Schon seit einigen Jahren ist klar, dass Volkswagen an einer elektrifizierten Version seines Bullis arbeitet. Bereits im Jahr 2019 war auf der IAA in Frankfurt am Main ein erster Prototyp zu sehen. Und jetzt ist endlich offiziell, dass der Mini-Bus ab Herbst dieses Jahres als Serienmodell ausgeliefert wird – auf Wunsch als ID. Buzz Cargo von Volkswagen Nutzfahrzeuge auch als Transporter zum Beispiel für Handwerker. Im Rahmen der offiziellen Weltpremiere wurden von Volkswagen jetzt auch zahlreiche weitere technische Details verraten.
Volkswagen ID. Buzz mit bis zu 204 PS
„Der Volkswagen Bulli stand in den 50er-Jahren für ein neues Gefühl von automobiler Freiheit, Unabhängigkeit und großer Emotion. Dieses Lebensgefühl greift der ID. Buzz auf und überträgt es in unsere Zeit“, sagt Ralf Brandstätter, der bei Volkswagen für die Pkw-Sparte verantwortlich ist. Serienmäßig an Bord: ein Notbrems- und ein Spurhalteassistent. Außerdem das lokale Warnsystem Car2X, das Signale anderer Fahrzeuge und kompatibler Verkehrsinfrastruktur erkennen können soll, um in Echtzeit auf etwaige Gefahren hinzuweisen. Optional ist ein sogenannter „Travel Assist mit Schwarmdaten“ verbaut. Dieses Assistenzsystem erlaubt teilautomatisiertes Fahren über den gesamten Geschwindigkeitsbereich und ermöglicht einen assistierten Spurwechsel auf der Autobahn.
Hinsichtlich der E-Mobilität ist der ID. Buzz mit einer 82 kWh großen Batterie ausgestattet, die an Wallboxen und öffentlichen Ladestationen mit bis zu 11 kW per Wechselstrom wiederaufladbar ist. Bevorzugst du das schnellere Laden per Gleichstrom (DC / HPC), kannst du den E-Bulli auch per CCS-Stecker mit bis zu 170 kW laden. In 30 Minuten soll sich der Akku dann von 5 auf 80 Prozent aufladen lassen, verspricht der Hersteller. Für den Antrieb sorgt ein 150 kW (204 PS) starker Elektromotor an der Hinterachse. Das maximale Drehmoment liegt bei 310 Nm. Angaben zur Reichweite machte Volkswagen bisher noch nicht. Verraten wurde aber, dass die Höchstgeschwindigkeit des Fünfsitzers elektronisch bei 145 km/h abgeregelt ist.
Bulli-Version mit längerem Radstand soll folgen
Das Kofferraumvolumen des elektrifizierten Bullis liegt mit fünf Personen an Bord bei bis zu 1.121 Litern. Klappt man die zweite Sitzreihe um, erhöht sich das Ladevolumen auf bis zu 2.205 Liter. Im Cargo-Modell ist ein Laderaumvolumen von 3,9 m³ eingeplant. Das bietet Stauraum für zwei Europaletten, verspricht Volkswagen. Die maximal erlaubte Zuladung liegt beim Cargo-Modell bei 650 Kilogramm. Der Radstand von knapp 2,99 Metern entspricht in etwa dem Wert des aktuellen T6.1, der weiter erhalten bleibt. Das sorgt in der Endabrechnung für eine Länge von rund 4,7 Metern. In der Höhe misst der ID. Buzz knapp 1,94 Meter, in der Breite sind es knapp 1,99 Meter (ohne Außenspiegel). Mittelfristig ist auch die Einführung einer Busversion mit verlängertem Radstand geplant. Dann passt wohl auch eine dritte Sitzreihe hinein.
Im Innenraum nehmen Fahrer und Beifahrer grundsätzlich auf Einzelsitzen Platz. Im Fond ist eine 40 zu 60 teil- und umklappbare Dreiersitzband montiert. Serienmäßig ist der Mini-Bus mit zwei seitlichen Schiebetüren ausgestattet, die Heckklappe öffnet ganz klassisch nach oben. Unterwegs ist man auf 19-Zoll-Reifen, bei Nacht sorgen LED-Scheinwerfer für Durchblick. Für die musikalische Unterhaltung sorgt ein DAB+ Radio mit 10-Zoll-Display, flankiert von fünf Lautsprechern. Gegen Aufpreis unter anderem erhältlich: größere Bereifung, eine auf bis zu 30 Farben erweiterter Ambientebeleuchtung (zehn Farben sind Teil der Serienausstattung), ein auf 12 Zoll vergrößertes Infotainmentsystem und eine Aufrüstung auf neun Lautsprecher. Auch das Navigationssystem „Discover Pro“ kostet extra.
Was kostet der Volkswagen ID. Buzz?
Bestellbar ist der Volkswagen ID. Buzz bisher noch nicht. Vorbestellungen sollen nach aktuellem Stand der Dinge in Europa ab Mai möglich sein, die Markteinführung dann im Herbst folgen. Los geht es mit einem umfangreich ausgestatteten Pro-Modell. Erst zu einem späteren Zeitpunkt will Volkswagen den ID. Buzz auch als preiswerteres Pure-Modell anbieten. Dann auch mit einer kleineren Batterie, die dann aber auch für eine geringere Reichweite sorgt. Offizielle Preise gibt es noch nicht, Branchenexperten gehen aber davon aus, dass die Basisversion zwischen 55.000 und 60.000 Euro kosten dürfte – abzüglich Umweltbonus. Gebaut wird der ID. Buzz im Volkswagen-Werk für Nutzfahrzeuge in Hannover.