Samsung Galaxy Chromebook 2 360 im Test: Convertible mit Chrome OS für den Schuleinsatz

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Das Notebook mit dem Google-Betriebssystem macht insgesamt eine gute Figur, allerdings spart Samsung, wo es geht: Der Speicher ist winzig und auf einen Stift wird gänzlich verzichtet.
Samsung Galaxy Chromebook 2 360
Samsung Galaxy Chromebook 2 360Bildquelle: Matthias Wellendorf

Viele Fabrikanten setzten bei ihrem Chromebooks zuletzt auf Tablets, die sich mit einer ansteckbaren Tastatur erweitern lassen. Diesen Trend lässt Samsung links liegen, ohne sich dabei jedoch der Vergangenheit zuzuwenden, denn das Galaxy Chromebook 2 360 ist immerhin ein Convertible, also mit einem um 360° drehbaren Bildschirm ausgestattet. Dennoch hält sich die Innovationshöhe zumindest optisch in Grenzen: Wie bei den frühen Modellen der Google-Notebooks setzt Samsung auf eine silbern schimmernde Lackierung bei den außen liegenden Bereichen. Die Rahmen ums Display, die Tastatur, die Handballenauflage usw. sind in Schwarz gehalten.

Samsung Galaxy Chromebook 2 360 mit stabiler Außenhaut

Das aus Kunststoff gefertigte Gehäuse ist damit nicht unansehnlich geraten. Auch die Verarbeitung als solche kann überzeugen. Die leicht angerauten Oberflächen sollen unvorsichtiger Behandlung vorbeugen und sich als kratzresistent erweisen. Die Stabilität ist gelungen, selbst am Deckel halten sich die Verwindungen in Grenzen. Dass Samsung nicht unbedingt am Material gespart hat, zeigt sich am Gesamtgewicht. Mit 1,28 kg ist das Notebook mit einer Grundfläche von 28,8 x 20,7 x 1,7 cm zwar kein dicker Brocken, aber eben auch kein Leichtgewicht mehr. 

Samsung Galaxy Chromebook 2 360
Kompaktes Convertible mit typischer Chromebook-Farbgebung

TFT-Display mit hoher Auflösung und satten Farben

Das Galaxy Chromebook 2 360 gehört mit seinem 12,4 Zoll großen Bildschirm zu den eher kompakten Notebooks. Dennoch setzt Samsung auf eine recht hohe Auflösung und präsentiert die Bildschirminhalte gestochen scharf mit 2.560 x 1.600 Pixeln, was einem Seitenverhältnis von 16:10 entspricht. Auch die Farben, die das TFT-Display bewerkstelligt, können sich sehen lassen. Sie sind knackig, fast übersättigt. Lediglich die Hintergrundbeleuchtung könnte noch etwas kräftiger sein. Denn allen, die draußen arbeiten wollen, sei ein schattiges Plätzchen empfohlen.

Prozessor: Zwei Kerne müssen reichen

Hersteller von Chromebooks schienen zuletzt Qualcomms Snapdragon 7c (Gen 2) als neuen Liebling ausgemacht zu haben, denn das SoC tauchte in zahlreichen Modellen auf. Doch mit hoher Geschwindigkeit konnte es nicht unbedingt punkten. Samsung setzt dagegen auf Intels Celeron N4500, bei dem es sich allerdings auch nicht gerade um den Ausbund der Leistungsfreude handelt. Der Chip wird aus zwei (Jasper-Lake-)CPU-Kernen zusammengesetzt, die mit Taktgeschwindigkeiten von 1,1 bis 2,8 GHz arbeiten. Als GPU nutzt Intel die eher einfach gehaltene UHD-Grafikeinheit. 

Huawei Matebook 16s
Display:12,4 Zoll, LCD, 2.560 x 1.600 Pixel
Prozessor:Intel Celeron N4500
Grafik:Intel UHD
Arbeitsspeicher:4 GB, LPDDR4X
Datenspeicher64 GB, eMMc
Kamera1 MP-Frontkamera
Anschlüsse:2x USB Typ-C, 1x USB Typ A 3.2
Drahtlos:Wi-Fi 6, Bluetooth 5.1, LTE
Akku:45 Wh
Lieferumfang:Tastatur, Netzteil
Abmessungen:28,8 x 20,7 x 1,7 cm
Gewicht:1,28 kg
Betriebssystem:Google Chrome OS
Preis:599,00 Euro

Unterm Strich fühlt sich das Samsung-Chromebook mit dem Intel-Chip flüssiger an als Chromebooks mit dem oben genannten Qualcomm-SoC, auch wenn der Leistungsunterschied nicht sonderlich groß ist. Bei anspruchsvolleren Anwendungen, etwa bei Spielen, werden die Grenzen schnell erreicht. Bei dem Rennspiel „Asphalt 9: Legends“ kann nicht mehr von flüssigem Spielvergnügen gesprochen werden. Die Reihe der Fehler reicht von hängendem Sound, über Ruckler und Fehler bei der physikalischen Darstellung, bis hin zu kompletten Abstürzen. 

