TV-Empfang: Diese Kabel-Alternative ist am beliebtesten

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Selten war der TV-Markt so sehr im Umbruch, wie in diesem Jahr. Grund ist das Ende des Nebenkostenprivilegs für das Kabelfernsehen. Nutzer schauen sich nach anderen Empfangswegen um. Welcher Empfangsweg ist der beliebteste?
Eine Fernbedienung und ein TV im Hintergrund
Änderung beim Kabel-TV: Das sind die AlternativenBildquelle: Erik Mclean / Unsplash

Der Astra TVMonitor erhebt jährlich, wie in Deutschland TV empfangen wird. Das aktuelle Ergebnis stammt vom Marktforschungsinstitut Kantar, das die Daten im Auftrag von Astra erhoben hat. Astra ist die TV-Satelliten-Marke für den Satelliten-Direktempfang in Deutschland. Die Befragung der deutschlandweit insgesamt 6.000 Haushalte fand Ende 2023 statt. Damit spiegelt sie noch weitgehend die Zahlen wider, wir TV-Kunden vor einer möglichen Abwanderung vom Kabel ihr TV-Signal empfangen haben. Bei der Auswertung wurde jeweils der Erstempfangsweg, also das Hauptempfangsgerät der Haushalte, berücksichtigt.

TV-Empfang per Satellit bleibt größte Kabel-TV-Alternative

Das Nebenkostenprivileg endet zum 1. Juli 2024. Bis dahin ist es rechtlich zulässig, die Kosten für Kabelfernsehen in den Nebenkosten der Miete abzurechnen und über einen Rahmenvertrag ein vergünstigtes Signal einzukaufen. Ab Juli benötigen die meisten Mieter einen eigenen TV-Vertrag oder einen anderen Empfangsweg. Dabei festigt der Umfrage zufolge schon ein Jahr vor der Änderung der Satellit seine Position als führender Empfangsweg für Fernsehprogramme in Deutschland.

Mit einem Anstieg auf 16,53 Millionen versorgten TV-Haushalten erreicht der Sat-Empfang einen Marktanteil von 45,5 Prozent. Ein Jahr zuvor verzeichnete man 16,34 Millionen Nutzer und einen Marktanteil von 45,0 Prozent. An zweiter Stelle befindet sich der Empfang über Kabel mit 15,11 Millionen TV-Haushalten und einem Marktanteil von 41,6 Prozent. Hier waren die Zahlen schon im vergangenen Jahr etwas rückläufig, denn 2022 waren es demnach noch 15,21 Millionen oder 41,9 Prozent. Allerdings sind diese Unterschiede sehr gering. Da es sich bei den Zahlen letztlich um eine Hochrechnung handelt, kann man bei 6.000 befragten Haushalten auch fast von gleichbleibenden Zahlen sprechen.

Der TV-Empfang per Internet war in 3,49 Millionen TV-Haushalten (9,6 Prozent) ein Thema. Auch hier waren die Veränderungen vergleichsweise klein: 2022 waren es mit 3,61 Millionen oder 9,9 Prozent ein paar Haushalte mehr. Erstaunlich: Die Zahl der Haushalte mit Empfang über DVB-T2 HD legt leicht zu und liegt bei 1,22 Millionen oder umgerechnet 3,4 Prozent. 2022 waren es 1,14 Millionen und 3,1 Prozent. Damit ist der Ergebung nach die Zahl der TV-Haushalte 2023 leicht gestiegen, auf 36,36 Millionen (2022: 36,30 Millionen).

Satelliten-Empfang ist auf dem Vormarsch
Satelliten-Empfang ist auf dem Vormarsch

HDTV: 7,5 Prozent der Haushalte schauen noch in SD

Der Astra-TV-Monitor kam außerdem zu dem Ergebnis, dass 92,5 Prozent der Haushalte ihre Programme in HD empfangen. Die absolute Zahl stieg demnach um 120.000 Haushalte. Beim Satelliten-Empfang sind es noch 1,12 Millionen Haushalte noch keine HD-Hardware nutzen. Beim Kabel sind es 1,61 Millionen. Wenig überraschend gaben nur 10.000 der technisch affinen Internet-TV-Haushalte an, in SD zu schauen, beim ausschließlich in HD übertragenen Antennenfernsehen niemand. Die ARD wird ihre SD-Sender Anfang 2025 abschalten.

„Seit vielen Jahren nimmt der Satellit die Spitzenposition bei Verbreitung und Empfang von Fernsehprogrammen ein“, freut sich Christoph Mühleib. Er verantwortet als Geschäftsführer der SES Germany die Geschäfte von SES und Astra in Deutschlandland. Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs habe das Potenzial, diese Verhältnisse zu verändern. „Millionen TV-Haushalte, die ihre Programme bisher über Kabel-TV empfangen, müssen sich mit ihrer künftigen TV-Versorgung beschäftigen.“ Der Satellit biete hier eine attraktive Alternative, auch für Vermieter. Mit einer zentralen Sat-Anlage können alle Mieterinnen und Mieter versorgt werden – über Koaxialverkabelungen oder über Glasfaser-Lösungen inkl. Breitband-Internet.

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