Ecoflow Stream Ultra X im Test: Speicherwunder oder überteuertes Extra?

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Manchmal reicht ein Balkonkraftwerk allein nicht, um spürbar Stromkosten zu sparen. Genau hier setzt der Ecoflow Stream Ultra X an – er will dich unabhängiger vom Stromnetz machen. Doch kann er im Alltag wirklich halten, was er verspricht?
Ecoflow Stream Ultra (links) und Ecoflow Stream Ultra X (rechts) im Größenvergleich
Ecoflow Stream Ultra (links) und Ecoflow Stream Ultra X (rechts) im Größenvergleich Bildquelle:

Mit dem Ecoflow Stream Ultra X hat Ecoflow seine Stream-Serie um ein weiteres Produkt erweitert. Er soll die Stromkosten von Familien um bis zu 90 Prozent senken können. Der erste Eindruck klingt vielversprechend. Aber wie schlägt sich der Ecoflow Stream Ultra X in der Praxis? Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, was dich bei diesem Modell erwartet.

Die technischen Daten im Überblick

Mit 3,83 kWh Kapazität pro Gerät gehört der Ecoflow Stream Ultra X zu den größten Stromspeichern im Segment für Balkonkraftwerke. Und falls dir das nicht reicht: Bis zu 23 kWh lassen sich dank sechs Einheiten kombinieren. Damit deckst du auch den Bedarf einer ganzen Familie ab – nur Stromfresser wie Wärmepumpen oder Wallboxen bleiben außen vor. Denn die Ausgangsleistung der Geräte ist entsprechend begrenzt.

Das System speist mit 800 Watt ins Hausnetz ein und hält damit die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen für Balkonkraftwerke ein. Aber der Trick liegt woanders: Über die beiden AC-Ausgänge kannst du direkt Geräte anschließen und so mit zwei Stream-Einheiten im Parallelbetrieb bis zu 2.300 Watt abrufen. Waschmaschine, Trockner oder Kaffeemaschine laufen damit problemlos.

Dazu kommt eine Solarladeleistung von bis zu 2.000 Watt, verteilt auf vier MPPTs. Dank Plug-and-Play musst du keinen Elektriker rufen – einfach einstöpseln und loslegen. Der Einführungspreis von 1.299 Euro (statt 1.499 Euro) macht den Einstieg vergleichsweise attraktiv. Insbesondere wenn man bedenkt, wie günstig der Preis pro Kilowattstunde damit ausfällt. Noch vor knapp zwei Jahren hättest du für ein Modell dieser Größenordnung rund 3.500 Euro zahlen müssen.

Anschlüsse und Erweiterbarkeit des Balkonkraftwerkspeichers

Neben den beiden AC-Ausgängen findest du einen Netzanschluss sowie einen Pairing-Port. Darüber verbindest du mehrere Geräte der Stream-Serie miteinander, was vor allem sinnvoll ist, wenn du nur eine Steckdose nutzen kannst oder ein Gerät den Stromfluss zentral verwalten soll.

Ecoflow Stream Ultra (links) und Ecoflow Stream Ultra X (rechts) im Größenvergleich
Ecoflow Stream Ultra (links) und Ecoflow Stream Ultra X (rechts) im Größenvergleich

Gerade in größeren Wohnungen kann es clever sein, die Speicher auf verschiedene Räume zu verteilen. So betreibst du zum Beispiel dein Homeoffice separat mit Solarstrom – und die Küche mitsamt dem Kaffeevollautomaten gleich mit. Insgesamt können bis zu sechs der Ecoflow Stream Ultra X Stromspeicher gemeinsam genutzt werden, was eine mögliche Gesamtkapazität von bis zu 23 kWh ergibt.

App-Steuerung und Extras

Die Ecoflow-App ist die Schaltzentrale für dein Energiesystem. Sie zeigt dir nicht nur, wie viel Strom du produzierst oder verbrauchst, sondern bietet auch clevere Automatisierungen. Ein Highlight: die Integration von Bosch Home Connect. Damit laufen Spülmaschine oder Waschmaschine genau dann, wenn Solarstrom im Überschuss vorhanden ist oder der Tarif gerade günstig ist.

Screenshots der Ecoflow App
Die Ecoflow App liefert viele Optionen für die Stromproduktion

Auch dynamische Stromtarife, Matter, Shelly und weitere Smart-Home-Integrationen sind dabei. Wer es besonders komfortabel mag, kann die Premium-Version mit KI-Unterstützung buchen. Für 99 Euro im Jahr plant die App dann sogar vorausschauend, wann Strom aus dem Netz bezogen werden sollte. Das lohnt sich aber nur, wenn du genug Solarpower anschließt – sonst frisst das Abo mehr Ersparnis, als es bringt.

Lebensdauer und Einsatzmöglichkeiten

Ecoflow gibt eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren an und legt mit einer freiwilligen Garantie von 10 Jahren nach. Das Gerät ist robust gebaut, arbeitet in einem Temperaturbereich von -20 bis 45 °C und ist nach IP65 gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt.

Damit kannst du den Speicher flexibel platzieren – ob in der Waschküche neben dem Trockner oder im Arbeitszimmer für die Grundlast deiner Technik. Optimal eignet er sich für Haushalte mit drei bis vier Personen, da hier Kapazität und Verbrauch am besten zusammenpassen. Singles und Paare schöpfen ihn dagegen oft nicht aus.

Performance im Alltag

Und wie schlägt sich der Ecoflow Stream Ultra X nun wirklich? Unter guten Bedingungen kannst du zwischen 60 und 80 Prozent deiner Stromkosten einsparen. Die volle Leistung erreichst du aber nur, wenn du deine Geräte bewusst steuerst – etwa indem du den Geschirrspüler über die App startest oder den Trockner direkt an den Speicher anschließt.

Dank der 3,83 kWh Kapazität überstehst du auch die Nacht mit deiner Grundlast. Bei vollem Solarbetrieb kannst du den Speicher in etwa zwei Stunden aufladen. Laut Ecoflow sind so theoretisch Einsparungen von fast 2.000 Euro über die Lebensdauer möglich. In der Praxis hängt es natürlich stark davon ab, wie viel Sonne du abbekommst und wie gut du deinen Verbrauch anpasst.

Fazit – Lohnt sich der Ecoflow Stream Ultra X?

Der Ecoflow Stream Ultra X ist definitiv einer der spannendsten Balkonkraftwerkspeicher auf dem Markt. Er kombiniert eine hohe Kapazität mit cleverer App-Steuerung und lässt sich flexibel erweitern. Vor allem die Möglichkeit, auch größere Geräte direkt am Speicher zu betreiben, hebt ihn von vielen anderen Modellen ab.

Natürlich stößt er bei großen Verbrauchern wie Wärmepumpen oder E-Autos an seine Grenzen. Aber genau dafür ist er auch nicht gemacht. Für den typischen Familienhaushalt mit Balkonkraftwerk ist er fast schon ein „Next-Level“-Upgrade – das Energiesparen deutlich einfacher und smarter macht. Wenn du also schon länger überlegst, wie du mehr aus deinem Solarstrom herausholen kannst, dürfte der Ecoflow Stream Ultra X eine der besten Antworten sein.

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