Kann jeden treffen: Diese Betrugsmasche ist aktuell überall

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Einige Betrugsmaschen funktionieren so gut, dass sie immer wieder angewandt werden. Eine weitverbreitete Masche ist dabei besonders perfide. Denn Betroffenen droht nicht nur Geldverlust, sondern auch deutlich unangenehmere Konsequenzen.
Smartphone, Handy, Betrugsmasche

Diese Betrugsmasche ist sehr weit verbreitet

Betrugsmaschen gibt es im Internet wie Sand am Meer. Doch manche funktionieren so gut, dass sie die Welt der Cyberkriminalität geradezu dominieren. Dazu zählt etwa der Enkeltrick, der Anruf vom Bankmitarbeiter oder der Kontakt des Microsoft-Supports. In jüngster Zeit findet eine weitere Masche rege Nachfrage bei den Betrügern. Das Besondere: Die Opfer können nicht nur über diverse Apps erreicht werden, sondern laufen geradezu bereitwillig in die Falle.

Polizei meldet viele Fälle

Iserlohn, Wörth, Ludwigshafen, Enzkreis, Calw, Gera, Glatten, Lindlar, Gaggenau. Allein in den vergangenen Wochen meldeten regionale Polizeibehörden zahlreiche Fälle der sogenannten „Sextortion“-Masche. Das Perfide an der Masche ist, dass Täter ihre Opfer nicht nur über Dating-Portale wie Tinder und Bumble erreichen, sondern auch über die meisten soziale Netzwerke und Messenger. Das Vorgehen ist dabei so simpel wie effektiv: Zunächst verwickeln die Kriminellen ihr Gegenüber in ein Gespräch und flirten mit diesem. Anschließend kommt es zum Austausch intimer Bilder oder Videos. An diesem Punkt geben sich Täter oftmals zu erkennen und drohen damit, das Bildmaterial zu veröffentlichen, sollte das Opfer einen bestimmten Geldbetrag nicht übermitteln. Die Höhe des Betrags kann dabei variieren – genauso wie die Art des Geldtransfers.

Laut der Polizei sind nicht nur Erwachsene, sondern oftmals auch unerfahrene Jugendliche und Kinder Opfer von Sextortion. Das unterstrich Anfang des Jahres auch das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), eine gemeinnützige Organisation in den USA. Demnach soll sich der Fokus zuletzt auf Jugendliche verlagert haben. Jüngere seien zwar finanziell schwächer aufgestellt, dafür jedoch verletzlicher – und daher auch eher bereit, auf die Forderungen der Erpresser einzugehen. Diese befinden sich indes oftmals im Ausland, was die Ermittlungen in Sextortion-Fällen schwierig gestaltet.

Polizei rät, nicht zu bezahlen

Wer auf die Forderungen der Erpresser eingeht, riskiert in eine Spirale zu gelangen. Denn nichts hindert die Betrüger daran, bei Erfolg weitere Geldforderungen auszusprechen. Daher empfiehlt die Polizei, sich nicht erpressen zu lassen. Stattdessen soll man den Kontakt abbrechen, Beweismittel wie Chatverläufe sichern und eine Anzeige erstatten. Zudem sollen Internetnutzer intime Inhalte auch generell nicht aus einer spontanen Laune heraus teilen. Und sollten diese tatsächlich veröffentlicht werden, rät die Polizei, Seiten- oder Portalbetreiber zu kontaktieren und um eine Löschung zu bitten.

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