Ab sofort kann bei eingehenden Anrufen im Mobilfunknetz der Telekom ein neuer Warnhinweis auf deinem Display auftauchen. Dahinter steckt keine App, sondern eine Netz-Funktion. Sie soll dir in Sekunden helfen, riskante Anrufe besser zu erkennen – entscheiden musst am Ende aber du. Die Telekom aktiviert heute eine Sicherheitsfunktion namens „Call Check“. Das Prinzip dahinter: Erkennt das System eine eingehende Rufnummer als bereits auffällig, blendet das Handy eine Warnung ein: „Vorsicht, möglicher Betrug!“. Laut Telekom gilt das sowohl für nationale als auch internationale Nummern.
Was die Funktion leistet – und was nicht
Wichtig: Der Anruf wird dadurch nicht automatisch blockiert. Die Nummer wird weiterhin angezeigt, und du kannst selbst entscheiden, ob du rangehst oder nicht. „Call Check“ ist als Bestandteil des Mobilfunknetzes gedacht und soll mit allen Mobiltelefonen funktionieren – unabhängig vom Hersteller. Du musst dafür nichts installieren und nichts einrichten.
Der praktische Vorteil ist klar: Wenn dich eine Nummer anruft, die in den Telekom-Datenbanken bereits als unseriös oder betrügerisch markiert ist, bekommst du sofort einen Hinweis. Das kann helfen, spontane Fehlentscheidungen zu vermeiden – gerade dann, wenn Betrüger auf Zeitdruck und Unsicherheit setzen.
Genauso klar ist aber auch die Grenze: Die Telekom kann nur bei Nummern warnen, die bereits entsprechend erfasst sind. Neue oder bislang unauffällige Betrugsnummern können damit weiterhin durchrutschen. Und weil nicht gesperrt wird, bleibt die Reaktion bei dir. Wenn die Warnung erscheint, ist Auflegen bzw. wegdrücken oft die sicherere Option. Auflegen solltest du in jedem Fall, wenn der Anrufer am Telefon nach persönlichen Daten, Passwörtern oder Zahlungsinfos fragt.
Deaktivieren geht – aber nur über die Hotline
Standardmäßig ist „Call Check“ ab dem 17. Dezember für alle Teilnehmenden im deutschen Telekom-Netz aktiviert. Wer die Warnungen nicht sehen möchte, kann die Funktion deaktivieren. Laut Telekom reicht dafür ein Anruf bei der Service-Hotline. Unklar ist aktuell noch, wie Provider-Kunden die Sperre deaktivieren können.
Die Telekom hatte diese Funktion bereits im Mai 2025 im Zusammenhang mit dem Start der SMS-Firewall angekündigt. „Call Check“ ist nun der nächste Schritt und soll laut Anbieter auch die technische Grundlage für weitere Schutzmaßnahmen schaffen. Für 2026 stellt die Telekom bereits zusätzlichen Schutz in Aussicht – konkrete Funktionen nennt sie allerdings noch nicht. Übrigens: Mitbewerber Vodafone bietet eine ähnliche Funktion. Auch dort erscheint bei fragwürdigen Anrufen ein entsprechender Hinweis im Handydisplay. Wenn von einer dieser Nummern ein Anruf auf einem Smartphone eingeht, wird der Text „Vorsicht: Betrug möglich!“ auf dem Bildschirm eingeblendet.
Im August meldete Vodafone, im Schnitt warne man 150.000 mal pro Tag, in der Spitze seien es 650.000 Warnungen an einem Tag gewesen. Seit dem Start im Mai habe allein der Spam-Warner 50 Millionen Mal Alarm geschlagen. Für den laufenden Dezember erwartet das Unternehmen erstmals über sieben Millionen Warnmeldungen – das wäre ein neuer Höchstwert.
