Erst genehmigt, dann verzögert: Darum wird der Traum vom autonomen Fahren gebremst

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In San Francisco dürfen nun Robotaxis von den Herstellern Waymo und Cruise eingesetzt werden. Jedoch fordert die Stadt, dass dieser Service nicht zu schnell ausgeweitet wird. Sind die Fahrzeuge noch nicht sicher genug?
Innenraum des Volkswagen ID.3.
Erst genehmigt, dann verzögert: Darum wird der Traum vom autonomen Fahren gebremstBildquelle: David von Diemar / Unsplash

In zwei Briefen der San Francisco County Transportation Authority hieß es, dass die komplett autonomen Fahrzeuge des Herstellers Cruise bereits mehrfach den Verkehr und sogar Notfalleinsätze wiederholt behindert hätten. Falls dem Konkurrenten Waymo „weitgehende Genehmigungen“ erteilt werden, könnte künftig ein großer Prozentsatz der Menschen, die in der Stadt unterwegs sind, von den negativen Folgen betroffen sein. Deswegen wird sich für eine anhaltenden Zurückhaltung und eine deutliche Performanceverbesserung der Fahrzeuge eingesetzt.

Robotaxis: Zu gefährlich für den Alltag?

Die Verkehrsbehörde begründet die beiden Einsprüche mit den Wünschen von Cruise und Waymo, das derzeitige Angebot auf 24 Stunden an allen Wochentagen auszudehnen. Zusätzlichen möchten die beiden Firmen die bisherigen Grenzen der eingesetzten Zahl an Fahrzeugen aufheben und selbst entscheiden. Zudem verfolgen sie das Ziel, im gesamten Stadtbereich unterwegs sein zu dürfen. Denn offiziell ist das Stadtzentrum für sie gesperrt.

Seit Juni 2022 darf die General-Motors Tochtergesellschaft Cruise Menschen gegen Bezahlung in autonomen Taxis durch San Francisco befördern. Diese Erlaubnis erhielt Waymo noch im selben Jahr. Seither haben Cruise-Fahrzeuge mehrfach den Verkehr behindert, so die Behörde. Direkt nach der Genehmigung haben mehrere Robotaxis im Juni die Straße blockiert.

Laut Heise-Online sei ein Cruise-Taxi zudem vor der Polizei geflohen. Die Feuerwehr beschwert sich darüber hinaus, da im selben Monat ein Cruise-Taxi über einen Wasserschlauch gefahren sei, der bei einem Einsatz benutzt worden ist. Dieser Fall wiederholte sich vor wenigen Tagen, das Fahrzeug kam erst zum Stand, nachdem eine Scheibe eingeschlagen wurde.

Waymo und Cruise widersprechen

Aufgrund der bislang gesammelten Daten sei es zu unvernünftig, argumentierte die Verkehrsbehörde. Sie führten eine Reihe von Verkehrsbehinderungen auf, welche größtenteils Cruise Fahrzeuge verursachten. Die Stadt will, dass in der Innenstadt und vor allem zu Tageszeiten mit großem Verkehrsaufkommen weiterhin kein Robotaxis fahren dürfen.

NBC News zufolge haben Waymo und Cruise der Stadt widersprochen. Gleichzeitig verwiesen sie darauf, dass es keine Todesfälle oder lebensbedrohliche Verletzungen gegeben habe. „Diese Briefe sind ein Standardteil des Regulierungsprozesses, und wir schätzen seit Langem einen gesunden Dialog mit Stadtbeamten und Regierungsbehörden in Kalifornien“, erläuterte Waymo in einer Erklärung. Das Unternehmen fügte hinzu, dass sie nächste Woche bei den Regulierungsbehörden näher darauf eingehen würden.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Jochen Meissgeier

    Versand, ok, Retoure muss kostenpflichtig werden.

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  2. Nutzerbild Matthias Wrobel

    Ein E-Auto ist nur dann umweltfreundlich, wenn es auch der Ladestrom ist. Ende November 2022 (wegen Dunkelflaute in Deutschland): 720 g CO2 pro kWh (wegen des Stroms aus Kohle). Bei 16 kWh/100 km kommt man mit dem E-Auto auf ca. 115 g CO2/km, soviel wie ein Benziner mit 5 l/100 km. Produktion eines 100 kWh-Akkus verursacht soviel CO2 wie 80.000 km mit einem Verbrenner. Besser: die Wasserstoff-Brennstoffzelle zum Antrieb nutzen. Bei stärkerer Nutzung der Atomkraft entstünde weniger CO2 bei der Stromerzeugung.

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