Samsung Galaxy Book Go im Test: Das kann das 350-Euro-Notebook und das ist die große Stärke

6 Minuten
In einem schlanken Kunststoff-Gehäuse verbaut Samsung ein ARM-SoC von Qualcomm und verspricht dank LTE-Modem einen unkomplizierten Internetzugang. Das Ganze kostet wenig, kann aber auch nicht viel. Doch wie steht es um das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich?
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Samsung Galaxy Book Go3Bildquelle:

Das Samsung Galaxy Book Go gehört mit einem Preis von circa 350 Euro zu den günstigen Modellen im Angebot des Herstellers, doch das lässt sich erst auf den zweiten Blick erkennen. Mit seiner grauen metallic Lackierung wirkt das 14-Zoll-Notebook auf den ersten Blick unauffällig. Dazu tragen auch der schlanke Schnitt von 32,4 x 22,5 x 1,5 cm sowie das recht niedrige Gewicht von 1,38 Kg bei. Das Notebook erinnert zunächst an ein klassisches Ultrabook.

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Das Display des Samsung Galaxy Book Go

Auf den zweiten Blick kann Samsung nicht verbergen, dass das Galaxy Book Go im günstigen Preissegment angesiedelt ist. Und das liegt nicht unbedingt daran, dass fürs Gehäuse und die Bildschirmeinfassung auf Kunststoff zurückgegriffen wurde. Unterbau und Display lassen sich ohne größeren Kraftaufwand verwinden. Das Panel reagiert auf Druck von hinten mit einer deutlichen Wellenbildung. Gelungen ist dagegen das Scharnier, das einen Klappradius von 180° erlaubt und dem Bildschirm sicheren Halt bietet.

Gespart hat Samsung nicht nur bei der Verarbeitung. Auch das verbaute 14-Zoll-Display ist ein günstiges. Die Full-HD-Auflösung liegt auf Klassenniveau, doch das auf der TN-Technologie basierende Panel, hat einen Hang zu blau. Die Kontraste sind nicht sonderlich hoch, die Farben wirken blass. Immerhin dürfte die matte Oberfläche den einen oder anderen Anhänger finden.

Qualcomm Snapdragon 7c: Trotz acht Kernen kein Leistungsmonster

Dass Samsung bei der Konzeption des Galaxy Book Go mit spitzem Bleistift gerechnet hat, zeigt sich auch beim Prozessor. Im Inneren des Notebooks steckt ein Qualcomm Snapdragon 7c der zweiten Generation mit acht CPU-Kernen. Dabei werden zwei A76-Kerne, die einen Takt von bis zu 2,55 GHz leisten, mit sechs schwächeren A55-Kernen kombiniert, die bis zu 1,8 GHz schnell werden. Trotz der vielen Kerne fällt die Leistungsausbeute mager aus. Ein schneller Mittelklasse-Prozessor kommt mit einem Kern im Geekbench auf die dreifache Performance, was etwa dem entspricht, was alle acht Qualcomm-Kerne zusammen vollbringen.

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Auch die integrierte Adreno-GPU ist kein Performance-Wunder. Die Konsequenzen zeigen sich – nicht zuletzt aufgrund des mageren Arbeitsspeichers von nur 4 GB auch im täglichen Betrieb. Alles fühlt sich einen Tick behäbiger an – ob beim Aufruf einer App, beim Tippen in OpenOffice oder beim Scrollen im Browser. An Spiele wie Asphalt 9 ist nicht zu denken, schon das Starten eines App-Installers verlangt nach geduldiger Nachsicht.

Dabei ist der Prozessor nicht der einzige Grund für die schwache Performance. Eine der wesentlichen Bremsen des Notebooks ist das Betriebssystem: Ein Großteil der für Windows 11 entwickelten Apps steht nicht nativ für den ARM-Befehlssatz zur Verfügung, sondern muss im Hintergrund aufwendig emuliert werden. Zwar unterstützt Windows 11 nun immerhin den 64-Bit-Befehlssatz – bei Windows 10 waren es nur 32 Bit – doch so richtig schnell scheint das Ganze noch nicht zu sein. Das Galaxy Book Go3 ist schlicht und ergreifend lahm.

