Der große Hass aufs E-Auto: Deshalb bereuen die meisten den Kauf

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Seit Jahren versuchen Bundesregierung und Hersteller Autofahrern den Stromer schmackhaft zu machen. Teils mit Erfolg. Doch mehr als die Hälfte aller Deutschen, die ein E-Auto gekauft hat, bereut den Kauf und würde am liebsten zum Verbrenner zurückkehren. Doch warum?
Der große Hass aufs E-Auto: Deshalb bereuen die meisten den Kauf
Der große Hass aufs E-Auto: Deshalb bereuen die meisten den KaufBildquelle: Richard Biros / Unsplash

Im vergangenen Jahr ergab eine Umfrage: 73 Prozent aller Deutschen, die einen Benziner oder Diesel fahren, wollen möglichst lange an ihrem Verbrenner festhalten. E-Auto? Nein, danke. Trotz beschlossenem Verbrenner-Aus, trotz Förderungen seitens der Politik und Privilegien, die sogar das rechts überholen im Stau gestatteten: Deutsche haben keine Lust aufs Elektroauto. Und die meisten, die bereits umgestiegen sind, bereuen den Kauf und wünschen sich ihren Verbrenner zurück.

Mehr als die Hälfte der Deutschen will kein E-Auto mehr

Die Zahlen dürften der Bundesregierung, die mit dem E-Auto einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten will, gar nicht gefallen. Denn: 53 Prozent der Deutschen bereuen den Kauf oder das Leasing ihres Stromers. Das geht aus einer YouGov-Umfrage des Softwareunternehmens für Ladestationen Monta hervor. Verantwortlich dafür sind vor allem die erhöhten und von den meisten unterschätzten laufenden Kosten für ein E-Auto. Ganz vorn: die gestiegenen Strompreise. Und diejenigen, die einen Kauf in Erwägung ziehen, sind ebenso besorgt. So gab ein Viertel der Befragten an, aufgrund der Unsicherheiten über die zukünftigen Preise, verursacht durch die Energiekrise, zurzeit kein E-Auto haben zu wollen.

E-Auto: An der Realität vorbei

„Das Laden eines Elektroautos ist in den vergangenen Jahren zwar teurer geworden, sagt Max Scherer, Vorsitzender des operativen Geschäfts bei Monta. „Doch Untersuchungen belegen auch, dass die Deutschen einen Ladevorgang tendenziell kostenintensiver einschätzen, als er tatsächlich ist.“ Denn wer sein E-Auto zu Hause auflade, erfahre den Preis meist erst einige Monate später beim Blick auf die Stromrechnung. An öffentlichen Ladepunkten stehe es um die Kosteneinsicht nicht besser. Die verschiedenen Abrechnungsmodelle je nach Anbieter erschweren E-Auto-Fahrern oft einen transparenten Ladevorgang. So kann eine Ladung hier teils zwischen 40 und 80 Cent pro kWh variieren – während der Preis für den Strom aus der eigenen Steckdose bei 30 Cent liegt. Scherer zufolge sei es deshalb in fast allen Fällen günstiger, zu Hause zu laden.

Renault-Chef warnte bereits vor dem Elektroauto

Vor geraumer Zeit äußerte sich auch der Renault-Chef zum E-Auto und riet vom Stromer ab. „Kaufen Sie sich kein Elektroauto“, lautete sein Rat. Eben aus dem von Scherer aufgeführten Grund. Wer kein Eigenheim mit Solar-Anlage auf dem Dach und einer Ladestation für das Elektroauto in der Garage hat, sollte kein E-Auto kaufen.

Bildquellen

  • E-Auto: Alles nur eine Mogelpackung?: Alex Shuper / Unsplash
  • Der große Hass aufs E-Auto: Deshalb bereuen die meisten den Kauf: Richard Biros / Unsplash

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8 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Daniel

    Also, ich bin mit meinem E-Auto schon 55.000 Kilometer gefahren ohne jegliche Probleme! Auch Langstrecke ist kein Problem! Ich kenne keinen E-Fahrer, der wieder einen Verbrenner fahren möchte! Das E-Auto ist definitiv günstiger im Unterhalt wie ein Verbrenner. Ich habe noch keinen Cent für irgendwelche Services bezahlt. Es gibt auch keine beim E-Auto. Bei meinem Verbrenner-Hyundai hatte ich bei gleichem Km-Stand bereits 4000.- € an Kosten gehabt! Sorry, aber eure Umfrage ist einfach nicht korrekt!

