Seltene Erden kommen aus China? Hier kommen sie wirklich her

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Über ein Fünftel der seltenen Erden, die wir in Deutschland verwenden, stammen direkt aus China. Selbst Rohstoffe, die wir scheinbar aus der EU beziehen, könnten in Wahrheit aus China stammen. Dabei umfassen seltene Erden wichtige Metalle, auf die wir in Fertigungsprozessen nicht verzichten können.
Seltene Erden kommen aus China Du wirst erstaunt sein, wo unsere seltenen Erden herkommen
Seltene Erden kommen aus China Du wirst erstaunt sein, wo unsere seltenen Erden herkommenBildquelle: Photo by Ermelinda Martín on Unsplash

Es ist erstaunlich, aus wie vielen Ländern Deutschland seltene Erden bezieht. Über ein Fünftel der seltenen Erden, die wir hierzulande nutzen, stammt dabei direkt aus China. Weitere Mengen könnten indirekt aus China zu uns gebracht werden. Sie werden somit über weitere Strecken transportiert. Seltene Erden umfassen dabei wichtige und seltene Materialien, wie das Metall Dysprosium(-oxid). Sie sind unerlässliche Bestandteile in vielem, was wir fertigen, sodass wir nicht darauf verzichten können.

Seltene Erden kommen aus China? Von diesen Ländern bezieht Deutschland seltene Erden

Hauptlieferant für seltene Erden in Deutschland sind laut dem Observatory of Economic Complexity Österreich, China und die USA. Dabei beziehen wir mit rund 23,8 Prozent aller seltenen Erden tatsächlich von unserem Nachbarland. Danach folgt China mit 22,4 Prozent auf Platz 2 der Liste. Die USA beliefern uns mit 12,2 Prozent an seltenen Erden. Platz 4 der Auflistung belegt Frankreich mit 11,2 Prozent. Auch Italien auf Platz 5 der Liste findet sich mit 7,5 Prozent noch immer im EU-Gebiet. Unser sechstgrößter Lieferant an seltenen Erden ist Japan zu noch 6,8 Prozent. Das bedeutet also, dass mit gut 41,4 Prozent mehr als ein Drittel aller seltenen Erden über weite Strecken transportiert werden.

Allerdings bedeutet der Bezug aus Nachbarländern nicht automatisch, dass die Erde dabei auch von unseren Nachbarn gewonnen wurde. Insbesondere die Importe aus europäischen Ländern dürften ihren Ursprung laut Observatory of Economic Complexity ebenso in China haben. Grund dafür sei vornehmlich bei Österreich eine Zwischenhändler-Rolle, die sich die Alpenrepublik in Europa bereits seit den 90er-Jahren aufgebaut habe. Obwohl es also auf den ersten Blick erscheint, als würden wir 42,5 Prozent der seltenen Erde aus der EU beziehen, stammt ein großer Teil davon vermutlich ebenso aus China. Schließlich bedeutet dies, dass zwischen 41,4 und 83,9 Prozent der seltenen Erden weite Reisen zu uns zurücklegen.

Seltene Erden sind teuer

Die Preise für die einzelnen chemischen Elemente können dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Besonders hoch wird laut Daten von Stormcrow unter anderem das seltene Erdelement Dysprosium(-oxid) gehandelt. Dieses begehrte Metall erzielt schätzungsweise 30.000 US-Dollar pro verkaufte Tonne. Es wird jedoch eher in geringen Mengen benötigt und findet dabei an unterschiedlichen Orten Anwendungen. Das kann etwa in Dauermagneten für Windkraftanlagen der Fall sein, in Lasern oder Atomreaktoren.

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