Eine hohe Inflation und steigende Löhne in Pkw-Werkstätten sorgen dafür, dass Autoversicherungen im kommenden Jahr oft viel teurer werden. Besonders Fahrer von E-Autos werden 2025 zur Kasse gebeten. Denn besonders stark fallen die Preiserhöhungen für die Pkw-Versicherung bei Elektro- und Hybridfahrzeugen aus, berichtet das Vergleichsportal Verivox. Die Vollkaskoversicherung ist für diese Antriebsarten im kommenden Jahr im Mittel 30 Prozent teurer als noch 2024. Fahrer von Benzinern und Diesel-Autos sollten sich aber nicht zu früh freuen. Denn auch sie zahlen im kommenden Jahr im Schnitt 25 Prozent mehr.
Teure Reparaturen von E-Autos lassen Versicherungsprämien explodieren
Das große Problem der Versicherer: Sie konnten sich in der Vergangenheit bei Elektroautos, egal ob vollständig oder nur teilweise elektrifiziert, auf keine Erfahrungswerte stützen. „Inzwischen zeigen genauere Daten, dass die Reparaturkosten bei diesen Antriebsarten höher sind als bei vergleichbaren Verbrennern“, sagt Wolfgang Schütz von Verivox. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ermittelte für E-Autos durchschnittlich 25 Prozent höhere Reparaturkosten bei 20 Prozent weniger Schäden. Und das wirkt sich nun in vielen Fällen negativ auf die Versicherungstarife aus.
Wie sich die Preissteigerungen für E-Autos im Detail auswirken können, zeigen aktuelle Modellrechnungen von Verivox. Das Vergleichsportal hat die Kosten einer Vollkaskoversicherung für jeweils vier Stromer und vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor gegenübergestellt. Beim Hyundai Kona Elektro (Test) sind die fünf günstigsten Vollkasko-Tarife mittlerweile 1 Prozent teurer als für das Verbrenner-Pendant. Im Jahr 2023 war das E-Auto noch 11 Prozent günstiger.
Versicherung für Volkswagen ID.3 inzwischen viel teurer als beim Golf
Noch extremer fällt die Analyse beim Volkswagen ID.3 (Test) aus. Hier liegen die Versicherungsprämien in der Modellrechnung 27 Prozent über jenen für einen vergleichbaren VW Golf 8. Im Jahr 2023 war der ID.3 noch 8 Prozent günstiger als der Golf. Der Peugeot 208 E (Test) und der Mini Cooper SE sind zwar immer noch jeweils 5 Prozent günstiger als ihre Zwillinge mit Verbrennungsmotor, der Unterschied hat sich im Vergleich zu 2023 aber deutlich verkleinert. Damals war der Mini noch 19 Prozent preiswerter, der Peugeot 13 Prozent. Grundlage für die Berechnung waren Vollkasko-Tarife inklusive Teilkasko mit 300 respektive 150 Euro Selbstbeteiligung für einen 40-jährigen Alleinfahrer mit einer jährlichen Fahrleistung von 13.000 Kilometern in der Schadenfreiheitsklasse 13.
Sparen lässt sich bei einer Autoversicherung übrigens trotzdem viel. Denn günstige Vollkasko-Tarife liegen laut Verivox-Analyse für ein E-Auto derzeit 29 Prozent unter den Angeboten aus dem mittleren Preissegment. Bei Verbrennern lassen sich im Schnitt 26 Prozent sparen.
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