Statt Satellit & Kabel: HD+ mit neuem TV-Streaming-Dienst für 6 Euro

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Astra und HD+ sind bisher zumeist mit dem Empfang per Satellit verbunden. Doch jetzt sucht man bei Astra weitere Vertriebswege und setzt auch aufs Streaming. Zahlreiche TV-Kunden können den neuen Dienst nun nutzen.
Eine TV-Fernbedienung
Eine TV-FernbedienungBildquelle: PublicDomainPictures / Pixabay

Bislang war HD+ IP, die Streaming-Variante von HD+, nur Zuschauern vorbehalten, die einen PanasonicTV ihr Eigen nennen. Doch jetzt stößt HD+ in einen wahren Massenmarkt vor. Denn ab sofort können auch neuere TV-Modelle von Samsung HD+ über Internet empfangen. HD+ IP werde so „zur günstigen und einfachen TV-Lösung“, ist der Anbieter überzeugt. Im Fokus dabei: Kabel-TV-Kunden, die ab Sommer eine Alternative suchen, um weiterhin TV-Sender zu empfangen. Sie haben somit nun die Qual der Wahl haben. Neben einem Kabel-TV-Vertrag können sie zu DVB-T, anderen Streaming-Diensten, dem klassischen Satelliten-Empfang oder jetzt zu HD+ wechseln.

HD+ IP für Samsung-Smart TV

Im Zentrum des neuen Angebotes steht die HD+ TV‑App, die in vielen TV-Modellen von Samsung bereits integriert ist. Über eine Million Geräte erhalten ein Update für den Empfang von HD+ IP, heißt es vom Betreiber. So können jeder, der einen Samsung-TV ab Modelljahr 2021 mit der HD+ TV‑App sein Eigen nennt, HD+ IP nutzen. Das entsprechende Update der HD+ TV‑App erfolge automatisch, sofern das TV-Gerät mit dem Internet verbunden ist. Die Aktualisierung startet mit den 2023er-Modellen und werde im Mai abgeschlossen sein. Neue TV-Geräte werden die HD+ TV‑App für Sat und IP bereits ab Werk an Bord haben. Die HD+ TV‑App kann in der Erstinstallation oder später im App-Store des Fernsehers ausgewählt und aktiviert werden.

HD+ IP bietet den Zugriff auf rund 100 TV-Sender in HD. Neben Live-TV bietet die TV-App zahlreiche Komfort-Funktionen, wie man sie auch von den Mitbewerbern wie Zattoo, Magenta TV oder waipu.tv kennt. Dazu gehören unter anderem die Neustart- und Pause-Funktion. Eine Suchfunktion erleichtere das Auffinden gewünschter Inhalte in Mediatheken und im Live-TV.

Streaming als zweites Standbein für den Satelliten-Anbieter

Bei Astra reagiert man damit auf den Wegfall des Nebenkostenprivilegs. „In Ballungsräumen haben Mieterinnen und Mieter oft leider keine Möglichkeit, eine Satellitenschüssel anzubringen“, erklärt Andreas Müller-Vondey, Geschäftsführer der HD PLUS GmbH. Da das Update der HD+ TV-App auf den Samsung-TV-Modellreihen ab 2021 ausgerollt wird, werde HD+ IP auch für diejenigen zur Option, die bereits ein solches Modell bei sich zu Hause haben. Man brauche keine Zusatzgeräte. Die HD+- App war bisher nur auf den Empfang per Satellit ausgerichtet.

Der erste Monat bei HD+ IP ist kostenlos. Anschließend kannst du dich zwischen einem monatlich kündbaren Abo für 6 € im Monat (über HD+ Webshop) oder dem Kauf einer zwölfmonatigen Verlängerung per Prepaid-Voucher für 75 € (im Fachhandel oder im HD+ Webshop) entscheiden. Kurios dabei: Mit rechnerisch 6,25 Euro ist die nur jährlich kündbare Version sogar teurer als die flexible Variante. Eine mobile Nutzung ist nicht inkludiert. Du kannst aber HD+ ToGo dazu buchen und HD+ so auch mobil auf Smartphones und Tablets sehen. Außerdem ermöglicht HD+ ToGo das Übertragen der TV-Sender vom mobilen Gerät auf einen Zweit- und Drittfernseher. Das Kombi-Angebot aus HD+ für den TV und HD+ ToGo kostet 95 Euro im Jahr (bzw. 7,92 Euro/Monat).

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.
    Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.
    Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.
    Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft „Homonym“ nennt. Homonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein „Flügel“ kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Homonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. „Kunden“ kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: „Menschen, die einkaufen“ ebenso wie „Männer, die einkaufen“. Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit „Kunden“ seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: „Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!“
    Aber das ist ebenso nervtötend wie falsch.
    Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter…
    Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa „Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau.“ oder „Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.“) Ein „Tag“ mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie „der Kunde“ männlich oder weiblich sein kann – unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit „die Katze“: Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als „der Kater“ bezeichnen (so wie „der Kunde“, wenn weiblich, zu „die Kundin“ wird). Zu behaupten mit „der Kunde“ seien nur Männer gemeint, allein weil „der“ davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit „die Kunden“ seien offenbar nur Frauen gemeint, weil „die“ davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: „die“ bezieht sich auf die Pluralform, „der“ auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache „die Kunden und Kundinnen“ wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.

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