Design und Verarbeitung
Das Xperia XA1 von Sony tritt nur aus Sicht der Nomenklatur in die Fußstapfen seines Vorgängers; optisch fliegt das Smartphone weit in die Vergangenheit des Herstellers. Das Smartphone wirkt durch eine Größe von 145 Millimetern und eine Breite von 67 Millimetern sehr lang und auch schlank, was letztlich teils der Bedienung zugute kommt. Die Gehäusekombination aus Metall und Glas bringt laut Angaben des Herstellers allerdings 143 Gramm auf die Waage. Ergo ist das Smartphone trotz seiner Kompaktheit zwar nicht unfassbar schwer, im Verhältnis aber auch kein Fliegengewicht. Interessenten haben beim Kauf eines Xperia XA1 nicht nur die Chance, das Smartphone in Schwarz zu kaufen, sondern können es auch in den Farben Weiß, Gold und Pink ergattern.Unboxing
Sesam öffne dich: Genauso gewöhnlich wie das Xperia XA1 ist auch die mitgelieferte Technik. Sony verpasst die Gelegenheit, nützliche Beigaben in den Karton zu legen. In ihm befindet sich neben dem Smartphone ein schwarz gummiertes Ladekabel samt Netzwerkteil, Kopfhörer sowie Austausch-Ohrstöpsel.Das Sony Xperia XA1 im Hands-On
Es wäre gelogen, wenn man sagen würde, dass Sony-Smartphones nicht schon an ihrer Silhouette erkennbar seien. Das japanische Unternehmen besitzt offenbar keinen Erfindermut und vertraut altbewährtem. Konkret meint dies, dass auch das neue Xperia XA1 im mittlerweile zur Genüge gesehenen Design mit eckigen Kanten daher kommt. Speckig liegt es mit seinem Kunststoff-Rücken in den Händen und steht durch sein klobiges Erscheinungsbild den Rundungen der Hände im Kontrast. Da sich die meisten anderen Hersteller für abgerundete Seiten entscheiden, ist die Handhabung durch die Kastenform des Xperia eher unbequem. Als Beispiel: Bei der einhändigen Bedienung ist es – trotz seines kleinen Formats - nicht so leicht, mit den Fingern wortwörtlich um die Ecke zu langen. Altes Design heißt auch, dass Gewohnheiten siegen und sich die Ausstattung am je gleichen Platz befindet: Minimale Lautsprecher-Aussparungen sowohl an der oberen und unteren Gehäusekante, die Frontkamera samt LED-Leuchte und Sony-Logo auf der Frontseite. Das bruchsichere Gorilla Glas, welches über dem Display schwebt, verleiht dem Xperia XA1 eine glänzende Oberfläche, ist zugleich durch Spiegelungen und sichtbare Fettfinger aber auch ein Störfaktor. Derweil ist der japanische Hersteller auf der Rückseite sparsam und besetzt nur die obere linke Ecke mit der Kamera und ihrem LED-Blitz. Powerbutton, Kamerataste, Lautstärkewippe und SIM-Karten-Slot halten sich an den Seiten.Display
Der Bildschirm des Xperia XA1 misst insgesamt 5 Zoll in der Diagonale – da die Japaner es jedoch nicht schaffen, physische Tasten in das Gehäuse einzulassen, verliert das Blickfeld durch die Menütasten auf dem Display zusätzlich einige Millimeter. Sony setzt beim Fertigungsverfahren auf IPS-Technologie, wodurch die Blickwinkelstabilität besonders gegeben sein soll. Für diejenigen, die die Unterschiede zwischen verschiedenen Display-Technologien erfahren wollen, können die Tatsachen in einem separaten Artikel der inside-digital.de-Redaktion nachlesen. Inhalte werden vom Xperia XA1 in HD-Qualität wiedergegeben, was in Zahlen 720 x 1.280 Pixeln und einer Pixeldichte von 294ppi entspricht. Auch wenn das kein idealer Wert ist, so werden Nutzer im normalen Alltag an dieser Auflösung nichts zu beanstanden haben. Farben werden satt und kräftig wiedergegeben. Die Ansprüche der idealen Referenzpunkte kann das Xperia XA1 fast auf den Punkt erfüllen, wie im Colorimeter zu sehen ist.
Bildquelle: Simone Warnke / inside-digital.de
Ausstattung und Leistung
Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Sony Xperia XA, kommt im Xperia XA1 ein neuer MediaTek-Prozessor zum Einsatz, der – um einen fachlichen Bogen zu schlagen - auf die neuere Helios-P20-CPU setzt. Das bedeutet, dass acht Kerne mit einer Schnelligkeit von bis zu 2,3 GHz im Inneren des Smartphones arbeiten. Zu einer Leistungsverbesserung verhilft wahrscheinlich auch die Vergrößerung des Arbeitsspeichers, der von 2 GB beim Xperia XA auf 3 GB im XA1 anwächst. Intern verbaut Sony einen Speicher mit 32 GB Kapazität. Eine angemessene Größe, die sich mit einer Micro-SD-Karte bis zu quasi grenzenlosen 256 GB aufstocken lässt. Das neue technische Set-up wird mit Hilfe des Benchmark-Tests von AnTuTu in der Version 6.2.7 auf Herz und Nieren geprüft. Am Ende des Tests stand eine Punktzahl von 60.538 Punkten auf dem Zähler und die Erwartungen an das Gerät waren somit erfüllt. Das Sony Xperia XA1 schlägt sich damit wesentlich besser als sein Vorgänger: So kam das Xperia XA im Benchmark-Test von inside-digital.de im Jahr 2016 nur auf einen Wert von 47.967 Punkten. Die neue Sony-Mittelklasse springt leistungstechnisch nach oben und befindet sich in guter Gesellschaft: Huaweis P10 lite mit 61.179 Punkten und Samsung Galaxy A5 (2017) mit 61.515 befinden sich nur knapp vor dem XA1. Diese Leistung zeigt sich mitunter auch während des Testspiels: Die recht aufwändige Grafik von Asphalt 8 ruckelt gar nicht, sodass man geschmeidig an allen anderen mitfahrenden Autos vorüber zischen kann. Bemerkenswert ist ferner die geringe Erwärmung des Smartphones während des Spiels, sodass sie im Grunde ebenso gut unerwähnt bleiben kann. Ein seltsamer Widerspruch ergibt sich allerdings beim Laden von Fotos: Ruft man selbst geschossene Aufnahmen in der Galerie-App auf, brauchen sie so lange, um scharf zu stellen, dass man zuerst den Eindruck gewinnt, die Kamera habe verschwommene Bilder gemacht. Nach ein paar Sekunden ist dieser Zweifel jedoch genommen und der Fehler offenbar beim Prozessor zu suchen. Durch ein paar wenige Ruckler wird ebenfalls der Bedienfluss ausgebremst.Verbindungen
Der Tanz aus der Reihe bleibt aus, denn gleich und gleich gesellt sich gern – so wird die Standardtechnik offensichtlich in Standardware eingebaut. Konkret können künftige Nutzer mit dem Xperia XA1 im WLAN-Netz funken, Bilder und Inhalte über Bluetooth in der Version 4.2 versenden und das Smartphone nicht über den alten USB-2.0-Standard anschließen, sondern über das neue USB Typ C. LTE-Konnektivität bietet das neue Sony-Smartphone obendrein: Geboten wird der Standard LTE Cat.6, was einem maximalen Upload von 50 Mbit/s sowie einem maximalen Download von 300 Mbit/s entspricht.Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia XA1
Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s |
USB-OTG | ▲ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▼ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC | ▲ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | 802.11 b/g/n |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Dual-SIM | ▼ | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel |
Kommunikation
Bewertet wird in diesem Test auch die Qualität der Telefongespräche. Das Xperia XA1 kann den Anrufer gut durchstellen und seine Stimme ans Ohr tragen. Allerdings mischt sich dazu auch ein Rauschen, was die Tonqualität insgesamt ein wenig ranzig erscheinen lässt. Schaltet man das Telefonat allerdings auf Lautsprecher, ist der Klang direkt viel klarer. Sony gelingt mit der RAM-Vergrößerung sowie der Leistung des neu eingesetzten Prozessors eine kleine Überraschung, die lobend erwähnt werden muss. In diesem Punkt gibt das Xperia XA1 eine solide Leistung ab. Einzelwertung 4 von 5 SternenKamera
Im Regelfall genießt Sony einen guten Ruf, wenn es um Kameras geht. Mit der im Xperia XA1 verhält es sich allerdings ein wenig seltsam. Vorab sei erwähnt, dass die Hauptkamera Wunschmotive mit rund 23 Megapixeln knipst. Unter dem Exmor-Sensor auf der Rückseite ist der LED-Blitz gelegen, der die Kamera bei Aufnahmen unterstützen soll. Auch das weitere Equipment bewegt sich in einem gehobenen Bereich: Versehen ist die Hauptkamera mit einer f/2.0-Blende und einem digitalen 5fach-Zoom. Während das Display keinen Nachtmodus aufweist, findet sich im Kamera-Paket nicht nur eine Einstellung für Nachtaufnahmen, sondern obendrein die Möglichkeit, Makroaufnahmen zu tätigen und einen Auto-Fokus einzusetzen. Auch die Frontkamera, die auf die Leistung von 8 Megapixeln zugreifen kann, liefert hinreichende Ergebnisse ab. Selfie-Fans müssen hier jedoch auf die Unterstützung eines Blitzes verzichten. Die Leistung der Kamera des Huawei P10 Plus soll anhand der Testfoto-Galerie vermittelt werden:Sony Xperia XA1: Testfotos
- Die Kamera des Samsung Galaxy A5 (2017) bietet 16 Megapixel und eine Blende von 1:1,9.
- Die größte Schwäche liegt nicht in der Umsetzung von Bildern bei Dunkelheit...
- ... und auch nicht, wenn die Szenerie gleichmäßig ausgeleuchtet ist, sondern ....
