Tado verärgert eigene Smart-Home-Kunden: Kein Upgrade möglich

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Ein Upgrade, bitte! Tado erfüllt diesen Kundenwunsch, spricht damit aber in erster Linie Neukunden an. Denn bestehende Tado-Produkte mit Tado X zu nutzen, ist nicht möglich. Für bestehende Kunden sind das schlechte Nachrichten.
Tado Produkte Symbolbild.
Upgrade auf Tado X? Für bestehende Kunden nicht ohne Weiteres möglich.Bildquelle: Tado

Immer mehr Haushalte setzen darauf, ihre heimischen vier Wände smart zu heizen. Intelligente Thermostate für klassische Heizkörper oder die Fußbodenheizung können dabei helfen, viel Energie zu sparen. Sie halten die Raumtemperatur auf einem konstanten Niveau und erkennen im Optimalfall sogar ein offenes Fenster, um dann die Heizung auszuschalten. Das reduziert den Energieverbrauch. Und wer eine Auto-Assist-Funktion nutzen kann, profitiert noch mehr. Denn dann reguliert sich die Heiztemperatur automatisch nach unten, wenn alle Bewohner das Haus oder die Wohnung verlassen haben. Auch der deutsche Hersteller Tado bietet smarte Thermostate an. Jetzt sogar in einer ganz neuen Generation, die auch den Smart-Home-Standard Matter unterstützt: Tado X. Aber der technische Fortschritt hat nicht nur gute Seiten.

Tado X und Tado V3+? Das geht nicht!

Denn Bestandskunden von Tado, die etwa das smarte Heizkörper-Thermostat V3+ (Test) nutzen, müssen damit leben, dass sie ihr bestehendes System nicht um Produkte aus der neuen Tado X-Serie ergänzen können. Aus der Produktentwicklung des Herstellers heißt es, dass es aus technischen Gründen nicht möglich sei, ein Zusammenspiel zwischen der alten und der neuen Produktserie zu ermöglichen. Man habe eine Kompatibilität der beiden Thermostat-Generationen geprüft, am Ende aber verworfen. Wer also als Bestandskunde von Tado die Vorteile des neuen X-Systems erleben möchte, ist gezwungen, alle alten Thermostate durch neue aus der X-Serie zu ersetzen. Ein kostspieliges Vergnügen. Denn ein neues Thermostat X für die Fußbodenheizung kostet beispielsweise 135 Euro, ein Heizkörper-Thermostat X 100 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine neue Bridge, die mit dem WLAN-Router verbunden werden muss und 70 Euro kostet.

Immerhin: Der Hersteller verspricht, dass es auch künftig möglich ist, bereits gekaufte und installierte Thermostate zu nutzen. Das Zusammenspiel mit der Tado-App wird aufrechterhalten und auch Produktunterstützung soll es in den kommenden Jahren weiter geben. Die Smart-Home-Experten, die erst kürzlich einen eigenen dynamischen Stromtarif vorgestellt haben, sorgen also dafür, dass Bestandskunden zwar keine Upgrade-Möglichkeit ihres bestehenden Systems bekommen. Zumindest stehen sie aber nicht komplett im Regen. Das ist aber auch das Mindeste, was man erwarten darf.

Smart Home: Die Herausforderungen bleiben groß

Trotzdem zeigt sich ein weiteres Mal, dass das Themengebiet Smart Home nicht nur anbieterübergreifend sehr komplex ist, sondern auch in Bezug auf einen einzelnen Hersteller unschöne Überraschungen bereithalten kann. Wer sich für einen Anbieter entscheidet, erwartet, dass er die Produkte dieses Lieferanten nicht nur für immer nutzen, sondern auch bedingungslos von Erweiterungen und Neuentwicklungen profitieren kann. Genau diese Erwartung kann Tado mit seinem Generationssprung auf Tado X nicht erfüllen und sorgt so für eine unschöne Überraschung.

Hinzu kommt: Die Produktunterstützung soll „in den kommenden Jahren“ zwar erhalten bleiben, das heißt aber nicht, dass sie in ferner Zukunft doch endet. Bleibt nur zu hoffen, dass Tado zwar eines Tages keinen Support für die V3+-Generation seiner Thermostate mehr bietet, aber die Schnittstelle zur eigenen App nicht kappt. Denn das wäre dann der nächste herbe Schlag ins Konto vieler Kunden. Und der dürfte dann für einen noch viel größeren Aufschrei sorgen.

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