Die Deutsche Bahn ist der größte Bahnbetreiber in Deutschland. Egal, ob mit den roten Regionalzügen per Deutschlandticket oder mit der weißen Flotte (Intercity und ICE): Das Unternehmen bedient Bahnhöfe in ganz Deutschland. Bist du mit großem Gepäck unterwegs, hast du – und das ist erst einmal die gute Nachricht – in der Regel wenig zu befürchten. Pro Person ist offiziell ein Handgepäckstück sowie ein größeres Gepäckstück erlaubt. Dabei kann es sich auch um sperriges Gepäck wie ein Musikinstrument handeln. Als Richtwert nennt die Bahn Maße von 70 × 50 × 30 Zentimetern (H × B × T). Eine Gewichtsbeschränkung gibt es nicht, und Gebühren für Übergepäck sieht das Regelwerk ebenfalls nicht vor. Insofern ist auch fraglich, ob und wie die Zugbegleiter reagieren, wenn du mit mehreren großen Koffern verreist. Aus Erfahrung sei gesagt: Solange die Gänge und Türen frei sind, ist fast alles möglich.
Das gilt für Fahrräder und Kinderwagen bei der Deutschen Bahn
Kinderwagen dürfen ebenso kostenlos mitgenommen werden – dürfen aber ebenfalls nicht im Gang oder im Türbereich stehen. Hier empfiehlt es sich, einen Sitzplatz mit entsprechender Abstellfläche zu reservieren oder den Kinderwagen zusammenzufalten.
Deutlich schwieriger wird es mit Fahrrädern. Egal, ob das eigene Rennrad oder Tourenrad: Im Fernverkehr brauchst du eine kostenpflichtige Fahrradkarte sowie eine Stellplatzreservierung. Diese kostet aktuell zwischen 7,50 und 12,90 Euro, je nach Verbindung. Wichtig: Fällt dein gebuchter Zug aus, darfst du nicht einfach in den nächsten einsteigen. In jedem Fall musst du mit der Bahn Kontakt aufnehmen, idealerweise im Reisezentrum oder am Infopoint. Manchmal reicht auch ein Gespräch mit dem Zugbegleiter, sollten Fahrradplätze im Zug frei sein. Wer einfach so einsteigt, riskiert, am nächsten Bahnhof wieder aussteigen zu müssen. Übrigens: Lastenräder dürften bei der Bahn generell nicht mitfahren.
Flixtrain: Hier drohen Zusatzkosten beim Gepäck
Deutlich strikter geht der private Anbieter Flixtrain mit dem Thema Gepäck um. Im Ticketpreis enthalten sind lediglich ein Handgepäckstück (max. 42 × 30 × 18 cm, bis 7 kg) sowie ein weiteres Reisegepäckstück mit maximal 55 × 40 × 21 cm und einem Gewicht von höchstens 10 Kilogramm. Diese Regel dürfte wohl kaum ein Flixtrain-Reisender kennen: Wer zusätzliches Gepäck mitnehmen will, muss das vorab dazubuchen. Das erinnert an Billig-Airlines, die inzwischen einen nicht unerheblichen Teil ihres Umsatzes mit Zusatzleistungen wie Gepäck machen.
Das Zusatzgepäck darf größer sein als das erste Gepäckstück (55 × 40 × 21 cm), darf aber nicht mehr als 20 Kilogramm wiegen. Die Kosten dafür liegen online bei rund 5,99 Euro. Diese Maße hat Flixtrain erst vor Kurzem verschärft.
Fahrräder kosten bei Flixtrain ebenfalls extra: Für die Mitnahme verlangt Flixtrain 8 bis 18,99 Euro pro Strecke. Kinderwagen sind kostenlos. Sondergepäck wie Skier oder Surfbretter ist hingegen generell ausgeschlossen.
Warum die Unterschiede überraschen
Viele Fahrgäste kennen die großzügigen Regeln der Deutschen Bahn und erwarten Ähnliches bei Flixtrain. Wer mit dem Zug verreist, sollte sich also vorab genau informieren. Während die Deutsche Bahn bei Gepäck kulant ist, drohen bei Flixtrain Zusatzkosten. Besonders vor Ferienbeginn lohnt sich daher ein genauer Blick in die Gepäckregeln. Denn in den Ferien sind die Züge oft besonders voll – auch mit Gepäck. Hier dürften die Zugbegleiter im Zweifel härter durchgreifen – insbesondere, wenn Fluchtwege versperrt sind.
