E-Autos: Sehnlichster Kundenwunsch brutal entzaubert

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Viele Menschen wünschen sich ein preiswertes E-Auto. Doch neue Elektroautos werden nicht günstiger, sondern im Schnitt immer teurer. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Doch es besteht auch Grund zur Hoffnung.
E-Auto steht an einer Ladesäule.
Elektroautos sollten preiswerter werden. Das Gegenteil ist der Fall.Bildquelle: Bing IC

Die Schreckensmeldungen um E-Autos reißen nicht ab. Erst verkündet die Bundesregierung, dass die E-Auto-Kaufprämie zur Sicherung des Bundeshaushalts schneller auslaufen soll als bisher geplant. Und jetzt kommt heraus, dass Elektroautos immer teurer werden. Laut aktuellem Electromobility Report des Center of Automotive Management (CAM) kostet ein neues Elektroauto im Mittel inzwischen fast 53.000 Euro und damit mehr als ein durchschnittliches Jahresgehalt in Deutschland.

E-Autos fast 10 Prozent teurer als 2022

Der an den Neuzulassungen gewichtete durchschnittliche Fahrzeugpreis (ohne Sonderausstattung) erhöhte sich im laufenden Jahr bisher im Vergleich zum Vorjahr um 4.023 Euro oder 8,3 Prozent auf 52.683 Euro (brutto, ohne Abzug der Förderung), weiß das CAM zu berichten. Das sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass zunehmend größere und damit teurere Akkus in neuen E-Autos verbaut werden. Die Reichweite der hierzulande inzwischen über 100 verfügbaren E-Auto-Modelle legte im Mittel auf 423 Kilometer nach WLTP-Norm zu. Die Ladeleistungen auf im Schnitt 133 kW.

Der größte Anteil im Segment der E-Autos entfällt laut Studie weiterhin auf SUVs. Die wuchtigen Stromer machen knapp die Hälfte (46 Prozent / 48 Modelle) der hierzulande verfügbaren E-Autos aus. Das Modellangebot in den für den Hochlauf der E-Mobilität wichtigen Fahrzeugklassen Minis und Kleinwagen ist dem Vernehmen nach hingegen rückläufig. Erst jüngst stellte sich heraus, dass etwa Volkswagen für die Entwicklung eines E-Autos für unter 20.000 Euro auch auf die Unterstützung eines externen Partners setzt. Gespräche mit Renault sind bereits angelaufen.

Für das laufende Kalenderjahr ist in Deutschland laut aktuellen Zulassungszahlen mit rund 500.000 E-Auto-Neuzulassungen zu rechnen. Weil es auch in den kommenden Monaten an preiswerten E-Autos mangelt, rechnet das CAM zwar mit weiter steigenden Zulassungszahlen im Stromer-Segment, aber auf erneut überschaubarem Niveau. Rund 600.000 neu zugelassene E-Autos dürften es hierzulande im Jahr 2024 werden, ehe ab 2025 eine Steigerung auf 750.000 Neuzulassungen zu erwarten sei. Nicht nur wegen technisch attraktiveren Elektroautos, sondern auch aufgrund dann wohl günstiger erhältlichen Modellen.

Prognose: Preise für Elektroautos werden fallen

Überdies rechnet zudem das Jülicher Forschungszentrum damit, dass E-Autos ab 2025 preiswerter werden dürften. Ein durchschnittlicher batterieelektrischer Mittelklasse-Pkw soll dann sogar günstiger sein als ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor. „Unsere Analysen zeigen, dass schon in den nächsten Jahren die Elektromobilität in den allermeisten Fällen die preisgünstigere Alternative werden wird und sich dieser Trend langfristig weiter verstärken wird“, erklärt Detlef Stolten, Direktor des Jülicher Instituts für Techno-ökonomische Systemanalyse.

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