen neuen Router für Glasfaser plant und aufs Geld schauen muss, könnte also gut beraten sein, noch etwas zu warten. Alternativ bietet sich die gerade erschienene Fritz!Box 5690 an. Sie gibt es inzwischen auch als XGS-Version.
