Offensichtlich steckte hinter Sonys Einkauf von Bungie mehr als der Erwerb von Destiny allein. Sony will bis zum Jahr 2026 ganze 10 Live-Services-Games veröffentlichen. Dabei handelt es sich um Titel, die für Spieler ständig neuen Content bieten und Spieler daher längerfristig binden sollen. Finanziert werden diese Videospiele weniger über den Einzelpreis für den Erwerb eines Spiels, sondern über In-Game-Käufe, die zur Verfügung stehen.
Zusammenarbeit mit Bungie soll 10 Live-Services-Games bis März 2026 ermöglichen
In einem Telefonat mit Investoren erwähnte CFO Hiroki Totoki, dass PlayStation Studios durch eine Zusammenarbeit mit Bungie anstreben, 10 Live-Services-Games bis März 2026 zu veröffentlichen. Einer der Beweggründe für diese Entscheidung dürfte sein, dass sich der globale Markt für Gaming-Content von 2014 bis 2021 förmlich verdoppelt hat. Videospiele, die Spieler nachhaltig mit neuem Content füttern, können Gamer längerfristig binden. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Spieler, Geld in In-Game-Käufe investieren.
Für Sony selbst ist das eine große Änderung der bisherigen Strategie. Bisher war Sony primär für seine Einzelspieler-Titel bekannt, die die auf narrative Erfahrungen für Einzelspieler setzen. Die Konkurrenz wie Microsoft und Epic Games setzten hingegen auf Spiele mit Mehrspieler-Erfahrungen wie etwa Minecraft, Fortnite oder Sea of Thieves. Mit dem Kauf von Bungie sieht sich Sony gewappnet, um den Sprung in eine neue Sparte zu wagen. Gleich 10 solcher Live-Services-Games bis zum März 2026 veröffentlichen zu wollen, mag ambitioniert wirken. Angesichts der Ressourcen, die Sony zur Verfügung stehen, könnte das Ziel jedoch umsetzbar sein.
Sony mit Live-Services-Games – kann das funktionieren?
Wie viel Erfolg Sony mit seinen Live-Services-Titeln haben wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Entscheidend wird dabei nicht nur sein, wie sehr das Konzept der künftigen Spiele die einzelnen Spieler fesseln wird, sondern ebenso, welche Neuheiten die Konkurrenz ins Feld schickt. Fans von bisherigen Videospielen der Playstation Studios wüssten gewiss auch Videospiele zu schätzen, die sie dauerhaft mit Erweiterungen versorgen. Wie viel ein einzelner Spieler jedoch tatsächlich für In-Game-Käufe ausgeben wird, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis hier eine große Rolle.
Wer das Gefühl hat, wenig Inhalt für sein Geld zu bekommen, wird sich zweimal überlegen, ein In-Game-Paket zu kaufen. Erhält man hingegen zu viel für Geld, könnten Spieler, die keine In-Game-Käufe tätigen wollen, schnell vertrieben werden und mit weniger Spielern sinkt auch die Motivation eines Einzelnen, sich gegen eine größere Masse durchzusetzen. Wie erfolgreich sich Sonys zukünftige Live-Services-Games durchsetzen, wird daher sowohl vom Spielinhalt als auch der richtigen Balance bestimmt werden. Eines bleibt jedoch sicher: Man darf gespannt darauf sein, welche konkreten Spiele aus der Zusammenarbeit zwischen Sony und Bungie hervorgehen werden.
