Die Xperia XA-Serie von Sony soll die „Super-Mittelklasse“ des Herstellers sein. Damit rechtfertigen die Japaner nicht nur Einsparungen in Sachen Prozessor und Ausstattung, sondern auch den Preis von knapp 380 Euro. Mit dem Xperia XA1 Ultra hat man auf dem MWC das mittlerweile vierte Modell in der Serie herausgebracht und zeitgleich den kleinen Bruder Xperia XA 1 ins Rennen geschickt. Einer der Hauptunterschiede zum erfolgreichen Vorjahresmodell Xperia XA ist die angepasste Optik, die nun bei beiden Modellen der 1er-Generation der aus den anderen X-Modellen folgt.
Auffällig und wohl einer der Hauptkaufgründe für das Xperia XA1 Ultra ist das vergleichsweise riesige Display: Es misst 6 Zoll und überragt damit das Gros des Marktes um Längen. Doch auch die Frontkamera ist überdurchschnittlich und bietet mit 16 Megapixeln nicht nur fast so viel Auflösung wie die Hauptkamera, sondern auch einen optischen Bildstabilisator, den diese nicht bietet.
Die wichtigsten Daten des Xperia XA1 Ultra
- Prozessor: MediaTek Helio P20
- Display: 6 Zoll FHD
- Speicher: 4 / 32 GB
- Betriebssystem: Android 7.0 Nougat
- Kameras: 23 / 16 Megapixel
- Akku: 2.700 mAh
- Gehäusematerial: Metall
Design und Verarbeitung
Sony verpackt sein 6 Zoll großes Full-HD-Display in ein Metallgehäuse, das jedoch nicht aus einem Guss besteht, sondern aus einzelnen Komponenten zusammengesetzt ist. Entsprechend der Größe des Panels wirkt auch das Gehäuse sehr groß und kommt auf satte 165 x 79 x 8,1 mm. Das Gewicht bewegt sich mit 188 Gramm ebenfalls auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Sony Xperia XA1 Ultra Unboxing
In der schlichten weißen Verpackung des Xperia XA1 Ultra befinden sich neben dem Smartphone und dem Standard-Papierkram wie dem „Startup guide“, also der Schnellstart-Anleitung, ein Paar In-Ear-Kopfhörer mit Clip zur Befestigung an der Kleidung. Dazu wird ein USB-Kabel zur Datenübertragung und zum Laden des Smartphones inklusive einem Netzadapter beigelegt.
Die Einzelteile befinden sich alle auf einem ordentlichen Verarbeitungsniveau und fühlen sich hochwertig an. Die Kopfhörer werden durch einen Satz Ohrgummis ergänzt. Das Kopfhörerset Sony MH750 wird bei Amazon für weniger als 8 Euro gehandelt. Hier findet Sony jedoch einen guten Kompromiss zwischen ordentlicher Qualität und preisbewusstem Wirtschaften.
Hands-On des Sony Xperia XA1 Ultra
Wird das Xperia XA1 Ultra zum ersten Mal aus der Verpackung genommen, werden zwei Gefühle geweckt: Zum einen muss man sich erst einmal an die schiere Größe des Smartphones gewöhnen, zum anderen fühlt man sich immer etwas beobachtet. Das kommt von der großen Selfie-Kamera und dem dazu gehörigen Blitz. Beide demonstrieren ebenfalls allein durch ihre Größe einen gewissen Qualitätsanspruch.
Beim Handling des Brockens wird schnell klar, dass die Bedienung der Hardware-Tasten für Nutzer mit großen Händen kein Problem darstellt und überraschenderweise auch Menschen mit Standard-Extremitäten noch gut mit dem Phablet zurecht kommen. Eine Einhandbedienung des Displays ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Dazu hat Sony einen Einhandmodus integriert, der das Display verkleinert in die untere rechte Ecke verschiebt. Neben der Länge des XA1 Ultra zeigt vor allem die Breite die Grenzen der Anatomie: Trotz kaum vorhandener Display-Ränder ist es quasi unmöglich, mit dem Daumen die gegenüberliegende Kante zu erreichen.
