Vertragskunden rennen der Deutschen Telekom die Bude ein

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Die Deutsche Telekom hat neue Zahlen für das abgeschlossene dritte Quartal des laufenden Jahres vorgestellt. Und die überraschen an der einen oder anderen Stelle durchaus. Denn vor allem im Mobilfunk gewinnt die Telekom viele werthaltige Kunden. Auch DSL-Anschlüsse sind weiter gefragt.
Telekom 5G Dienste
Mobilfunk bei der Deutschen Telekom - immer mehr Kunden schließen Verträge ab.Bildquelle: Deutsche Telekom

Der Quartalsbericht der Deutschen Telekom für das dritte Quartal des laufenden Jahres ist da. Demnach kletterte der Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um satte 31,9 Prozent auf 26,39 Milliarden Euro. Das lag vor allem an der Fusion von T-Mobile US und Sprint im amerikanischen Mobilfunkgeschäft. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 45,1 Prozent auf 10,62 Milliarden Euro zu. Der um Sondereinflüsse bereinigte Konzerngewinn verbesserte sich um 6,3 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro.

So entwickelten sich die Telekom-Kundenzahlen in Q3

Zufrieden kann die Deutsche Telekom unter anderem mit der Entwicklung der Kundenzahl in Deutschland sein. Zwischen Juli und September steigerte der Konzern die Zahl seiner Mobilfunk-Kunden um 449.000 auf 47,84 Millionen. Dabei legte die Zahl der Vertragskunden um 239.000 auf 25,74 Millionen zu, während sich die Zahl der Prepaid-Kunden um 211.000 auf 22,10 Millionen verbesserte. Insbesondere das Vertragskunden-Wachstum ist beachtlich. Weder im Jahr 2019 noch im laufenden Jahr konnte die Telekom in einem Quartal mehr dieser werthaltigen Kunden gewinnen. Das heißt, sowohl bei der Telekom als auch bei der Konzern-Schwester Congstar sind Vertragstarife weiter gefragt.

Um 34 Prozent gestiegen ist binnen der vergangenen zwölf Monate auch der Nutzerstamm der Mobilfunk-Option StreamOn. Mit ihr werden bestimmte Nutzungen von Streaming-Diensten nicht auf das Datenvolumen des Tarifs angerechnet. Mehr als 3,7 Millionen Telekom-Mobilfunk-Kunden waren zum Ende des dritten Quartals für StreamOn freigeschaltet.

Erwartungsgemäß weiter rückläufig ist die Zahl der von der Deutschen Telekom geschalteten Festnetz-Anschlüsse. Allein im dritten Quartal verlor der ehemalige Monopolist weitere 47.000 Festnetz-Kunden. Insgesamt liegt die Zahl der noch aktiven Festnetz-Zugänge bei rund 17,6 Millionen – davon 17,5 IP-basiert. Mit aggressiven Preisangeboten von Wettbewerbern will sich die Telekom im Festnetz-Geschäft aber nicht länger messen. Der Fokus liege stattdessen auf konvergenten Angeboten und Produktweiterentwicklungen. Ein Beispiel ist in diesem Zusammenhang MagentaEins Plus mit deutschlandweit unbegrenztem Datenvolumen.

Viele neue Breitband-Kunden

Besser lief es im Breitband-Geschäft. Die Zahl der in Eigenregie betreuten Breitband-Zugänge kletterte im abgeschlossenen Quartal um 97.000 auf knapp 14 Millionen. Hinzu kommen noch rund 7,6 geschaltete Wholesale-Anschlüsse im Breitband-Geschäft. Weiter rückläufig: Die Zahl der vermieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL), die Wettbewerber der Telekom für eigene Telefon- und Internet-Endkunden-Anschlüsse mieten können. Zuletzt standen nur noch rund 4,2 Millionen TAL in den Telekom-Bilanzen – 126.000 weniger als Ende Juni.

Das von der Telekom bereitgestellte IPTV-Angebot MagentaTV findet wiederum immer mehr Nutzer. Hier legte die Kundenzahl im Berichtszeitraum um 63.000 auf nunmehr knapp 3,8 Millionen zu. Das konvergente Produkt MagentaEins, das Festnetz- und Mobilfunk-Anschluss in einem Tarif vereint, nutzen nach Telekom-Angaben inzwischen mehr als 4,9 Millionen Kunden.

So steht es um den Mobilfunk-Ausbau in Deutschland

In Sachen 5G-Ausbau hat die Deutsche Telekom zwischen Juli und September nach eigenen Angaben rund 18.000 Antennen für 5G an das eigene Netz angeschlossen. Zum Stichtag Ende September waren über 3.000 Städte und Gemeinden mit 5G versorgt. Das entspreche in etwa einer Verfügbarkeit für 40 Millionen Menschen. Unter anderem auf der Zugspitze ist jetzt auch eine 5G-Antenne zu finden.

Parallel dazu hat der Bonner Telekommunikationskonzern seit Jahresbeginn übrigens knapp 1.200 LTE-Standorte entweder neu gebaut oder bestehende Standorte mit LTE-Antennen ausgestattet. Zum Ende des dritten Quartals sei dadurch eine LTE-Abdeckung von 98,4 Prozent der deutschen Haushalte erreicht worden.

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11 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Marc

    Ein Grund für den Zulauf dürfte sein, dass – anders als bei vielen anderen Anbietern – bei der Telekom ein funktionierender Business-Service existiert mit maximalen Reaktionszeiten und tatsächlich erreichbarem Service-Personal. Ich zahle gerne für Mobilfunk UND Festnetz mehr als das Doppelte, wenn es dafür a) funktioniert und b) bei Nichtfunktion SCHNELLSTENS Fehlerbehebung betrieben wird … und man c) nicht mit sachfernen Mitarbeiterinnen am Telefon darüber streiten muss, ob ein Fehler vorliegt oder nicht (Vodafone, here’s looking at you).

