Verbraucherzentrale rügt Google und Apple: Das haben die Tech-Giganten versäumt

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Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat sich die aktuelle Situation auf iPhone und Android-Smartphones angesehen. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass Apple und Google nicht alle Vorgaben in Europa erfüllen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert Apple und Google
Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert Apple und GoogleBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Seit dem 7. März gilt in der EU der Digital Markets Act (kurz DMA). Apple hat speziell dafür mit iOS 17.4 ein entsprechendes Update für hauseigene Smartphones ab dem iPhone XS aus dem Jahr 2018 vorgestellt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellte nun aber nach einigen Versuchen fest, dass sowohl das Apple-Handy als auch ein Galaxy S20 von Samsung mit Android 13 die geforderten Vorgaben der EU-Kommission nicht erfüllen. Für die Nutzer von Googles Betriebssystem stand laut dem vzbv „zum Stichtag kein Update für das gängigste mobile Betriebssystem“ zum Download parat. Aber auch trotz des expliziten Updates für das iPhone hagelte es Kritik an der bisherigen Umsetzung durch Apple.

Apple und Google: Nicht alle Vorgaben erfüllt

Betroffen vom DMA sind seit dem 7. März 2024 unter anderem große Tech-Giganten wie Amazon, Apple, Google oder Meta. Im Smartphone-Bereich trifft es aber nur Google und Apple, die mit ihren Betriebssystemen den Markt unter sich aufteilen.

Kritik gab es von der Verbraucherzentrale für ein fehlendes Update für Android 13 auf dem Samsung Galaxy S20. Gleichzeitig erwähnte man aber, dass das Betriebssystem bereits seit einiger Zeit ein Sideloading unterstützt, damit Nutzer Apps aus beliebigen Quellen installieren können. Es sei jedoch nicht möglich, jede vorinstallierte App zu deinstallieren. Das Ziel einer Wahlfreiheit, welche Apps du nutzen willst oder eben nicht, sei damit nicht gegeben.

Die Verbraucherzentrale wählte Android 13, da es das gängigste mobile Betriebssystem von Google sei. Im Februar 2024 wurde es von 32 Prozent der Android-Nutzer in Europa verwendet. Das derzeit aktuelle Android 14 schaffte es nur auf rund 19 Prozent.

Apple nennt eigenen Zeitplan

Bei Apple sieht der Verbraucherzentrale Bundesverband aber ebenfalls noch einige Probleme. Als Testplattform wählte man ein iPhone SE 2 mit iOS 17.4. Auch hier übte man Kritik daran, dass sich der vorinstallierte Browser Safari nicht entfernen lässt. Außerdem hast du keine Möglichkeit, eine Standard-Karten-App festzulegen. Man weist jedoch darauf hin, dass du nach der Installation des iOS-Updates befragt wirst, welchen Standard-Browser du benutzen willst.

Apple hatte am 7. März ein eigenes Dokument veröffentlicht, in dem man einen Ausblick auf kommende Änderungen gibt. Darin weist man unter anderem darauf hin, dass man das Entfernen von Safari voraussichtlich ab Ende 2024 erlauben wird. Es könnte sich damit um eine Funktion von iOS 18 handeln. Ab voraussichtlich März 2025 will man des Weiteren ein Feature anbieten, welches die Wahl einer präferierten Navigations-App ermöglichen soll.

Direkte Auswirkungen auf Apple oder Google hat die Kritik der Verbraucherzentrale nicht. In der Mitteilung verweist man jedoch darauf, dass Europäische Kommission dafür sorgen muss, „dass alle Regelungen des DMA umgehend und im Sinne der Verbraucher:innen umgesetzt werden“. Es liegt also an der EU, diese Verstöße gegen den DMA zu untersuchen und gegebenenfalls Strafen festzulegen.

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