Festplatte mit brauchbarer Größe

Mit einem Datenspeicher von 128 GB ist das Galaxy Book Go an sich gar nicht so schlecht aufgestellt – aktuell wird das Notebook für etwa 350 Euro verkauft, da finden sich bei Konkurrenten oftmals noch 64-GB-Speicher. Die Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von Daten sind allerdings nicht sonderlich hoch. Im Diskmark werden sequenziell Übertragungsraten von etwa 530 respektive 210 MB/s erreicht. Verbaut wurde also lediglich ein günstiges eMMC-Modul anstelle einer vollwertigen SSD.

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Qualcomm machts möglich: Dank des LTE-Modems des ARM-SoC gibt es Internet überall

Schnittstellen: Grenzen im Alltag

Das Samsung-Notebook verlangt nach Kompromissen, auch bei den Schnittstellen. Die beginnen schon beim Netzwerk. Während sich WLAN 6 (ax) immer mehr als Standard durchsetzt, musst du dich beim Galaxy Book Go noch mit der ac-Spezifikation begnügen. Freilich wirst du davon im Alltag kaum etwas bemerken, zumal das ARM-SoC einen entscheidenden Vorteil bietet: Es besitzt standardmäßig ein LTE-Modem. Auch das Bluetooth-Modul ist mit dem 5.1-Standard auf aktuellem Niveau.

Weniger beeindruckend ist dagegen die Anzahl an Ports. Zwar lässt sich der Speicher einfach via Micro-SD-Karte erweitern, für das Anschließen von Peripherie müssen jedoch drei USB-Buchsen genügen, von denen zwei ein Typ-C-Interface besitzen und der klassische Port lediglich auf der 2.0-Spezifikation basiert.

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Wer viel anschließen will, stößt schnell an Grenzen

Der Akku des Samsung Galaxy Book Go: Lang ohne Laden

Der Energiespeicher ist mit einer Kapazität von 42,3 Wh für ein 14-Zoll-Notebook nicht wirklich groß. Allerdings macht sich beim Energieverbrauch die begrenzten Leistungen des SoCs positiv bemerkbar: Das Galaxy Book Go überzeugt mit langen Laufzeiten abseits der stationären Stromversorgung. So sind nach einer Stunde im Browser gerade einmal neun Prozent der mitgeführten Reserven aufgebraucht. Nach einer Stunde Geruckel auf den Rennstrecken von Asphalt 9 verblieben noch 87 Prozent. Mit dem Samsung-Notebook kommst du locker über den Tag – nicht nur über den Arbeitstag. Und wahrscheinlich auch noch den nächsten.

Tasten mit Hub und Druck, aber ohne Licht

Das Galaxy Book Go dürfte primär jene ansprechen, die auf der Suche nach einer günstigen Schreibmaschine sind. Samsung scheint dem entsprechen zu wollen und liefert eine erstaunlich gute Tastatur, der allerdings eine Hintergrundbeleuchtung fehlt.

Die Chiclet-Tasten halten einen ordentlichen Tastenhub und eine definierten, aber nicht zu poppigen Druckpunkt bereit. Das Touchpad ist 12 x 7,5 cm ordentlich dimensioniert, es könnte aber etwas schneller reagieren und leichtgängiger klicken.

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Die Tastatur erfreut Vielschreiber

Fazit zum Samsung Galaxy Book Go

Das Galaxy Book Go ist ein äußerst preiswert konzipiertes Notebook, und somit sind die Leistungen auf einem sehr begrenzten Niveau. Das beginnt bei der teils mäßigen Verarbeitung und geht über das schlichte Display bis hin zu der spärlichen Hardwareleistung. Auch die Schnittstellenausstattung könnte Alltags-gerechter ausfallen.

Doch gerade in Anbetracht des Preises von unter 400 Euro wird immer noch recht viel geboten. Zu den großen Pluspunkten zählen zweifelsohne die lange Akkulaufzeit, das geringe Gewicht, die gute Tastatur und die passive Kühlung. Wer lediglich einen schlichten Begleiter für wenig rechenintensives Arbeiten sucht, kann sich das Samsung-Notebook näher anschauen. Überlegenswert wäre jedoch auf die als Chromebook erhältliche Version zurückzugreifen. Denn das Google-Betriebssystem kommt mit der schlichten Hardware besser zurecht.

Pro

  • Günstiger Preis
  • Lange Akku-Laufzeit
  • Lüfterlose Kühlung
  • Tolle Tastatur

Contra

  • ARM-SoC mit wenig Leistung
  • Einfaches Display
  • “Weiches” Gehäuse

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Sieht sehr gut aus.

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