Disney+ bald bei Apple TV? Die Hinweise verdichten sich

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Schon seit Längerem kursieren Gerüchte darüber, dass der Disneykonzern sich von seinem Streaming-Angebot trennen möchte. Angesichts der katastrophal roten Zahlen, die Disney+ generiert, wäre diese Entscheidung kaum verwunderlich. Jetzt äußerten sich Disney-Insidern entsprechend zu den Vermutungen.
Disney+ bald bei Apple TV - Die Hinweise verdichten sich
Disney+ bald bei Apple TV - Die Hinweise verdichten sichBildquelle: Foto von Thibault Penin auf Unsplash

Es sind bittere Zeiten für den Streaming-Dienst Disney+. Allein im letzten Geschäftsquartal verzeichnete die Unternehmenssparte einen heftigen Verlust von satten 512 Millionen US-Dollar. Insgesamt summieren sich die Verluste bereits auf über 1 Milliarde US-Dollar. Und das, obwohl Disney Plus eigentlich Ende 2024 in die schwarzen Zahlen gelangen wollte. Ehemalige sowie aktive Disney-Insider sind sich sicher: Disney+ landet bald bei Apple TV.

Disney+ bei Apple TV? Hohe Verluste, schlecht besuchte Kinos

Allein in den letzten Monaten hat Disney rund 16 Millionen Abonnenten eingebüßt – zusätzlich zu den bereits hohen Verlusten. Daran dürften wohl auch die angekündigten Preis-Erhöhungen eine Mitschuld tragen. Als wäre der Druck auf das Unternehmen damit nicht bereits komplett, erlebt Disney Filmproduktion einen herben Rückschlag nach dem Anderen. Das aktuelle Kinojahr könnte kaum verheerender für den Konzern ausfallen. Marvel’s Ant-Man and The Wasp: Quantumania konnte an den Kassen nicht überzeugen. Auch Arielle, die Meerjungfrau spielte über lange Zeit hinweg nicht die Kosten der Produktion wieder ein – bis der Film am Ende doch noch den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffte. Die Fortsetzung der Indiana Jones Reihe mit Hollywood-Legende Harrison Ford konnte ebenso wenig überzeugen. Und schließlich erzielte die Neuverfilmung von Disney Geistervilla den schlechtesten Kinostart aller Zeiten unter Disneys Real-Verfilmungen von Disney-Attraktionen.

Wenn weder der Streaming-Service noch der Kinoverkauf lohnende Gewinne abwerfen, erscheint es sinnvoll, sich von diesem Teil des Kerngeschäfts zu trennen. Nicht zu vergessen ist dabei, dass Hollywoods Filmbranche noch immer von dem Streik der Schauspieler und Drehbuchautoren erschüttert wird. Disney musste viele, fest eingeplante Blockbuster verschieben, darunter auch die Fortsetzungen von Avatar, die sich nun um Jahre verzögern werden. Ebenso warteten Fans vergeblich auf die neuen Avengers-Filme und das Comeback von Star Wars. Sämtliche Produktionen, die also Gewinne für Disney erwirtschaften könnten, liegen somit vorerst auf Eis.

Führungskräfte sehen Verkauf voraus

Mehr als ein Dutzend ehemaliger und aktueller Führungskräfte von Disney sprachen sich Quellen zufolge im privaten Rahmen bestätigend für die Verkaufsgerüchte aus. Ein ausführlicher Bericht auf CNBC beleuchtet dabei unter anderem die Karriere von Disney-Boss Bob Iger. Iger verließ das Unternehmen ursprünglich 2020, kehrte allerdings nach zwei Jahren zurück, um sich den aufgekommenen Herausforderungen zu stellen. Vor allem um Disney+ steht es besonders schlecht. Analysten sagten voraus, dass im Jahr 2024 wohl rund 50 Millionen weniger Abonnenten für den Streaming-Dienst geben wird, als dieser als Minimum anvisierte. Die geplanten schwarzen Zahlen für das Ende 2024 wären damit nicht mehr zu erreichen.

Aufgrund dieser Problematik sind sich über ein Dutzend der aktiven und ehemaligen Führungskräfte des Konzerns sicher, dass Bob Iger lediglich so lange im Amt verweilen wird, bis er den Konzern an Apple verkaufen kann. Da Apple TV im Vergleich zu anderen Streaming-Diensten bisher über ein deutlich kleineres Angebot verfügt, dürfte das Unternehmen am Kauf interessiert sein. Ob es tatsächlich zu Verkaufsgesprächen und einem endgültigen Verkauf kommt, bleibt jedoch ungewiss. Selbst wenn der Apple-Konzern interessiert ist, müssten die Regulierungsbehörden einem solchen Mega-Deal zustimmen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Eine sehr gute Entwicklung.

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