Amazon bestätigt das Ende: Erweiterung ist gescheitert

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Politische Hürden bremsen Amazon beim Wachstum. Die Erweiterung des Konzerns in Form einer Übernahme des Smart-Home-Herstellers iRobot wurde nun abgeblasen. Denn die EU hätte Amazon wohl Grenzen aufgezeigt, um den Wettbewerb nicht zu gefährden.
Amazon-Logo in einer feurigen Umgebung.
Amazon ist mit der Übernahme von iRobot gescheitert.Bildquelle: Microsoft Copilot

Übernahme abgeblasen: Amazon wird nun doch nicht die amerikanische Smart-Home-Firma iRobot kaufen. Das Mitte 2022 verkündete Vorhaben, das eine komplette Übernahme für 1,4 Milliarden US-Dollar vorsah, wird nicht umgesetzt. Amazon sieht nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, die behördliche Genehmigung in der Europäischen Union zu erhalten. Der Plan, in die Firma zu investieren und die Produkte von iRobot anschließend günstiger anzubieten, sei damit nicht umzusetzen.

iRobot wirft 350 Mitarbeiter raus

Während die geplatzte Übernahme für Amazon die Zahlung einer einmaligen Entschädigung an iRobot in Höhe von 94 Millionen Dollar zur Folge hat, sind die Auswirkungen bei dem Smart-Home-Hersteller ungleich größer. Denn fast ein Drittel der Belegschaft verliert jetzt ihren Job. Die Rede ist von 350 Mitarbeitern, denen zum Ende des laufenden Quartals gekündigt wurde. Auch Gründer und Firmenchef Colin Angle verlässt im Zuge des geplatzten Verkaufs seiner Firma das Unternehmen.

Dass nach der gescheiterten Übernahme Umstrukturierungen folgen müssen, war insbesondere mit Blick auf die Finanzen von iRobot unausweichlich. Denn das Unternehmen verzeichnete im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatzeinbruch um ein Viertel auf 891 Millionen Dollar. Unter dem Strich erwartet das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 265 bis 285 Millionen Dollar.

Wettbewerb bei Saugrobotern immer härter

Speziell der immer größer werdende Wettbewerb auf dem Markt für intelligente Saugroboter belastet den einstigen Pionier. Denn billige Produkte unter anderem aus China erschweren für iRobot den Absatz der eigenen Produkte. Die sind nämlich im Premiumsegment angesiedelt und entsprechend hochpreisig. So kostet beispielsweise der iRobot Roomba i4+ (Test) mindestens rund 400 Euro, der Roomba J7+ (Test) legt bei rund 650 Euro los. In einer ähnlichen Preisklasse (ca. 850 Euro bei Amazon) ist auch der Roomba i7+ (Test) verortet. Mehr und mehr Menschen entscheiden sich aber lieber für preiswertere Modelle, die zwar weniger Funktionen bieten, in den meisten Haushalten jedoch ausreichen.

In Deutschland ist iRobot vorwiegend durch seine Staubsaugerroboter („Roomba“) bekannt. Die EU hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, sie habe Bedenken hinsichtlich der von Amazon angestrebten Übernahme. Sie sah hauptsächlich den Wettbewerb gefährdet, weil Amazon die Vermarktung von iRobot-Produkten auf seiner Plattform gegenüber jenen des Wettbewerbs bevorzugen könnte. Diese Bedenken auszuräumen, dafür fehlte Amazon offenbar die Geduld.

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