Die heftig großen Balken ober- und unterhalb des Displays tragen negativ zum teilweise schlechten Handling des Xperia XA1 Ultra bei, jedoch sind sie ein Design-Element, welches sich in den Spitzenmodellen Sonys in den vergangenen Jahren eingenistet hat. Ebenso ergeht es den abgeflachten Rahmenkanten an der Ober- und der Unterseite des Phablets. Damit passt es zum Rest der Xperia-X-Familie und ist dadurch auch weit weg von einem neuen oder innovativem Design.
Material und Verarbeitungsqualität
Das Metallgehäuse fühlt sich auf den ersten Metern hochwertig an, jedoch kommen mit der Zeit Zweifel über die Qualität auf: Die einzelnen Gehäuseelemente sind meist passgenau zusammengefügt, gleichwohl sind die Übergänge deutlich spürbar. Ebenfalls deutlich spürbar ist der Übergang zwischen dem Display und dem Rahmen des Smartphones. Hier überlappt das Metall den Glasrand etwas, was zu einer unschönen Kante führt, in der sich leicht Schmutz ansammeln kann und die auch haptisch grenzwertig erscheint.
Das Material am Rahmen des Xperia XA1 Ultra kann besser gefallen als das auf der Rückseite. Hier wird zwar auch auf solides Metall gesetzt, jedoch wirkt die Materialdicke etwas geringer als es bei der großen Fläche nötig erscheint um ein tolles haptisch Feedback zu bekommen. Das Glas auf der Front ist zu den Rändern hin leicht abgerundet und böte, gesetzt der Rahmen würde nicht über das Glas hinausragen, eine tolle Anfassqualität. So sind die Verarbeitung und das Material eher durchschnittlich.
Das Sony Xperia XA1 Ultra ist für Fans riesiger Displays gemacht. Damit kann man eine Einhandbedienung nicht erwarten. Im Gegenteil: Das XA1 Ultra überrascht mit gutem Hardware-Handling. Das kann jedoch die negativen Punkte bei der Haptik, dem Design und der Verarbeitung nicht ganz ausbügeln.
Zwischenwertung: 3 von 5 Sternen
Display
Sony verbaut in das Xperia XA1 Ultra ein 6 Zoll großes Panel im herkömmlichen 16:9-Format. Damit kommt das Smartphone auf eine Pixeldichte von 367 ppi. Ein Wert, der noch akzeptabel ist, jedoch bei Display-Gourmets keine Jubelstürme auslöst. Trotzdem werden einzelne Pixel kaum erkannt und das Display bildet scharf ab. Es wird von Gorilla Glas geschützt und bietet laut Sony eine Helligkeit von maximal 450 cd/m².
Das TFT-Panel zeigt sich als typischer Vertreter seiner Art: Die Farben sind realitätsnah und die Blickwinkelstabilität liegt auf passablem Niveau. Die Kontraste und die Schwarz-Weiß-Werte sind ebenfalls im grünen Bereich. Somit kann hier wenig gemeckert werden. Alle Vor- und Nachteile der einzelnen Displaytechnologien hat die Redaktion von inside-digital.de in einem gesonderten Artikel gegenüber gestellt.
Die Sekundärleistungen können ebenfalls gefallen. Das Display ist softwareseitig anpassbar und die automatische Helligkeitsregelung zeigt sich von der unauffälligen und damit guten Seite. Die maximale Helligkeit ist in der Praxis völlig ausreichend und mit der niedrigsten Einstellung fällt man höchstens im Kino negativ auf. Schön wäre hier jedoch der Direktzugriff auf die Automatik aus den Schnelleinstellungen. Wie es zur Zeit gelöst ist, muss immer in den Einstellungen nach der automatischen Helligkeitsregelung gesucht werden, was bei häufigerem Wechsel der Modi anstrengend ist.
Das Display befindet sich auf solidem Mittelklasse-Niveau. Damit zeigt es sich als alltagstauglich und ohne großes Versagen in einer Disziplin. Vom High-End-Niveau der eigenen Flaggschiffe, des Galaxy S8 oder des LG G6 ist Sony hier jedoch weit entfernt.
Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Das Sony Xperia XA1 Ultra wird, wie es in der neuen Mittelklasse „XA“ üblich ist, mit einem Mediatek-Prozessor ausgestattet. Im Detail kommt hier der Helio P20 zum Einsatz, der mit acht Kernen und einer maximalen Taktrate von 2.340 MHz arbeitet. Dazu verbaut Sony einen Arbeitsspeicher mit 4 GB Kapazität. Damit spielt man bei den Großen mit – das Flaggschiff Galaxy S8 von Samsung und auch LGs G6 bieten hier auch nicht mehr Speicherplatz.
Der Sechszöller wird dazu mit einem Grafikprozessor namens Mali-T880 MP2 mit GPU-Power versorgt. Beim internen Speicher verbaut Sony 32 GB Kapazität, die sich per Micro-SD-Karte um 256 GB erweitern lässt.
Sony Xperia XA1 Ultra im Benchmark-Test
Im Benchmark-Test von AnTuTu in der Version 6.2.7 zeigt sich das XA1 Ultra als solide, jedoch ohne Begeisterung auszulösen. Es erreicht gut 61.000 Punkte und zeigt damit eine Leistung, die im Durchschnitt des Marktes für anspruchsvolle Mittelklassegeräte liegt. So gehört zu den direkten Tabellennachbarn das hochgelobte Mittelklasse-Smartphone von Samsung, das Galaxy A5 (2017). Dazu tummeln sich hier das Huawei P10 Lite und der Modellbruder des Xperia XA1 Ultra, das Xperia XA1.
Es zeigt sich, dass Sony hier auf dem Flaggschiff-Niveau des Jahres 2015 liegt: So leistet das Sony Xperia XA1 Ultra in etwa das, was das LG G4, das Samsung Galaxy S6 und das Blackberry Priv sowie mit etwas Abstand das Gigaset ME Pro auf dem Kasten haben. An die aktuellen Raketen am Markt, die Enkel der 2015er Modelle, wie das Galaxy S8 oder das LG G6 kommt das Xperia XA1 Ultra nicht heran. Sie leisten auf dem Papier annähernd das Dreifache des Sony-Phablets.
Benchmark-Tests im Vergleich
Umfeld | Modell | Benchmark-Wert |
Samsung Galaxy A5 (2017) | 61.515 | |
direkte Konkurrenten | Huawei P10 Lite | 61.115 |
Lenovo P2 | 63.457 | |
Samsung Galaxy S6 | 61.179 | |
ehemalige Spitzenmodelle | LG G4 | 58.677 |
Blackberry Priv | 51.995 | |
LG G6 | 157.689 | |
aktuelle Referenzen | Samsung Galaxy S8 | 174.550 |
OnePlus 3T |
163.521 |
Benchmark-Tests sind gute Gradmesser für eine erste Abschätzung der Leistungsfähigkeit eines Smartphones, sollten jedoch nicht als alleiniger Kaufgrund zugrunde gelegt werden. In der Praxis verhalten sich Smartphones nicht immer analog zu den Testwerten und die gefühlte Geschwindigkeit hängt auch von anderen Spezifikationen sowie der Software des Herstellers ab. Beim Sony Xperia XA1 Ultra wirkt die gefühlte Leistung jedoch dem Benchmark-Test entsprechend. Spiele werden flüssig wiedergegeben und die Navigation durch die Menüs und Einstellungen gelingt meist flott. Ab und an hakt es hier und da, jedoch bewegt man sich auf einem insgesamt guten Niveau. Die Wärmeentwicklung ist bei hoher Beanspruchung deutlich spürbar, jedoch nie kritisch.
Konnektivität
Bei den Verbindungsmöglichkeiten lässt sich Sony nicht lumpen und verbaut einige nützliche Funktionen zur Konnektion mit anderen Geräten ein. So kommt Miracast und auch NFC zum Einsatz sowie ein zweibändiges WLAN-Modul, das jedoch auf den ac-Standard verzichten muss. Die Bluetooth-Version ist ebenfalls nicht auf dem allerneusten Stand. Hier wird Version 4.2 dem neueren 5.0 vorgezogen. Beim LTE-Standard bewegt man sich zumindest in Deutschland auf sicherem Grund: Cat 6 mit 300 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Up-Load nutzen nur wenige Mobilfunk-Verträge aus. In Zeiten, in denen die ersten Smartphones mit Cat 16 auftrumpfen, hinkt Sony hier jedoch ebenfalls etwas hinterher.
Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia XA1 Ultra
Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA |
▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s |
USB-OTG | ▲ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▲ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC | ▲ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | IEEE 802.11 a/b/g/n 2,4 / 5 GHz |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Telefonqualität
Die Audio-Qualität des Sony Xperia XA1 Ultra beim Telefonieren lässt in manchen Situationen zu wünschen übrig. Wird beim herkömmlichen Telefonieren nur die Stirn gerunzelt, zeigen sich echte Sorgenfalten sobald man im Freisprechmodus unterwegs ist. Dann verwandelt das XA1 Ultra jede noch so sanfte Stimme in ein knarziges Röcheln.
Die Leistung stimmt. Die Ausstattung auch. Doch es wird bei Sony hier auch spürbar gespart. Trotzdem ist das XA1 Ultra ein solider Partner im Alltag, auch wenn das Telefonieren nicht zu seinen Stärken zählt.
Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sternen
Kamera
Die Kameraausstattung des Sony Xperia XA1 Ultra kann getrost als ungewöhnlich bezeichnet werden. Neben der hochauflösenden Hauptkamera mit 23 Megapixeln und einer Blende von 1:2,0, befindet sich in der Front eine Kamera mit 16 Megapixel, einer Größe von 1 / 2,6 Zoll und einem optischen Bildstabilisator.
Die Abbildungsleistung der Hauptkamera des Xperia XA1 Ultra kann sich durchaus sehen lassen. Starke Farben und eine, gerade im Bildzentrum, sehr scharfe Darstellung zeigen, was der Sensor drauf hat. Die Schärfe nimmt zum Rand hin jedoch stark ab, was in der Praxis zwar oft unbedeutende Auswirkungen hat, jedoch einen der Negativpunkte des Objektivs darstellt. Die zweite Schwäche ist hier die lange Naheinstellgrenze, die bei Makro-Aufnahmen oft nicht ausreicht.
Die detaillierte Bildkritik ist in der Bildergalerie der Testfotos hinterlegt:
Sony Xperia XA1 Ultra – Kamera-Test
Die Selfie-Kamera-Leistung befindet sich dank der starken Ausstattung auf einem vergleichsweise sehr hohen Niveau. Hier werden ebenfalls sehr scharfe Bilder erzeugt, die nicht, wie es von vielen Frontkameras bekannt ist, mit einer geringen Dynamik auffallen. Damit zeigt Sony hier eindeutig, wo die Zielgruppe des Xperia XA1 Ultra liegt. Hier wird Selbstdarstellern und Social-Media-Verrückten eine Ausstattung an die Hand gegeben, die dem Narzissmus eine ganz neue Bühne gibt.
Dabei gefällt die Frontkamera auch mit einigen Einstellmöglichkeiten: So kann der Weißabgleich angepasst und die Belichtungskorrektur aktiviert werden. Es gelingen ordentliche Ergebnisse auch dann, wenn andere Selfie-Jünger eine neue Position suchen, in der beispielsweise kein Licht von hinten das eigene Gesicht zu dunkel erscheinen lässt.
Die Einstellungen der Frontkamera werden von den recht umfangreichen Möglichkeiten der Hauptkamera noch einmal getoppt. Hier können neben dem Weißabgleich und der Belichtungskorrektur auch der Fokus und die Belichtungszeit manuell eingestellt werden. Der ISO-Wert kann ebenfalls per Hand verstellt werden, jedoch befindet er sich nicht in der Auswahl direkt im Live-View-Bild. Hier muss umständlich in die Einstellungen getippt werden.
Sony Xperia XA1 Ultra – Kamera-App
Die Videoabteilung, im neuen Flaggschiff Xperia XZ Premium mit 4K und Super-Zeitlupe mit bis zu 960 Bilder pro Sekunde gesegnet, wird im Xperia XA1 Ultra etwas stiefmütterlich behandelt: Die maximale Auflösung liegt bei 2 Megapixel und eine Zeitlupenfunktion wurde erst gar nicht implementiert. Die Ergebnisse der Testvideo-Aufnahmen lasse sich trotzdem sehen: Die Anpassungen an die Lichtbedingungen und die Schärfeverschiebung klappt zügig. Ein kleiner Kritikpunkt hier: Die neue Schärfenebene wird nicht immer im ersten Versuch getroffen und so pumpt der Autofokus kurz nach.