Das liegt letztlich auch ein Stück weit am Arbeitsspeicher, der mit einer Größe von 4 GB schnell an seine Grenzen kommt und sich leider nicht mehr erweitern lässt.

Samsung Galaxy Chromebook 2 360
Samsung Galaxy Chromebook 2 360: Viele Ports für ein Chromebook

Kleiner Speicher für Samsungs Galaxy Chromebook 2 360

Chromebooks punkten selten mit einer üppigen Ausstattung, Samsung zeigt sich jedoch an einer Stelle besonders geizig: Für das Speichern von Daten wird ein eMMC-Modul integriert, das einen Speicherplatz von lediglich 64 GB zur Verfügung stellt. Neben der (Google-)Cloud bietet sich noch ein Micro-SD-Kartenslot für eine einfache Erweiterung der zur Verfügung stehenden Speicherkapazitäten.

Akku: 45 Wh für zwei Kerne

Beim Akku setzt Samsung auf einen 45 Wh großen Akku. Das ist nicht gerade groß, aber der Preisklasse durchaus angemessen. Doch die Laufzeiten sind im Vergleich zu mit ARM-Chips bestückten Chromebooks nicht wirklich umwerfend: Das Galaxy-Chromebook verballert im Browser in einer Stunde schnell mehr als 16 % der mitgeführten Reserven – die Konkurrenten kommen hier teils mit bis zu einem Drittel weniger aus.

Unter Last steigt der Akku des Galaxy Chromebooks 2 360 verhalten. Innerhalb von einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends wurde der Energiespeicher um 24 % geleert. Im Arbeitsalltag dürften etwa fünf bis sechs Stunden drin sein, bis sich das Notebook abschaltet.

Samsung Galaxy Chromebook 2 360
Drehbares Display mit knackigen Faben

Samsungs Galaxy Chromebook 2 360: Convertible mit LTE

Eine umfangreiche Schnittstellenausstattung ist nicht das, wofür Chromebooks bekannt sind. Zumeist als Tablet ausgeführt, sind Steckplätze Mangelware. Bei Samsung sieht es dagegen etwas besser aus, auch wenn allzu viel Peripherie dann doch auf Grenzen stößt: Doch immerhin stehen beim Galaxy Chromebook 2 gleich drei USB-Ports bereit, einer davon mit klassischem Typ-A-Antlitz. Daneben gibt es den bereits erwähnten Micro-SD-Kartenslot sowie einen Einschub für LTE-Karten, um auch unterwegs problemlos ins Internet zu gelangen. Ansonsten steht Wi-Fi 6 für den Netzzugriff bereit. Weitere Geräte können kabellos dank Bluetooth 5.1 angebunden werden.

Was fehlt? Ein besserer Prozessor und mehr Speicher

Schreibmaschine mit berührungsempfindlichem Display

Bei Chromebooks wird generell viel Wert auf die Möglichkeit gelegt, Eingaben direkt am Bildschirm machen zu können. Das ist beim Galaxy Chromebook 2 nicht anders. Dazu lässt sich das Display um 360° drehen, sodass das Samsung-Notebook ebenso als Tablet genutzt werden kann. Leider zeigt sich an dieser Stelle einmal mehr die Sparsamkeit des Herstellers: Auf einen digitalen Stift – bei vielen Chromebooks Standard – wird verzichtet.

Dafür gefällt die Tastatur umso mehr. Die Tasten fühlen sich zwar etwas klapprig an, liefern aber einen ordentlichen Tastenhub sowie einen nicht zu weichen Anschlag mit einem dennoch definierten Druckpunkt.

TestwertungMaximalSamsung Galaxy Chromebook 2 360
Design / Verarbeitung108
Display1511
Prozessor202
Speicher101
Akku und Verbrauch108
Tastatur53
Anschlüsse104
Preis / Leistung2014
Gesamt10051

Fazit Samsung Galaxy Chromebook 2 360

Samsung orientiert sich optisch bei seinem Galaxy Chromebook 2 360 an den Google-Grundsätzen und liefert ein zurückhaltend gestaltetes Notebook. Die Ausführung ist rundum stabil, ohne dabei nach einer Baustelle auszusehen. Die Hardwareausstattung ist – wie bei den Laptops mit Google-Betriebssystem üblich – auf eher niedrigem Niveau. Der verbaute Prozessor gehört zu den schwächeren im Intel-Programm, der Datenspeicher ist mit 64 GB nicht mehr zeitgemäß. Immerhin gibt es einen Einschub für Mobilfunkkarten mit LTE-Netz, um jederzeit aufs Internet zugreifen zu können.

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Pros:

  • solide verarbeitet
  • Display mit hoher Auflösung
  • für ein Chromebook gute Schnittstellenauswahl
  • LTE-Modem für einfachen Netzzugriff

Contras:

  • kleiner Arbeits- und Datenspeicher
  • kein Stift

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