- ... sobald es auf normale bis große Unterschiede der Helligkeit ankommt.
- Dann muss sich der Nutzer oft zwischen einem ausgebrannten Himmel und ....
- ... abgesoffenen dunklen Teilen entscheiden.
- Makros gelingen ordentlich, allerdings ohne Aha-Effekt.
Software für die Kamera-App
Diejenigen, die ihre fotografischen Fähigkeiten auf die Probe stellen wollen, können neben dem Automatikmodus auch alle Gegebenheiten manuell einstellen. Für kreative Köpfe stehen daneben auch diverse Filter sowie Aufnahmeoptionen parat. Als Beispiel: Sony verpasst Objekten nicht nur einen 3D-Effekt, sondern integriert für Selfies eigene Masken und Filter aus verschiedenen Themenbereichen, wie man sie beispielsweise aus Snapchat kennt, in das Kamera-Paket ein.Kamera-App des Sony Xperia XA1
Software und Multimedia
Das Xperia XA1 wird ab Werk mit der Version 7.0 Nougat ausgeliefert – dass das Update auf die neueste Android-Nougat-Version zeitnah folgen wird, ist nicht unwahrscheinlich. Überzogen wird Googles Betriebssystem mit Sonys eigener Nutzeroberfläche mit Namen Sony UI. Was man dem User Interface zugute halten muss, ist, dass es einfach gehalten und übersichtlich ist. Allerdings wirkt es trotz neuer Android-Version recht alt, was wie ein schaler Beigeschmack wirkt. Daneben werden auch personalisierte Designs offeriert, die im Wesentlichen lediglich aus verschiedenen Farbkombinationen bestehen. Anders als beispielsweise bei Huawei, verändern sich die App-Icons je nach Designvorlage nicht. Zu beachten ist außerdem, dass Sony die Design-Option in den allgemeinen Einstellungen untergebracht und keine eigene App dafür verwendet hat. Wie üblich gibt es eine Schnellmenü, welches sich hinter der Statusleiste versteckt und durch einen Wischer enthüllt. Helligkeitsregelung, WLAN-Aktivierung und ähnliches lassen sich dort bequem bedienen.OS und Einstellungen des Sony Xperia XA1
Akku
Schon das Xperia XA musste sich mit einem 2.300 mAh kleinen Akku plagen. Verschont von diesem Umstand bleibt auch das Xperia XA1 nicht. Exakt der gleiche Energielieferant befindet sich im Innenleben des Mittelklasse-Geräts, was definitiv nicht als üppige Ausstattung bewertet werden kann. Nach der aktiven Akkutestphase, in der über acht Stunden ausführlich Videos angesehen, Spiele gespielt und Telefonate getätigt werden, hält der Akku gut durch und schließt den Tag mit 57 Prozent verbleibender Ladung ab. Im darauffolgenden 16-stündigen Standby-Modus verliert er jedoch über zehn Prozent, sodass letztlich 46 Prozent in der Statusleiste stehen. Dies ist zwar noch im Rahmen, allerdings bereits hart an der Grenze.
Bildquelle: Simone Warnke / inside-digital.de
Fazit
Wenn Sony mit dem Xperia XA1 eines schafft, dann ist es Durchschnitt. Der japanische Hersteller könnte so vieles, greift aber immerzu in die Kiste der alten Kamellen. Das Smartphone kann zwar auf den ersten Blick mit seiner Frontseite glänzen, ist mit Blick hinter das Äußere aber abgestumpft. Die verbaute Technik erlaubt dem Xperia XA1 eine solide Leistung, die für den normalen Durchschnittsverbraucher ausreicht. Allerdings ist sie in weiten Teilen auch nicht dem modernen Standard angepasst, sodass keine traumhaften Erwartungen an das Gerät gestellt werden sollten. Gesamtwertung 3,5 Sterne von 5 SternenPros:

- schöne Verarbeitung
- einfache Nutzeroberfläche
- gute Kamera
Cons:
- klobiges und altes Design
- keine neuen Funktionen
- teils veraltete Technik
Ich habe das Sony Xperia XA1 seit etwa einem halben Jahr.
An sich bin ich zufrieden mit dem Gerät.
Das einzige was mich richtig stört, ist der schlechte Empfang.
Keines meiner vorherigen Smartphones hat mich derart oft im Stich gelassen wie das XA1.
Teilweise war ich ca 80% der Nutzungszeit für keinen erreichbar, und konnte selber auch nicht anrufen, obwohl Datenverbindung mit H+ angezeigt wurde und am Netzempfang maximal 1 Strich gefehlt hat.
Mit WLAN war die Verbindung immer Top.
Wenn ich die Sim-Karte wieder in mein vorheriges Handy zurückstecke, funktioniert alles wieder normal.
Sonst kann ich am XA1 nichts Schlechtes bemängeln.
Preis, Funktion, Bedienung, Aussehen, Verarbeitung alles bestens.
Der Empfang ist mein einziger Kritikpunkt.