RTL kauft umfangreiches Fußballrechte-Paket 

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Der Free-TV-Sender RTL wird auch in den kommenden Jahren viel Fußball in seinem Programm zeigen. Das teilte der Sender am Sonntag mit. Auch neue Eigenproduktionen spielen in der RTL-Strategie eine wichtige Rolle, sagte Senderchef Bernd Reichart dem "Handelsblatt" in einem parallel erschienenen Interview.
RTL zeigt Europa League Spiele
Bildquelle: RTL

„Wir haben von der UEFA die TV-Rechte an der Europa League und der neuen Europa Conference League für den Zeitraum 2021 bis 2024 erworben“, sagte Reichart der Wirtschaftszeitung. Das sei „ein starkes Statement in Zeiten, in denen der Bieterwettbewerb um Sportrechte intensiver ist denn je und immer weniger Spiele für die Fans frei empfangbar sind.“

RTL darf pro Saison 282 Spiele live zeigen

Pro Saison habe RTL nun freien Zugriff auf fast 300 Spiele. In weiten Teilen sollen sie auch über die Streaming-Plattform TV Now ausgespielt werden. Oder auch wie bisher beim Männer-Spartensender Nitro laufen. So oder so ist sich Reichart sicher: „Unser aktuelles Engagement im Sportbereich zeigt, mit wieviel Lust und Entschlossenheit wir voranschreiten.“

Die UEFA hatte die UEFA Europa League und die neu geschaffene UEFA Europa Conference League gemeinsam ausgeschrieben. Im Bieterverfahren konnte sich die Mediengruppe RTL am Ende alle drei Rechtepakete und damit den exklusiven Zugriff auf die insgesamt 282 Spiele der beiden Wettbewerbe pro Saison sichern. Dies inkludiert sowohl die Free TV- als auch die Pay TV-Rechte.

Neu ist ab der Saison 2021/2022, dass die UEFA Europa League auf 32 Teams reduziert wird (bislang 48), davon zwei Bundesligamannschaften. In der neuen UEFA Europa Conference League gehen ebenfalls 32 Teams in die Gruppenphase, davon eine deutsche Mannschaft als Qualifikant. Die Anstoßzeiten sind zukünftig 18:45 und 21:00 Uhr.

Bundesliga bei RTL?

Ob RTL in Kürze auch ein Gebot für Übertragungen der Fußball Bundesliga abgibt, verriet der RTL-Chef nicht. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schreibt die neuen TV-Rechte in Kürze öffentlich aus und es ist zu erwarten, dass ein neuer Bieterwettstreit ausbricht.

Vor allem Sky steht unter Druck, nicht weitere Rechte zu verlieren, nachdem der Sender Ende 2019 schon die Rechte für künftige Spielzeiten der UEFA Champions League verloren hatte. Aber auch Schwergewichten wie beispielsweise DAZN oder Amazon wird Interesse an Live-Übertragungen von Bundesliga-Spielen ab Mitte 2021 nachgesagt. Ob RTL da finanziell mithalten kann und will, ist fraglich.

Ausbau von TV Now geplant

Die Online-Plattform TV Now will der RTL-Chef unterdessen kontinuierlich stärken. In einigen Jahren sollen die Programmbudgets von TV-Now-Originals und einem Sender wie Vox ähnlich hoch sein. TV Now soll als „Local Hero“ im Kampf der Streaming-Giganten die „vielseitige und abwechslungsreiche deutsche Abo Nummer eins sein.“

Und noch eine Botschaft hat der Sender-Chef im „Handelsblatt“-Interview im Gepäck: RTL sei es im vergangenen Jahr seit 2011 das erste Mal wieder gelungen, Marktanteile zu gewinnen – „und zwar deutlich“, so Reichart. „Das wirkt sich auch auf die Performance auf dem Werbemarkt aus.“

Denn Werbeeinnahmen sind für den Sender überlebenswichtig. Und sie sind es auch, die es unwahrscheinlich machen, dass RTL kurz- oder mittelfristig hinter einer Verschlüsselung verschwindet. Denn würde RTL zu einem reinen Pay-TV-Sender mutieren, hätte das auch unmittelbare Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen, da die Reichweite des Senders massiv einbrechen würde.

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