Die Kameraausstattung ist in manchen Bereichen zwar lieblos verbaut und programmiert, jedoch holt die Hardware hier die Kohlen aus dem Feuer. An diesem Bereich sollte ein Kauf also nicht scheitern.
Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Die Software des Xperia XA1 Ultra wird von Sony aus einer Kombination von Googles Android 7.0 Nougat und der hauseigenen Nutzeroberfläche zusammengestellt. Dabei zeigt sich die Oberfläche aufgeräumt und klar strukturiert. Ordner halten die Homescreens sauber, wenngleich es auch einen App-Drawer gibt, in den nicht oft gebrauchte oder nur im Hintergrund laufende Apps abgelegt werden können.
Vorinstalliert sind neben den hauseigenen Apps und Anwendungen auch Drittanbieter-Apps wie die Amazon-App und ein Antivierenprogramm von AVG. Darüber hinaus ist jedoch keine Bloatware zu finden.
Die Optik der Oberfläche bietet vor allem runde Formen: Die eigenen Apps werden immer in kreisrunden Icons dargestellt, jedoch sind Drittanbieter-Apps auch in ihrer Originalform zu sehen. Ein kleines Highlight sind die beweglichen und auf Berührung reagierenden Hintergründe, die je nach Fingergeste neue Formen entstehen lassen oder alte Formen in neuen Blickwinkeln zeigen.
Sony Xperia XA1 Ultra – Menü und Einstellungen
Da das riesige Display für normal große Hände nicht in seiner Gänze zu bedienen ist, hat Sony einen Einhandmodus integriert, der durch einen Diagonalwisch über einen Homescreen aktiviert wird. Dann wird die Darstellung der Inhalte verkleinert in die rechte untere Ecke verschoben und so ein handliches Handy simuliert. Dafür, dass man sich davon nicht täuschen lässt, sorgen das Gewicht und die schiere Größe des Gehäuses. Trotzdem ist die Einhandoption ein gutes Tool zur einfacheren Bedienung des Phablets, auch wenn es in dieser Gewichtsklasse zum Standard gehört und Pflichtprogramm sein sollte.
Mehr Software – weniger Hardware
So oder so ähnlich muss wohl das Credo der Multimedia-Entwickler beim Xperia XA1 Ultra gelautet haben. Die Musik-App ist kompliziert, etwas überladen und manchmal auch etwas zu voll gestopft, doch bietet sie den Rundum-Glücklich-Modus für Musikliebhaber. Neben Equalizer und Raumklang-Simulationen gibt es auch vorgefertigte Klanganpassungen für verschiedene Kopfhörer aus dem eigene Hause. Doch wird das beigelegte 8-Euro-Headset – für diesen Preis mit gutem Klang versehen – ausgesteckt, sträuben sich die Nackenhaare. Der Lautsprecher wirkt überfordert und neben dem nicht vorhandenen Bass werden die Höhen brutal verrissen. So nützt dann auch die beste Software nichts. Gut, dass es wenige Situationen gibt, in denen es wirklich statthaft ist, den Lautsprecher des Xperia XA1 Ultra für Musik und dergleichen in Anspruch zu nehmen.
Sony Xperia XA1 Ultra – Musik-App
Ein gutes Softwarepaket, das bis in den Multimedia-Bereich hineinragt, kompensiert in diesem Bereich den schlechten Klang des Lautsprechers. Trotzdem setzt es dafür einen kleinen Abzug.
Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.
Der Akku des Sony Xperia XA1 Ultra misst 2.700 mAh und ist damit vergleichsweise winzig. Wird die Größe des Gehäuses und vor allem des Displays eingerechnet, darf es bei einem solchen Gerät schon weit über die 3.000-mAh-Grenze hinaus gehen. Trotz allem zeigt sich der Energielieferant als zumindest durchschnittlich. Nach acht Stunden im harten Test-Parcours verzeichnet er noch eine Restladung von 60 Prozent. Nach weiteren 16 Stunden im Standby kann noch auf 52 Prozent zurückgegriffen werden. Damit zeigt er sich als alltagstauglich und auch längere Display-Zeiten werden gut überstanden. Was jedoch einiges an Energie gekostet hat, war die Fotosession mit einigen Testbildern und einem kurzen Video. Hier verlor er mit knapp 10 Prozent überdurchschnittlich viel Power. Auch der Standby-Verbrauch von 8 Prozent ist nicht gerade sparsam.
