GSM-Aus bei der Telekom: Das ist der Plan

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Vor 30 Jahren ist mit dem GSM-Netz das erste richtige Handynetz an den Start gegangen. Es existiert bis heute. Doch bei der Telekom werden die Abschaltungspläne konkreter. Das ist der Stand der Dinge.
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Telekom-LogoBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Bis heute ist das GSM-Netz so etwas wie die Mutter der Handynetze. Das einstige 2G-Netz, auch als D-Netz und E-Netz bekannt, bietet bis heute die Grundlage der Handyversorgung. Sein Nachfolger UMTS – auch 3G genannt –  ist in Deutschland längst abgeschaltet und LTE/4G wird zunehmend durch 5G ergänzt. Jetzt äußert sich der Technik-Chef der Deutschen Telekom, Abdurazak Mudesir, erstmals zu einer möglichen Abschaltung von GSM in einem Video auf Youtube.

Deswegen ist GSM noch wichtig

Man sollte nicht vergessen, dass es mehrere Anwendungen gibt, für die GSM auch heute noch relevant ist, so Mudesir. „Wir haben immer noch Geräte in unserem Netz, die nur 2G können“, so der Technik-Chef der Telekom. Für diese Handys sei das GSM-Netz die einzige Möglichkeit zu telefonieren. „Leider, weil das echt sehr alt und ineffektiv ist“, ergänzt er. Es gebe aber auch Datendienste, die GSM nutzen, zum Beispiel beim Internet of Things und im Geschäftskundenbereich. Aber auch für Touristen sei GSM bis heute relevant. „Wenn Leute aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, nutzen sie oft GSM“, teilte Mudesir mit, ohne das zu begründen.

Aber so wichtig GSM bis heute ist, so klar ist auch, dass dem Netz die Abschaltung droht. Man bekomme inzwischen die „End of Life“-Informationen von Geräteherstellern. Damit sind offenbar vor allem die Systemlieferanten für die Netze gemeint. „Außerdem sind die 900 MHz, die wir heute für GSM nutzen, eine sehr wertvolle Frequenz“, so der Technikchef. „Die kann man sehr gut für eine bessere Mobilfunkabdeckung in Gebäuden nutzen, oder für größere Reichweiten.“ Die Telekom mache das auch heute, indem man die einstigen GSM-Frequenzen heute zum Teil schon für LTE nutze.

Bis zur Komplettabschaltung „wird es aber noch länger dauern“. Man müsse das gemeinsam mit den Businesskunden erarbeiten und auch den privaten Nutzern ein Angebot machen. „Wir haben bei der GSM-Abschaltung noch keine konkrete Zeitleiste. Den Druck gibt es aber global, GSM ist schließlich mittlerweile über 30 Jahre alt.“ Es werde also Zeit, „dass wir diese Frequenz effektiver nutzen und unseren Kunden eine bessere Technologie anbieten als GSM.“

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Der gute alte UKW-Runkfunk ist knapp 100 Jahre alt und immer noch der Standard-Übertragungsweg. Somit darf auch GSM gern noch ein Weilchen bleiben, denn bis der hinterste Wald 5G-versorgt ist wird noch viel Wasser den Rhein runter fließen. Aber jetzt mal eine Frage: wäre es denn nicht möglich das 900 MHz Frequenzband aufzugeben und nur noch 1800 zu nutzen? Das könnte dann als Rückfalllösung noch ewig laufen.

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  2. Nutzerbild Hagen v.T.

    Den Wald kannst du auch mit 4G oder 5G auf 900Mhz statt mit ineffizientem 2G mit 128kbit versorgen. – Hä?: warum willst du 900MHz aufgeben, wieso? Dies Band ist extrem wichtig, egal welche Technologie man drüber abwickelt.

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