ARD-Programm plant Sender-Abschaltung

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Die öffentlich-rechtlichen Sender müssen sparen. Denn neben der Inflation der vergangenen Jahre fällt auch die erhoffte Erhöhung des Rundfunkbeitrags geringer aus, als die Sender gehofft haben – sofern sie überhaupt kommt. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.
Der MDR plant die Abschaltung von Sendern
Der MDR plant die Abschaltung von SendernBildquelle: inside digital mit Material von Alberto Contreras / Unsplash

Wie Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) jetzt bekannt gegeben hat, reagiert die ARD-Anstalt auf den Finanzdruck mit Einschränkungen im Programm sowie dem Abbau von Personal. Das berichtet die Sächsische Zeitung. In den kommenden vier Jahren seien demnach Einsparungen von jeweils 40 Millionen Euro notwendig. Das gelinge demnach nur, wenn Sendungen seltener produziert werden oder ganz wegfallen. So werde beispielsweise das TV-Unterhaltungsformat „Außenseiter Spitzenreiter“ seltener zu sehen sein. Acht Neuproduktionen sollen wegfallen. Verzichtet werde auch auf sechs neue Folgen des Formats „Fröhlich lesen“, ganz entfallen sollen ab kommendem Jahr Neuproduktionen der MDR Zeitreise.

MDR Sputnik soll UKW verlassen

Einschnitte soll es bei der eigentlichen Programmübertragung geben. Das betrifft Radio und Fernsehen gleichermaßen. So plant der MDR den Medienberichten zufolge, ab 2025 auf 37 der derzeit genutzten 173 UKW-Frequenzen zu verzichten. Dabei gehe es vor allem um Sender mit kleiner Leistung, sogenannte Füllsender. Sie sorgen dafür, dass primär in ländlichen Regionen die Programme gut zu empfangen sind, sofern die Sender aus den Ballungszentren nicht weit genug reichen. Wie das Branchenmagazin Satellifax berichtet, plant der MDR ferner, das Jugendradio Sputnik komplett von der UKW-Versorgung abzukapseln. Acht Frequenzen in Sachsen-Anhalt will der MDR 2026 abschalten. Der MDR setzt hier künftig auf DAB+.

Aus für DVB-T-Übertragung in einigen Regionen

Auch dem Fernsehen soll es an den Kragen gehen. Hier geht es um die Übertragung per DVB-T2 HD. Das Fernsehen per Antenne funktioniert in Deutschland zweigeteilt. Die Privatsender sind über freenet TV primär in Ballungszentren empfangbar. Ferner betreiben ARD und ZDF ein Netz, das neben den Ballungszentren auch dünner besiedelte Regionen erreicht. Hier sind dann aber nur die öffentlich-rechtlichen Sender per Antenne zu sehen. Die Zuschauerschaft dürfte in diesen Regionen überschaubar, die Kosten aber hoch sein. Zu vermuten ist, dass es genau diesen Sendern an den Kragen geht – DVB-T2 HD jenseits von Ballungszentren also bald keine Rolle mehr spielt.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild HarryHH

    Wir müssen alle sparen, z.B. Strom. Insofern wäre es an der Zeit, ARD&ZDF zu zerschlagen und zu privatisieren.
    Kodierte Zugänge, wer kucken will, muss zahlen.
    Innerhalb kürzester Zeit würde sich der TV-Redundanz-Antennenwalt von 20 auf 5 reduzieren.

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Alle Gesetze und sogar schon Feiertage sind nicht mehr zeitgemäß, aber all die verkrustete Anstalten mit 100 Spartensendern und GEZ sind aktuell wie nie.
    WDR – 8 Radio und 2 TV Sender
    NDR – 11 Radio und 2 TV Sender
    Radio Bremen – 5 Radio und 1 TV Sender
    Hessischer Rundfunk – 6 Radio und 1 TV Sender
    SWR – 7 Radio und 1 TV Sender
    BR – 10 Radio und 2 TV Sender
    MDR – 10 Radio und 1 TV Sender
    RBB – 8 Radio und 1 TV Sender
    Dazu kommen noch ZDF, Das Erste, Arte, KIKA, Phoenix, 3sat.

    Mehr als Grundauftrag ist heute nicht mehr nötig.
    Der Selbstbedienungsladen soll endlich auf Minimum reduziert werden.
    Dafür wähle ich sogar AFD, Hauptsache es passiert was.

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