Denn letztlich brauchen nur die wenigstens Haushalte schon heute einen Internetanschluss mit 1.000 Mbit/s. Dennoch: Bereits knapp 18 Prozent der Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen nutzen auch einen Tarif mit einer Bandbreite von 1 Gbit/s oder mehr. Das ergab eine Gigabit-Marktstudie des VATM zusammen mit der Firma Dialog Consult und dem angesehenen Telekommunikationsexperten Professor Dr. Torsten J. Gerpott. Bei 35,8 Millionen gigabitfähigen Anschlüssen sind das immerhin 12,4 Millionen Anschlüsse.
Knapp die Hälfte der Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen nutzen Bandbreiten oberhalb der mit VDSL-Technologien möglichen 250 Mbit/s. Das heißt aber auch: 6,2 Millionen von 12,3 Millionen gebuchten Anschlüssen auf einer gigabitfähigen Infrastruktur könnten genauso gut per VDSL realisiert werden. Denn diese Anschlüsse werden mit Datenraten unter 250 Mbit/s gebucht. Da die Kunden sich für einen Kabelanschluss entscheiden oder diese Datenrate per Glasfaser nutzen, zählen sie in diese Statistik hinein. In dieser vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeitsklasse verzeichnen die Anbieter auch das größte Wachstum.
2,2 Millionen Gigabit-Anschlüsse in Deutschland – per Kabel
Umgekehrt gilt aber auch: 2,2 Millionen von 12,3 Millionen geschalteten Anschlüssen haben Datenraten mit 1 Gbit/s oder mehr gebucht. Hier wiederum werden die meisten Anschlüsse nicht per Glasfaser, sondern über das Kabelnetz geschaltet, wie Gerpott auf Nachfrage von inside digital sagte. Zwar sind hier die Latenzen schlechter und der Upload geringer. Doch ist der Preis durch ein aggressives Auftreten der Anbieter deutlich attraktiver als bei Glasfaser.
1,7 Millionen dieser gigabitfähigen Anschlüsse werden Mitte 2022 von Geschäftskunden eingesetzt. Im Vergleich zur Nutzungsverteilung über alle Anschlüsse fällt die bandbreitenintensivere Nutzung auf: 23 Prozent buchen Tarife mit mindestens 1 Gbit/s und zwei Drittel nutzen Bandbreiten oberhalb der VDSL-Bandbreiten.
Das über Gigabit-Anschlüsse übertragene Datenvolumen beträgt 24,4 Milliarden GB. Das entspricht etwa der Hälfte des Volumens, das über alle Breitbandanschlüsse fließt. Pro Anschluss und Monat sind es im Schnitt 340 GB.