Mehr als Fitness: Deine Smartwatch kann dich jetzt retten

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Kein Netz beim Wandern, Unwetter im Urlaub oder allein unterwegs? Mit Snapdragon W5 Gen 2 sendet deine Smartwatch bald SOS per Satellit. Entdecke, wie sie dich in kritischen Momenten wirklich unterstützen kann.
Ein Radfahrer überprüft eine Smartwatch mit Notfalloptionen: Verloren, Verletzter, Feuer, Verbrechen, Sonstiges.
Notfallwarnung: Verletzter in der NaturBildquelle: Qualcomm

Smartwatches entwickeln sich über Fitness-Tracking und Benachrichtigungen hinaus. Mit den neuen Plattformen Snapdragon W5 Gen 2 und W5+ Gen 2 läutet Qualcomm eine technologische Wende ein, die das Potenzial hat, die Funktionsweise von Smartwatches grundlegend zu verändern – und ihre Zielgruppen zu erweitern.

Das entscheidende Upgrade der neuen Plattformen ist die native Unterstützung für Satelliten-Nachrichten. Zum ersten Mal im Wear‑OS-Ökosystem kannst du Nachrichten direkt über deine Smartwatch senden und empfangen, ohne dass ein Smartphone verbunden sein muss. Diese Funktion eröffnet völlig neue Anwendungsfelder, besonders in Not- und abgelegenen Situationen, und sorgt damit für mehr Flexibilität und Sicherheit.

Satellitenkommunikation ohne Smartphone: Snapdragon W5 Gen 2 integriert NB‑NTN

Die Plattform Snapdragon W5+ Gen 2 integriert Qualcomms Narrowband Non‑Terrestrial Network (NB‑NTN), womit Satellitenkonnektivität direkt auf dem Chip bereitgestellt wird. Damit hebt sich die Lösung von Apple– und Samsung‑Ansätzen ab, die noch auf satellitengestützte Funktionen via Smartphone setzen. Die erste kommerziell verfügbare Smartwatch mit dieser Technologie ist die neue Google Pixel Watch 4.

Diese Innovation macht deine Smartwatch zu einem echten Sicherheitsgerät. In Situationen wie beim Wandern in abgelegenen Regionen, bei extremen Wetterlagen oder auf Reisen ohne Mobilfunknetz kannst du jetzt direkt vom Handgelenk aus Notrufe oder Nachrichten versenden – unabhängig von deinem Smartphone.

Qualcomm hat ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie die Satellitenverbindung funktioniert. Du kannst zwischen verschiedenen Notfällen wie Verletzung, Orientierungslosigkeit oder Feuer wählen. Sobald die Smartwatch korrekt ausgerichtet ist, wird die Nachricht gesendet. Die Anwendung ist ziemlich einfach.

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Präzisere Standortbestimmung dank Machine Learning

Neben der Satellitenkommunikation verbessert Qualcomm mit dem neuen Location Machine Learning 3.0 die GPS-Leistung deutlich. Diese neue Generation ermöglicht laut Qualcomm bis zu 50 % genauere Standortbestimmung im Vergleich zum Vorgänger. In dicht bebauten Stadtgebieten oder bewaldeten Landschaften, wo GPS-Signale oft gestört werden, sorgt das für deutlich verlässlichere Navigation.

Mit dieser Kombination aus präziser Ortung und eigenständiger Kommunikation heben sich Wear‑OS-Geräte der neuen Generation stärker von bisherigen Modellen ab – und gewinnen an Attraktivität für dich, wenn du Wert auf Sicherheit und Genauigkeit legst.

Übersicht über Qualcomm Snapdragon-Technologien mit Funktionen wie Satellitenunterstützung und maschinellem Lernen.
Qualcomm W5+ Gen 2: Satellitenunterstützung, ML-Verbesserungen und andere lang erwartete Upgrades.

Strategische Bedeutung für den Wearable-Markt

Die Einführung von Snapdragon W5+ Gen 2 kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Wear OS. Historisch hinkte die Plattform Apple und Samsung hinterher, auch wegen langsamer Entwicklung bei den Chips. Nach einer dreijährigen Pause positioniert Qualcomm sein Wearable-Portfolio nun wieder stark – mit kompakterer, energieeffizienterer Hardware und Features, die Konkurrenten bisher nicht nativ bieten.

Für Google und andere Hersteller bietet sich die Gelegenheit, Smartwatches mit einzigartigen Vorteilen zu kreieren. Während Huawei bereits Satelliten-Nachrichten in der Watch Ultimate integriert hat, bietet das im Wear‑OS-Umfeld neue Möglichkeiten. Mit der breiteren Verfügbarkeit dieser Plattform könnten solche Funktionen bald zum Standard in weltweiten Releases gehören.

Marktausblick und Konsumentenerwartungen

Marktanalysen, etwa von Counterpoint Research, zeigen, dass die weltweiten Smartwatch-Lieferungen aufgrund der Marktreife nur noch langsam wachsen. Kleine Fortschritte im Gesundheits‑ oder Benachrichtigungsbereich reichen nicht mehr aus, um Konsument*innen zu begeistern. Funktionen wie Satelliten‑SOS und verbesserte Ortung könnten den Markt jedoch neu beleben.

Wenn Qualcomm seine Versprechen einlöst, könnte der Snapdragon W5 Gen 2 eine neue Ära für Wear OS einläuten. Smartwatches könnten sich so von reinen Fitnessbegleitern zu unverzichtbaren Kommunikationswerkzeugen entwickeln – auch dort, wo Mobilfunk ausfällt.

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