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Die Umfrage zeigt, dass 53 Prozent der Deutschen den Kauf eines E-Autos bereuen. Du gehörst offensichtlich zu den übrigen 47 Prozent.

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Die große Rechnung gibts nach 8 Jahren.
      Wenn der Akku noch kein Totalschaden hat, singt die Reichweite.
      Und dein Auto verkaufen wirst du auch kaum können, und so wirst du dein Auto so lange fahren, bis der Akku versagt. Danach kannst du zusammenrechen, was günstiger ist.

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  2. Nutzerbild Tharun

    Civey Umfragen sind nicht representativ.

    Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

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  3. Nutzerbild Fanta

    Grundsätzlich stimme ich dem Bericht zu. Wer keine Wallbox zu Hause hat an der er Laden kann für den wird es doof. Der Tarifjungel der Ladeanbieter macht es einem da nicht leichter. Es muss noch viel passieren das E-Autos in der Masse akzeptiert werden.
    Nicht falsch verstehen, ich würde meinen nicht mehr hergeben wollen, habe aber auch eine Wallbox in der Garage und bin froh drum.

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  4. Nutzerbild A Saager

    Ich fahre jetzt 14 Monate fast jeden Tag mit meinen Smart EQ zur Arbeit und jede Fahrt im Nahbereich. Ich bin begeistert. Niedriger Unterhalt. 20 000km Service für 153€. An einer öffentlichen Ladesäule habe ich 11x geladen, der Rest zu Hause an mobiler Wallbox. 6-7€ pro 100km Stromkosten. Jetzt bauen wir ne Solaranlage m Speicher, dann wird es wirklich interessant.

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  5. Nutzerbild Martin

    Vorteile e auto:
    Reichweite 400 bis 600 km
    3 bis 4 mal weniger Energieverbrauch zB. auf 100km als Verbrenner
    günstige Steuern
    Sehr wenige Bauteile
    kaum Sevicekosten
    kaum Reparaturen , extrem wenige Ersatzteile,
    Werksgarantie Tesla zB 8 Jahre
    Lebensdauer der Batterie: ca 1500 Ladezyklen à 60kwh ergibt 90 000kwh. Bei einem.Verbrauch von 18kwh/ 100km ergibt das eine Reichweite von ca 500 000km. Oder einer Lebensdauer bei 25 000km/ Jahr, von 20 Jahren.
    einfaches Laden an der Steckdose/ Wall box
    preisgünstige Energie (Sonne)
    unabhängig von unberechenbaren Öllieferanten
    umweltfreundlich, keine Abgase, kein CO2, keine Klimaerwärmung
    Elektromotor Wirkungsgrad 96% Benziner knapp 30%
    kein Motorenlärm
    Batterie als Notstrom fürs Haus geeignet (bidirektionales Laden)
    top Beschleunigung
    hoher Wiederverkaufswert
    Autotechnik der Zukunft

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  6. Nutzerbild Görner

    Die Umfrage wurde nicht in Deutschland durchgeführt. Es gibt auch Umfragen die in Deutschland gemacht wurden und diese gehen von 85 Prozent wieder Käufer aus. Meine Erfahrung nach 6 Jahren Hyundai ioniq. 70000 km. Keine Kosten außer Durchsicht 3mal 75 Euro und der Strom. Wiederverkaufswert 16000 Euro und Kaufpreis 25000 Euro. Der Käufer hat die Batterie getestet und es war ein Wert von 99 Prozent der Batterie. Hätte ich auch nicht geglaubt wenn ich es nicht selber gesehen hätte. Die Garantie für die Batterie liegt bei 8 Jahren und 200000 km. Also was ist das hier für ein Unsinn.

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