Festgeld+: Bringt Klarna den deutschen Spartraum zurück?

3 Minuten
Die Zeiten zum Sparen sind derzeit düster und nicht lohnenswert. Stichwort: Nullzins-Politik. Doch die einstige Shopping-App Klarna entwickelt sich zusehends zur Bank-Alternative. Die Schweden bieten nun ein eigenes Festgeldkonto an. Wir zeigen dir, was du wissen musst.
Festgeld+ geöffnet in der Klarna-App vor buntem Hintergrund.
Klarna startet mit einem eigenen Festgeldkonto.Bildquelle: Klarna

Sparbücher und Co. hielten einst Träume aufrecht, denn sie konnten dank hoher Zinsen irgendwann auch realisiert werden. Deutlich düsterer sieht es für Sparer in den vergangenen Jahren aus: Niedrige bis Null-Zinssätze machen den Spartraum zunichte. Mehr noch: Immer mehr Banken verlangen durch den Negativzins sogar Strafzinsen für das Geld, das auf deinem Konto lagert. Auch kostenlose Konten findet man immer seltener. Doch nun kommt ein Hoffnungsschimmer aus Schweden: Klarna startet nicht nur ein eigenes Festgeldkonto. Auch vergleichsweise hohe Zinsen locken.

Klarna Festgeldkonto: Ein Traum für Sparer?

Die als Shopping-App gestartete Anwendung arbeitet sich zusehends zum multifunktionalen Dienstleiter hoch. Mittlerweile stellt Klarna eine beliebte Alternative dar, wenn du im Netz deine Shopping-Runde bezahlen willst. Mit dem neuen Festgeldkonto geht der Bezahldienstleister nun einen Schritt weiter und das Ziel scheint klar: Langfristig sieht es so aus, als ob Klarna den Finanzsektor aufmischen und eine Alternative zu alteingesessenen Banken darstellen will. Kooperierte Klarna seit 2020 noch mit der Direktbank SWK, besitzt das schwedische Fintech nun eine eigene Banklizenz.

Und den ersten Schritt, um sich in diesem Sektor zu etablieren und beweisen, macht Klarna mit „Festgeld+“. Vor allem der veranschlagte Zinssatz von 1,15 Prozent macht das Angebot interessant. Auch wenn die Zinsen nicht bahnbrechend sind, liegen sie dennoch über dem deutschen Durchschnitt und könnte womöglich generell Druck auf andere Banken und deren Girokonten ausüben.

Festgeld+: So funktioniert das neue Finanzangebot

Festgeld+ startet ab sofort in Deutschland, sodass du das Geld, das du sparen willst, einfach bei Klarna lagern kannst. Dafür musst du ein Konto in der App einrichten und auswählen, wie lang die Laufzeit des Festgeldkontos dauern soll. Du kannst dich zwischen 12, 24, 36 und 48 Monaten entscheiden. Wichtig zu wissen ist: Mit der Laufzeit variiert auch der Zinssatz. Nur über vier Jahre (48 Monate) bekommst du den Höchstsatz von 1,15 Prozent. Angenommen, du zahlst 10.000 Euro ein, erhöht sich dein Gespartes innerhalb der vier Jahre auf 10.468 Euro. Bei 36 Monaten verringert sich der Zinssatz auf 1,05 Prozent, bei 2 Jahren auf 0,85 Prozent und bei 12 Monaten auf 0,5 Prozent.

Direkt nach der Eröffnung des Kontos kannst du einen beliebigen Betrag einzahlen. Minimum ist hier 1 Euro, das Maximum liegt bei 100.000 Euro. Abgesichert ist die Einlage durch das schwedische Einlagensicherungssystem. Eine Kontoführungsgebühr verlangt Klarna sowohl bei dem Bankkonto als auch bei Festgeld+ nicht.

Wie die Einrichtung des Kontos läuft auch die weitere Verwaltung völlig papierlos über die Klarna-App. Für mehr Sicherheit ist Voraussetzung, dass du zur Entsperrung des Kontos biometrische Daten nutzt, wie deinen Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung.

Das musst du vorher wissen

Wie der Name „Festgeld“ schon sagt, handelt es sich um eine Geldanlage, an die du nicht ohne Weiteres kommst. Dein Geld wird – je nach Vertragslaufzeit – bis zu einem bestimmten Datum angelegt, danach zahlt Klarna es an dich aus. Du solltest dir vorher also sicher sein, dass du Summe X bis zum Tag X nicht benötigst.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein