E-Auto kaufen: Es ist nicht der hohe Preis, der Deutsche vom Elektrowagen abhält

3 Minuten
E-Autos sind beliebt, aber teuer. Dennoch ist es nicht der hohe Preis, von dem Deutsche sich abhalten lassen, einen Elektrowagen zu kaufen. Welche Gründe es in Wirklichkeit sind, zeigt jetzt eine Umfrage. Wir zeigen dir die Ergebnisse.
Ein E-Auto, das an einer Straße an einem Ladepunkt auflädt.
Dieser Hersteller will nur noch auf E-Autos setzen.Bildquelle: Andrew Roberts/Unsplash

Obgleich E-Autos nun schon seit Jahren auf dem Markt zu kaufen und immer mehr auf den Straßen zu finden sind, bleiben die elektrisch betriebenen Wagen nach wie vor teuer. Vor allem im Vergleich zu klassischen Verbrennern. Ein Faktor, der viele Menschen von einem Kauf abhält? Nein, zeigt nun eine Umfrage.

E-Auto kaufen: Der Preis spielt keine Rolle

Der Preis spielt keine Rolle? Für viele Verbraucher offenbar nicht, wie die Wirtschaftswoche (WiWo) berichtet. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey, die von der WiWo in Auftrag gegeben wurde, ist der Preis für ein E-Auto nicht in erster Linie ausschlaggebend.

Das bezieht sich vor allem auf die Kaufprämie für ein E-Auto, den die Bundesregierung seit einigen Jahren anbietet. Das Förderprogramm soll den Wandel hin zur grünen Wende beziehungsweise Elektromobilität im Allgemeinen vorantreiben. Bis zu 9.000 Euro steuerte die Regierung für reine Elektroautos dazu, für Hybrid-Modelle immerhin 6.750 Euro.

Doch die Förderung scheint laut der Umfrage nicht der ausschlaggebende Punkt für den Kauf eines E-Autos zu sein: Nur ein Drittel gab an, dass sie einen Elektrowagen nur mit der Kaufprämie anschaffen würden – obgleich sie den Zuschuss auch gerne mitnehmen, wie 49 Prozent der Befragten angaben. Fast 60 Prozent finden allerdings, dass die Regierung das Förderprogramm über 2022 hinaus nicht weiter fortführen und stattdessen anders investieren solle. Hier unterscheiden sich die Befragten vor allem in ihrer politischen Gesinnung: Hauptsächlich Vertreter der Grünen wollen die Förderung verlängert sehen (53 Prozent). Unter FDP-Anhängern sind es nur 17 Prozent, bei der AfD 9 Prozent.

Zu viele Unsicherheiten für Verbraucher

Vielmehr sind es andere Gegebenheiten, die die Deutschen von einem E-Auto abhalten. Vor allem die geringe Reichweite lässt 65 Prozent an elektrisch betriebenen Autos zweifeln. Auch die fehlende, öffentliche Ladeinfrastruktur hält 54 Prozent der Befragten ab, zumal mindestens 46 Prozent keine Möglichkeit haben, ein E-Auto Zuhause aufzuladen.

Im Vergleich dazu ist die Anzahl derer gering, die aufgrund der hohen Preisgestaltung von einer Anschaffung absehen: hier sind es 66 Prozent.

E-Auto Förderung: Politik noch uneins

Wie es mit dem Förderungsprogramm nach Ende des Jahres weitergeht, ist nicht klar. Die noch junge Regierung hat verschiedene Ansätze, konnte sich aber bislang nicht einigen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will eine finanzielle Unterstützung beim Kauf eines Elektrowagens nicht länger fortführen. Laut der WiWo soll sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) diesem Kurs anschließen.

Von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommt eine Lösung via Steuererklärung, die die Kaufprämie letztlich aufheben würde. Hier würde der Zuschuss respektive die Entlastung durch die KfZ-Steuer an den Verbraucher weitergereicht werden, indem E-Auto-Fahrer einen steuerlichen Zuschuss erhielten. Halter von Verbrennern müssten hingegen höhere Steuern bezahlen.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein