Jugendliche im Visier organisierter Erpresserbanden

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Organisierte Verbrecherbanden scheinen Jugendliche als leichte Opfer auserkoren zu haben. Über soziale Netzwerke schreiben sie diese aus dem Ausland an und erpressen sie anschließend. Die Polizei rät, nicht auf die Forderungen einzugehen.
Sextortion
Teenies im Visier organisierter ErpresserbandenBildquelle: BING IC / Dall E 3

Der digitale Raum birgt viele Gefahren. Sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche. Letztere befinden sich jedoch in einer Phase, in der sie in mancher Hinsicht besonders angreifbar sind. Dies sollen sich organisierte Erpresserbanden nun zunutze machen. Es droht nicht nur ein finanzielle, sondern auch ein psychischer Schaden.

Jugendliche in Bedrängnis

Laut John Shehan vom National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC), einer gemeinnützigen Organisation in den USA, nahmen Fälle der sogenannten Sextortion-Masche in den vergangenen Jahren deutlich zu. Zudem soll sich der Fokus auf Jugendliche verlagert haben, die zwar finanziell schwächer aufgestellt, dafür jedoch verletzlicher sind. Und folglich auch eher bereit, auf die Forderungen der Erpresser einzugehen.

Die Masche läuft nach dem gleichen Muster ab wie schon zuvor: Teenager werden über soziale Medien wie TikTok und Instagram angeschrieben und in romantische Gespräche verwickelt. Das Ziel der Täter ist dabei, ihr Gegenüber dazu zu bringen, Nacktfotos oder -videos von sich aufzunehmen und zu übermitteln. Diese werden anschließend dafür genutzt, um die Jugendlichen finanziell zu erpressen oder weitere pornografische Inhalte einzufordern. In diesem Zusammenhang soll es bereits zu mehreren Selbstmorden gekommen sein.

Ermittlungen gegen Sextortion-Fälle gestalten sich derweil als schwierig. Denn die Hintermänner der kriminellen Netzwerke befinden sich oftmals im Ausland – in Westafrika. Dennoch rät die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), Anzeige zu erstatten.

Wie sollten Betroffene reagieren?

Grundsätzlich mahnt die Polizei zur Vorsicht. Internetnutzer sollten keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen und sich bei der Veröffentlichung persönlicher Daten zurückhalten. Auch soll man die Webcam bedecken und keine sensiblen Bilder und Videos an Personen weiterleiten, die man erst seit Kurzem kennt.

Sollte es für diese Art Maßnahmen bereits zu spät sein, empfiehlt die Polizei, der Erpressung nicht nachzugeben, da die Täter meistens nach der ersten Zahlung weitere Überweisungen einfordern. Stadtessen sollten Betroffene Beweise in Form von Chatverläufen und Nachrichten mittels Screenshots sichern, den Seitenbetreiber kontaktieren und eine Löschung des Bildmaterials veranlassen und eine Anzeige bei der Polizei erstellen.

Bei einer anderen weitverbreiteten Masche, im Rahmen derer Internetnutzer mit der Veröffentlichung sexueller Handlungen an sich selbst erpresst werden, handelt es sich derweil um einen Bluff. Mehr zu den angeblich gehackten Webcams hier.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Gefährlich

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