iPhone-Nutzer gehen leer aus: Das hat Microsoft damit zu tun

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Ein Microsoft-Manager hat in einem Interview erklärt, warum man dem iPhone keine Chance geben will. Daran ändern auch die jüngst angekündigten Änderungen von Apple für Nutzer in der Europäischen Union nichts.
Ein iPhone liegt auf einer Xbox
Microsoft äußert sich zu den Plänen fürs iPhoneBildquelle: David Švihovec / Unsplash

Schon heute bekommen iPhone-Nutzer nur über Umwege Zugriff auf namhafte Gaming-Titel von Microsoft. Das Unternehmen könnte dies dank einer nativen App für das Xbox Cloud Gaming leicht ändern. Doch Apples Regeln für die App schließen eine derartige Lösung, in der eine Vielzahl von aktuellen Spielen direkt zum Streaming übers Internet angeboten werden, aus. Die derzeitige Alternative ist eine Web-App, deren Zukunft mit dem kommenden Update auf iOS 17.4 aber zumindest in der EU infrage steht. Microsofts Chef der Gaming-Sparte, Phil Spencer, beantwortete in einem Interview nun, ob sich das Problem möglicherweise mit den anstehenden Änderungen aufgrund des Digital Markets Act (DMA) in der EU ändern könnte.

Cloud-Spiele auf dem iPhone? Das sagt der Xbox-Chef

Im Interview zwischen Tom Warren von The Verge und Phil Spencer fragte Warren einerseits, was man von Apples angekündigten Änderungen für den DMA denkt. Er weitete die Frage aus und wollte auch wissen, ob man damit jetzt Xbox Cloud Gaming in iOS anbieten könnte.

Der Microsoft-Manager fand klare Worte darauf: „Es gibt keinen Platz, um Xbox Cloud Gaming auf iOS zu monetarisieren“. iPhone-Nutzern wird es damit in Zukunft weiterhin verwehrt bleiben, die Spiele der Xbox-Bibliothek ohne Umwege auf ihren Smartphones zu spielen. Ähnlich klar waren auch die Aussagen zu den DMA-Ankündigungen von Apple.

Spencer sagte, dass Apples Vorschläge nicht weit genug gehen, um sich öffnen. „Man könnte sogar sagen, dass sie in gewisser Weise in die entgegengesetzte Richtung gehen, aber sie gehen definitiv nicht weit genug, um den Wettbewerb auf der weltgrößten Spieleplattform zu eröffnen“, so Microsofts Xbox-Chef.

Man werde in Zukunft aber weiterhin mit den Regulierungsbehörden, sowie Apple und Google, zusammenarbeiten, um Raum für alternative App Stores zu schaffen. Spencer sagte weiter, dass er ein großer Fan davon sei, wie dies in Windows funktioniert. Dort stehen neben dem Microsoft Store auch Steam oder der Epic Games Store oder GOG zur Auswahl. Damit hast du diverse Alternativen, um Spiele zu erwerben.

Alternative Stores fehlen auch auf der Xbox

In einem Kommentar zu den Aussagen von Spencer fragte Apple-Blogger John Gruber, warum dies dann nicht auch auf der Xbox der Fall sei. So fehlen die Stores von Steam oder GOG nicht nur auf dem iPhone, sondern auch auf Microsofts eigener Konsole. „Wie um alles in der Welt glaubt Spencer also, dass Apple von staatlichen Regulierungsbehörden gezwungen werden sollte, seine Plattform für diese alternativen Geschäfte zu öffnen, wenn er doch mit den Fingern schnippen und die eigene Plattform seines Unternehmens, Xbox, für dieselben Geschäfte öffnen könnte?“

Für iPhone-Nutzer gibt es aber trotz der neuen Diskussionen keine zeitnahe Verbesserung. Aufgrund der bald wegfallenden Web-Applikationen in iOS 17.4 in der EU könnte sich die Situation sogar noch verschlechtern.

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