Günstiges Schlaf-Tracking: Kann ein Wearable für 99 Euro mit den Premium-Modellen mithalten?

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Wearables können dabei helfen, Schlafmuster zu erkennen und gezielte Veränderungen im Verhalten vorzunehmen, um die Schlafqualität zu verbessern. Viele Geräte auf dem Markt bieten solche Messwerte an, doch gelten Premium-Modelle oft als die besten. Aber stimmt das wirklich?
Nahaufnahme eines Handgelenks mit einem schwarzen Amazfit Helio-Armband.
Das Amazfit Helio Strap kostet 99 $ und bietet Funktionen, die sonst eher bei Premium-Modellen zu finden sind.Bildquelle: inside digital

Guter Schlaf gehört zu den besten Dingen, die du für deine Gesundheit tun kannst. Er hilft deinem Gehirn bei der Regeneration, lädt deine Energiereserven wieder auf und sorgt dafür, dass du tagsüber konzentrierst und leistungsfähig bleibst. Dank moderner Wearables musst du heute nicht mehr raten, wie gut du wirklich schläfst. Smarte Ringe, Armbänder und Uhren liefern detaillierte Einblicke in deine Schlafmuster – und helfen dir, sie zu verbessern.

Der Haken? Viele dieser Geräte sind ziemlich teuer. Bekannte Schlaftracker kosten oft zwischen 300 und 500 Euro – und manche verlangen zusätzlich ein monatliches Abo. Das ist für viele Nutzer ein echter Hinderungsgrund. Vor allem, wenn man nicht alle High-End-Funktionen braucht.

Und hier kommt das Amazfit Helio Strap ins Spiel. Für 99 Euro und ohne laufende Gebühren verspricht es solides Schlaftracking zum kleinen Preis. Um herauszufinden, wie gut es tatsächlich ist, haben wir es mit zwei deutlich teureren Alternativen verglichen: dem Oura Ring 4 und dem Whoop MG.

Was die Geräte messen

Auch wenn die Designs unterschiedlich sind, verfolgen alle drei Tracker dasselbe Ziel: die Schlafqualität mithilfe von Körpersignalen zu erfassen. Dazu messen sie unter anderem Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität und Bewegungen – um daraus abzuleiten, wie erholsam dein Schlaf war. Der Unterschied liegt darin, wie die Geräte diese Daten auswerten.

Der Oura Ring 4 misst zusätzlich die Hauttemperatur und analysiert Details wie Gesamtschlafzeit, Einschlafdauer und Schlafqualität. Der Whoop MG geht noch weiter und bezieht auch Atemfrequenz und Blutsauerstoffwerte mit ein. Diese Daten fließen in eine umfassende Analyse von Tagesform und Regeneration ein.

Das Amazfit Helio Strap bleibt deutlich einfacher. Es konzentriert sich auf die Schlafdauer, Regelmäßigkeit und Erholsamkeit. Einen grundlegenden Temperatursensor gibt es zwar auch, er spielt aber in der Auswertung kaum eine Rolle. Durch regelmäßige Software-Updates soll die Genauigkeit stetig verbessert werden.

Vergleich der Schlafpunkte auf drei Mobilbildschirmen mit verschiedenen Metriken und Einblicken.
Schlaftracking-Ergebnisse im Vergleich: Amazfit Helio Strap (links), Oura Ring (Mitte) und Whoop (rechts) – so bewerten die Geräte deine nächtliche Erholung.

Ein großer Preisunterschied

Beim Preis liegen Welten zwischen den Geräten. Der Oura Ring 4 startet bei 400 Euro – hinzu kommt ein Jahresabo für 69,99 Euro. Der Whoop MG ist nur im Abo erhältlich und kostet je nach Modell zwischen 199 und 399 Euro pro Jahr. Das Amazfit Helio Strap hingegen ist ein einmaliger Kauf für 99 Euro – ganz ohne Abo.

Die große Frage ist also: Kann das Helio Strap wirklich mithalten – trotz des niedrigen Preises?

So schlägt es sich im Alltag

Um das herauszufinden, haben wir alle drei Geräte mehrere Nächte lang getragen und die Ergebnisse verglichen. In früheren Tests hat sich der Oura Ring als sehr zuverlässig erwiesen – oft im Einklang mit der Apple Watch, die beim Schlaftracking als Referenz gilt. Deshalb diente Oura auch hier als Vergleichsbasis.

Überraschenderweise wichen die Schlaf-Scores des Helio Strap oft nur wenige Punkte vom Oura ab. Auch die erkannten Trends ähnelten denen von Oura – deutlich mehr als denen von Whoop, das tendenziell höhere Werte liefert. Und obwohl sich das Helio Strap noch an individuelle Schlafmuster gewöhnen muss, stimmte es oft mit unserem tatsächlichen Schlafgefühl überein.

Liniendiagramm, das die Schlafwerte des Amazfit Helio Strap, Oura Ring 4 und Whoop MG über sechs Nächte vergleicht.
Schlafscore-Vergleich über sechs Nächte zwischen Amazfit Helio Strap, Oura Ring 4 und Whoop MG.

Mit nur 20 Gramm ist das Helio Strap extrem leicht. Es hat kein Display, stört also nicht in der Nacht – und erkennt automatisch, wann du einschläfst. Einmal anlegen, vergessen – so einfach ist das.

Fazit

Kein Wearable kann eine medizinische Schlafanalyse ersetzen – aber Wearables helfen dir, deine Schlafgewohnheiten besser zu verstehen und über die Zeit Muster zu erkennen. Jedes der getesteten Geräte setzt dabei andere Schwerpunkte:

Whoop richtet sich an Sportler und legt den Fokus auf Tagesform und Regeneration. Oura bietet detaillierte Einblicke in Schlafphasen und -rhythmus – ideal für alle, die Wert auf tiefere Daten legen. Das Helio Strap setzt auf Einfachheit: weniger Schnickschnack, aber zuverlässige Informationen – und das zum Bruchteil des Preises.

Wenn du gerade erst mit dem Schlaftracking beginnst oder eine günstige, solide Lösung suchst, ist das Amazfit Helio Strap definitiv einen Blick wert. Es bietet nicht alles – aber alles, was du wirklich benötigst.

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