Amazfit Helio Strap im Test: Zuverlässig, günstig, aber mit kleinen Schwächen

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Die Amazfit Helio Strap klingt nach einem echten Geheimtipp. Doch wie gut schlägt sie sich im Alltag? In unserem Test zeigen sich Stärken beim Tracking, aber auch Schwächen, die du kennen solltest, bevor du eine Entscheidung triffst.
Eine Nahaufnahme einer Hand, die auf einer Oberfläche ruht und ein Amazfit Helio-Armband am Handgelenk trägt.
Diese Band hat kein Display – fast wie ein Dauerzustand „Nicht stören“ – aber ein Vibrationsmotor für Alarme ist trotzdem eingebaut.Bildquelle:

Die Amazfit Helio Strap punktet mit solider Technik und einem fairen Preis. Aber reicht das wirklich aus, um deine Gesundheitsziele zu unterstützen? Schauen wir’s uns genauer an.

Amazfit Helio Strap: Design und Tragekomfort

Die Helio Strap ist ein sensorbasiertes Modul ohne Display, das mit verschiedenen Armbändern getragen werden kann. Getestet wurde die Standardvariante mit einem Nylonarmband samt Kunststoffschnalle und Klettverschluss. Mit nur 20 Gramm ist sie extrem leicht und du vergisst schnell, dass du sie überhaupt trägst.

Erhältlich in Schwarz oder Weiß Grau verwendet sie eine Standardbefestigung von 22 Millimetern, was ideal ist, wenn du das Armband durch eines von Drittanbietern ersetzen möchtest. Das macht die Individualisierung günstig und unkompliziert.

Eine Person hält ein schwarzes Band, das an einem Gerät befestigt ist.
Das Helio-Armband verwendet einen Standard-Armbandverbinder, sodass Ihr es über das eigene Zubehörsortiment von Amazfit hinaus individuell anpassen könnt.

Auf der Rückseite sitzen der biometrische Sensor und zwei Ladekontakte. Da das Gerät kein Display hat, erfolgt die Kommunikation über Vibrationen. Diese sind nicht besonders stark, reichen aber aus, um dich morgens zu wecken oder ans Einnehmen von Supplements zu erinnern.

Die Helio Strap ist nach 5 ATM wasserdicht. Damit ist sie geeignet für Schwimmen, Duschen und Regen. Heiße Duschen oder Saunagänge solltest du allerdings vermeiden, um die Dichtung nicht zu beschädigen.

Eine Nahaufnahme eines Handgelenks mit einem Amazfit Helio-Armband, das ein Smartphone hält.
Bildschirmfrei und extrem leicht ist das Helio Strap im Wesentlichen eine kleine Kapsel, die eine Reihe von Sensoren enthält.

Sensoren und Tracking Genauigkeit

Im Inneren steckt ein PPG Sensor mit zwei LEDs und fünf Fotodioden. Zusätzlich kommen Bewegungssensoren wie ein Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und ein Hauttemperatursensor zum Einsatz.

Im Test im Vergleich mit einem Wahoo Brustgurt beim Laufen und Radfahren zeigte die Helio Strap sehr ähnliche Pulswerte, selbst bei hoher Intensität. Alle Aktivitäten wurden über ein gekoppeltes iPhone 16 getrackt, das auch das GPS lieferte.

Balkendiagramm, das die Herzfrequenzen für Wahoo und Amazfit Helio Strap beim Radfahren und Laufen vergleicht.
Herzfrequenzvergleich: Wahoo vs Amazfit Helio Strap

Die automatische Erkennung ist ausbaufähig. Viele Workouts wurden nur als „Aktivitäten“ erkannt, was wenig Mehrwert bringt. Das Krafttraining soll angeblich 25 Übungen automatisch erkennen, wurde aber in diesem Punkt nicht intensiv getestet.

Für detaillierte Daten und GPS Aufzeichnung musst du das Workout manuell über dein Smartphone starten. Eine spätere Umbenennung ändert nichts an der Datenqualität, nur am Etikett.

Praktisch ist, dass die Helio Strap den Puls in Echtzeit an kompatible Geräte wie Fahrradcomputer oder Fitness Apps übertragen kann.

Nahaufnahme eines schwarzen Amazfit Helio-Armbands auf einer Betonoberfläche.
Der PPG-Sensor war durchweg genau und stimmte oft sogar während des Trainings mit dem Brustgurt überein.