Sony Xperia XA1 Ultra – Akkutest
Der Akku des Sony Xperia XA1 Ultra ist eigentlich viel zu klein für ein solches Smartphone, jedoch holt Sony schon in der Grundeinstellung einiges aus dem Energiereservoir heraus. Mit den Stamina-Modi sollten also locker 1,5 Tage drin sein. Trotzdem kommt das Xperia XA1 Ultra hier nicht um einen Abzug herum.
Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sternen
Fazit
Das Sony Xperia XA1 Ultra ist ein sehr spezielles Handy für eine kleine Gruppe an Nutzern. Sie müssen das klobige Gehäuse mit einer von Sony sonst nicht bekannten schludrigen Verarbeitung und eher billig wirkenden Materialien verkraften und auch Einsparungen beim Akku, der Multimedia-Leistung und der Ausstattung hinnehmen. Wird das alles verdaut, ist das Handy eine Empfehlung für Nutzer, die ein großes Display, alltagstaugliche Leistung und eine hervorragende Frontkamera wollen. Für alle anderen ist das Sony Xperia XA1 Ultra nicht zu empfehlen.
Gesamtnote: 3,5 / 5
Pros des Sony Xperia XA1 Ultra
- hervorragende Selfie-Cam
- solides Alltagshandy
- großes und fast randloses Display
Contras des Sony Xperia XA1 Ultra
- unterdurchschnittliche Verarbeitung
- miese Multimedialeistung
- klobiges Design
- durchschnittliche Gesamtleistung bei gehobenem Preis
Preis-Leistung
Das Xperia XA1 Ultra ist ein solider Alltagsbegleiter, doch das sind viele Smartphones rund um die 200-Euro-Marke auch. Selbst das große Display kann hier kein Alleinstellungsmerkmal bieten, das den Preis von knapp 380 Euro rechtfertigt. Einziges echtes Argument für den von Sony anvisierten Preisbereich ist die Frontkamera, die zum Besten gehört, was gerade auf dem Smartphone-Markt angeboten wird. Alles andere hat eher ein 100 Euro kleineres Preisschild verdient.
Wer sollte sich also das Xperia XA1 Ultra zulegen? Die Antwort ist mit den Stärken des Smartphones beantwortet. Die entscheidendere Frage lautet also, wann das Phablet gekauft werden sollte. Hier gibt es ebenfalls eine klare Empfehlung: In frühestens 3 Monaten. Dann sollte sich der Preis auf weit unter 300 Euro eingependelt haben und das Xperia XA1 Ultra besitzt den Preis, den es verdient.
Alternativen
Im Preisbereich des Sony Xperia XA1 Ultra befinden sich so viele Smartphones auf dem Markt, dass schnell die Übersicht verloren geht. Nicht nur eine schier unendliche Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Die geeignetsten Mittel hierfür sind die Bestenlisten von inside-digital.de, die nach aktuellem Preis aufgeschlüsselt, die besten Smartphones in den unterschiedlichen Preisbereichen aufzeigen:
- Die besten Smartphones unter 100 Euro
- Die besten Smartphones unter 200 Euro
- Die besten Smartphones unter 300 Euro
- Die besten Smartphones unter 400 Euro
- Ehemalige Flaggschiffe für unter 400 Euro
Wer jedoch ein solides Smartphone in der 6-Zoll-Liga sucht, muss sich schon etwas strecken. Doch auch hier wird man am Markt fündig:
- Huawei Mate 9 (Daten, Test und Preise)
- Samsung Galaxy S8+ (Daten, Test und Preise)
- Alcatel Pixi 4 (Daten, Test und Preise)
- Huawei Mate 8 (Daten, Test und Preise)
- Sony Xperia XA Ultra (Daten, Test und Preise)
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