Neues E-Gravel-Bike: So fährt sich das Holzrad

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Fahrräder aus Holz sieht man auf der Eurobike an so mancher Ecke. Das Naturmaterial ist wieder angesagt im Fahrradbau und einer der Pioniere dafür ist MyEsel. Die österreichische Firma hat nun mit einem E-Bike für Schotterpisten nachgelegt.
MyEsel eGravel X
MyEsel eGravel XBildquelle: Michael Büttner

MyEsel setzt bei ihren Fahrrädern und E-Bikes auf Holz als Rahmenmaterial. Das hat einige Vorteile, wie beispielsweise die starke Dämpfung des Rahmens, und sieht nebenbei richtig gut aus. Der nachwachsende Rohstoff schont die Umwelt und lässt sich am Ende des Lebens auch noch recyclen. Dazu ist jedes Rad ein Unikat, da die Holzmaserung nie zweimal vorkommt. 

MyEsel eGravel X: Die technischen Daten

Neben dem Holzrahmen und dem Upea Nabenantrieb Gravel teilen sich die beiden Versionen des E-Gravelbikes die Akku-Optionen. Ein 250-Wh-Akku wird als Standard eingesetzt. Optional kannst du aber auch einen Akku mit 380 Wh ordern. 

Die Basis-Version kommt mit der Shimano-Schaltung GRX 600, entsprechenden GRX-600-Bremsen und Schwalbe-Reifen mit 45 mm zu dir. Der Rahmen wird also mit Parts aus Aluminium kombiniert und kommt so auf ein Gewicht von 17,9 kg. Dieses Modell kostet ab 4.750 Euro.

MyEsel eGravel X
MyEsel eGravel X

Die aufgebohrte Version bietet noch einmal anspruchsvollere Ausstattungsdetails. Hier kommt eine Shimano GRX DI2 Schaltung und Bremsen zum Einsatz. Aufgrund der Carbon-Teile sinkt das Gewicht damit auf 15,8 kg. Das E-Gravel X kommt auf einen Preis von 6.650 Euro. 

Das Holz-E-Gravel auf dem Track

Doch wie fährt sich das MyEsel eGravel X? Wir konnten einen kurzen Ausritt auf dem Esel unternehmen und dabei zeigte sich zuerst etwas Ungewöhnliches: Das MyEsel eGravel X ist viel dynamischer als erwartet. Denn man spürt im ersten Moment nicht, dass es sich beim Gravel-Rahmen wirklich um Holz handelt. 

MyEsel eGravel X
MyEsel eGravel X

Das wird erst klar, wenn die ersten Unebenheiten im Boden auf einen zukommen und man sich auf den Schlag vorbereitet. Dann zeigt sich, dass der Rahmen viel Kraft absorbiert und so ein sehr komfortables Fahrgefühl entsteht. Und das trotz des Verzichts auf jedwede Federung. Trotzdem geht der Gravel-Esel zackig ums Eck und bleibt dabei immer easy zu händeln. Und das trotz des eher schmächtigen Lenkers, der subjektiv etwas zu wenig ausladend für den Holzrahmen ist. 

Der Antrieb hat dabei wenig Mühe, dich mit einem kräftigen Tritt ins Kreuz nach vorn zu bringen. Doch auch ohne E-Unterstützung lässt sich das E-Bike butterweich fahren. Die fünfstufige Regelung der Unterstützungsstärke lässt einem genug Spielraum für schweißloses Pendeln bis sportliches Ballern mit ein wenig Rückenwind beim Beine Ausschütteln. 

MyEsel eGravel X
MyEsel eGravel X

Fazit zum MyEsel eGravel X

Das eGravel X sieht nicht nur verboten gut aus, sondern fühlt sich auch sehr fein an. Der Holzrahmen wirkt jedoch nicht nur soft, er bringt auch viel Dämpfung ins E-Bike. Trotzdem fährt sich der Esel zackig und alltagstauglich bis sportlich. Dennoch kostet es wohl viel Überwindung, den Schönling tatsächlich ins Gelände zu scheuchen. Wie er sich dort schlägt, muss aber ein ausführlicher Test zeigen. Der erste Eindruck ist jedenfalls positiv, auch wenn man ein wenig das Preisschild außer Acht lassen muss. 

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