Ein Highlight ist das Schlaftracking. Im Vergleich mit dem Oura Ring 4 (im Test) erzielte die Helio Strap ähnlich gute Werte. Auch subjektiv stimmte der ermittelte Schlafscore mit dem persönlichen Empfinden überein.

Die Auswertung der Schlafphasen oder Einschlaflatenz könnte besser visualisiert werden. Doch der Hauptscore und Metriken wie BioCharge sind insgesamt verlässlich.

Amazfit Helio Strap: App Erlebnis

Die Zepp App funktioniert, wirkt aber wenig innovativ. Design und Funktionen erinnern stark an Plattformen wie Garmin oder Whoop. Die Oberfläche ist aufgeräumt, einige Metriken bleiben aber schwammig.

Eine Person überprüft Gesundheitsmetriken auf einem Smartphone und trägt ein Amazfit Helio-Armband am Handgelenk.
Das Amazfit Helio Strap funktioniert mit der Zepp-Begleit-App, deren Benutzeroberfläche stark von der Konkurrenz übernommen wurde.

BioCharge misst, wie viel Energie du tagsüber hast. Der Verlauf morgens hoch und abends niedrig ist allerdings vorhersehbar. Ähnlich verhält es sich mit Exertion, das bei geringer Aktivität wie Spazieren oder Telefonieren bereits hohe Werte anzeigt.

Obwohl die App mit Begriffen wie Trainingsimpuls arbeitet, fehlt die Tiefe. Whoop beispielsweise verknüpft Belastung und Erholung über die Herzfrequenzvariabilität, was echten Mehrwert liefert. Das bietet Helio nicht.

Positiv ist, dass alle zwei Wochen Softwareupdates erscheinen. Weniger erfreulich ist die Intransparenz beim Datenschutz. Hier schneidet Amazfit im Vergleich mit der Konkurrenz schlecht ab.

Wichtig zu wissen: Zepp Coach AI wird auf diesem Modell nicht unterstützt.

Amazfit Helio Strap: Akku und Laden

Die Akkulaufzeit ist stark. Der 232 mAh Akku hält etwa zehn Tage durch. Nach einer Woche Nutzung inklusive 150 Kilometern Radfahren und dauerhaftem Health Tracking waren noch 35 Prozent übrig.

Geladen wird per magnetischem Puck mit USB-C-Stecker. Ein Kabel ist nicht im Lieferumfang enthalten. Das Ladegerät ist kompakt, geht aber leicht verloren und ist nur mit der Helio Strap kompatibel. Eine vollständige Ladung dauert weniger als zwei Stunden.

Eine Person hält ein Amazfit Helio-Armbandteil mit einer grünen Pflanze im Hintergrund.
Das Ladepuck der Helio Strap ist im Lieferumfang enthalten, aber so klein, dass du gut darauf achten solltest, wo du es aufbewahrst.

Fazit: Lohnt sich die Amazfit Helio Strap für dich?

Reichen gute Technik und ein günstiger Preis aus, um deine Gesundheit sinnvoll zu unterstützen? Nun, ie Helio Strap ist eine gute Wahl, wenn du einen minimalistischen Tracker ohne Bildschirm suchst. Für 99 Euro bekommst du zuverlässiges Puls und Schlaftracking, ohne Abo Zwang und ein Gerät, das du den ganzen Tag kaum spürst.

Natürlich gibt es Abstriche. Die App ist wenig originell, Auto Tracking nicht ganz ausgereift und der Datenschutz fragwürdig. Im Vergleich zu Whoop oder Oura fehlt es der Helio Strap an Tiefe und fortschrittlichen Metriken. Sie spielt eher in der Liga günstiger Fitnessbänder oder reduzierter Smartwatches, bietet aber genau das, was man wirklich braucht.

Wenn dir zuverlässiges Health Tracking in einem einfachen und bezahlbaren Format wichtig ist, machst du mit der Helio Strap nichts falsch. Du solltest nur wissen, worauf du dich einlässt.

Was uns gefallen hat

  • Präzise Pulsmessung
  • Leicht und angenehm zu tragen
  • Lange Akkulaufzeit (ca. 10 Tage)
  • Schlaftracking auf dem Niveau teurerer Geräte
  • Günstiger Preis

Was besser sein könnte

  • Zepp-App erinnert stark an Konkurrenzprodukte
  • Automatische Erkennung unzuverlässig und eingeschränkt
  • Datenschutzbedenken bei der Datenverarbeitung
  • GPS nur in Verbindung mit dem Smartphone

Bildquellen

  • hr-comparison-helio-wahoo: inside digital
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