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  2. Nutzerbild Josef Menrath

    Ich habe seit Monaten eine Störung beim Fernsehen und kann keine HD Sendungen empfangen. Kabel Deutschland ist das scheinbar egal. Ich habe vier Mal angerufen (furchtbar) und ausser „rufen sie später wieder an“ habe ich nichts erreicht. Vor Ort habe ich eine Niederlassung von Telekom, also habe ich Kabel Deutschland gekündigt.

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  3. Nutzerbild Florian Stelzer

    Also ich finds echt genial das ich auf da Zugspitze 5G hab und bei mir im Dorf und Umgebung teilweise nur Mit E laufe

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  4. Nutzerbild Müllerchen

    Eine gewisse Menge des Breitbandzulaufs ist sehr wahrscheinlich darin begründet, das VDSL ausgebaut wird und die Kunden zunächst darauf umstellen … von Telekom zu Telekom.

    Meine Serviceerfahrungen bei der DTAG als Privatsklave eines ländlichen Monopolisten? Grottigst

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  5. Nutzerbild Jens Härtwig

    Wenn jemand außer Verkauf auch vernünftigen Service anbieten kann ohne das man Stundenlang in der Warteschleife hängt bin ich auch bereit etwas mehr zu bezahlen! Denn niemand kann was verschenken besonders nicht die Superbilligen.
    Und die holen sich ihren Preisvorteil aus Anbieten von Nichtvorhandensein von Service!

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  6. Nutzerbild Stefan Broos

    Hallo , ich hatte den teuersten Vertrag bei Telekom weil ich LKW Fahrer bin und oft im Ausland fahre . Unendlich Lte fürs Fernsehen über Internet. Aber nach zwei Stunden war auf einmal nur noch die gebremst Geschwindigkeit zur Verfügung. Die Mitarbeiter im Laden waren super nett und freundlich. Aber den Vertrag den ich abgeschlossen hatte konnte die Telekom nicht einhalten somit wurde alles wieder rückgängig gemacht. Wirklich schade 😔

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  7. Nutzerbild Sven Ess

    Wie die anderen schon schreiben hat Telekom nicht viele bis gar keine „Gegner“. Service und Qualität scheint bei den anderen keinen Wert zu haben. Hauptsache die Verträge laufen und Geld kommt rein…

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  8. Nutzerbild Stefan Ondra

    Jaja wer, s glaubt wird selig.Die Telekom ist mit Abstand der teuerste und rückständigste Laden den ich kenne. Die haben mich zum Beispiel beim DSL über Jahre 45 Euro für ne 25000 Leitung
    (In Wirklichkeit 22000) blechen lassen. Bei 1u.1 zahl ich jetzt die Hälfte und hab ne 100000 Leitung.

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  9. Nutzerbild Hauke Fast

    Habe jetzt wegen Umzug meinen Telekom Anschluss gekündigt! Die Bestätigung ist auch schon da. Hatte in der alten Wohnung einen DSL 16000 Anschluss. Aber in der neuen Wohnung geht nur DSL 2000 – Das ist ja ein Witz! Ab dem 15.11.2020 bin ich bei einem Lokalen Anbieter.
    Das Mobilfunk Netz ist auf dem Land auch löcheriger als ein Schweizer Käse. Nur in den großen Orten steht eine Antenne. Bei mir vor Ort ist kein Signal. Bei der Fahrt im Auto ständig Verbindungsabbrüche!
    In den Ballungsräumen gibt sich die Telekom ja Mühe… aber wenn man etwas außerhalb leben will, ist die Anbindung grottenschlecht!
    Die Telekomiker sollten sich schämen!

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  10. Nutzerbild GerhardW

    Den Vertrag bei der Telekom habe ich gekündigt weil die Datenraten wie versprochen nicht eingehalten werden. Für einen 50000mb Anschluss zahlt man einen Haufen Geld aber es kommen nur 32000 an. Die Telekom sagt das wäre nun Mal auf dem Land so und kann nicht geändert werden. Dazu kommt daß ich den Speedport zurück geschickt habe uns jetzt eine Fritzbox nutze was viel besser funktioniert. Allerdings kann die Telekom das Teil wohl nicht finden und hat mir den Speedport in Rechnung gestellt. Was kann ich dafür wenn die Mitarbeiter nicht ordentlich suchen. Daher nie wieder Telekom.

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  11. Nutzerbild Sebastian W.

    Ich bin seit Jahren bei DTAG. Leider haben die mit der Umstellung von Entertain auf MagentaTV viele Kinderkrankheiten mit dazu gekauft.

    Seit Jahren Probleme mit den MR201/401 und keine guten Updates. Ich hatte vorher die 303 und teilweise WLAN Brücke über Fritzboxen. Da gab es nie Probleme, jetzt über CAT7 vernetzt und Multicast taugliches Geswitche nur Ärger damit. Tonaussetzer bei Timeshift, Probleme mit dem 201er beim zu schnellen Umschalten und vieles mehr.

    Hab nun Glasfaser über anderen Anbieter bestellt und der ganze TCom Krempel geht zurück. Waipu wird dann genommen oder vielleicht dieses sowieso schreckliche TV Programm ganz abgeschafft.

    Echt Schade daß es so Schlecht geworden ist, und natürlich etliche Tauschaktionen gehabt und die Techniker arbeiten immer unter Hochdruck an der Sache *Gähn*

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