Vodafone verbessert sein Mobilfunknetz: So wird das Netz noch schneller

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Vodafone hat in den vergangenen Monaten viel einstecken müssen. Nun wagt man sich aus der Deckung und geht in die Offensive: Mit einem Ausbauplan für das Mobilfunknetz. Hier sollen sich in den kommenden Wochen viele Dinge ändern.
Ein Vodafone-Shop im Dunkeln
Ein Vodafone-Shop im DunkelnBildquelle: inside digital / Thorsten Neuhetzki

Dabei geht es vor allem um das 5G-Netz, auf das alle drei Mobilfunker in Deutschland große Hoffnungen setzen. Sie sehen in dem Netz die Zukunft, während vielen Kunden das LTE-Netz ausreicht und sie gar kein Interesse an den oft teureren 5G-Verträgen haben. Diese gibt es nämlich in der Regel nicht beim Discounter, sondern nur beim Netzbetreiber oder in hochpreisigen Tarifen. Dennoch entwickelt Vodafone das 5G-Netz jetzt weiter, damit Kunden insbesondere in den Städten von höheren Datenraten profitieren. Ab Sommer können Kunden dann erstmals an einigen Standorten auch im 5G-Netz telefonieren. Bislang sind hierzulande ausschließlich Datenverbindungen über 5G möglich. Zugleich reduziert Vodafone nach eigenen Angaben weiter Funklöcher.

Vodafone bündelt jetzt drei Frequenzbereiche bei 5G

Im Mobilfunk gilt in Bezug auf die Datenrate der Grundsatz „Je mehr Bandbreite im Frequenzband zur Verfügung steht, desto schneller kann das Handynetz Daten übertragen“. Doch genau das ist auch das Problem. Denn oftmals stehen in den verschiedenen Frequenzbändern pro Mobilfunkanbieter nur 20 oder 30 Megahertz am Stück zur Verfügung. Deswegen bündeln die drei Netzbetreiber im LTE-Netz schon lange verschiedene Frequenzbereiche. Sie übertragen so eine große Datenmenge auf verschiedenen Frequenzen gleichzeitig. Der Fachbegriff dafür lautet Carrier Aggregation – kurz CA.

Jetzt erhält Carrier Aggregation auch bei 5G Einzug. Vodafone „verwebt“ dafür einzelne Blöcke aus mehreren Bändern miteinander. Dadurch entsteht in Summe ein größerer virtueller Frequenzblock, der für mehr Kapazität und höhere Datenraten sorgt. Im 5G-Netz hat Vodafone bislang ausschließlich die Frequenzen 3,5 Gigahertz und 1,8 Gigahertz kombiniert. Durch das neue Technik-Upgrade wird nun auch das Band um 700 MHz berücksichtigt, das für die Flächenversorgung am besten geeignet ist. Das neue Feature ist nach Vodafone-Angaben bereits an mehr als 500 Standorten verfügbar.

Damit das funktioniert, muss aber auch dein Handy mitspielen und die Technik unterstützen. Zu den ersten Smartphones, welche die Beschleunigungstechnologie mit drei Bändern im Vodafone-Netz unterstützen, gehören die Samsung-Modelle Galaxy S23, Galaxy S23+, Galaxy S23 Ultra und das Xiaomi 13.

5G Carrier Aggregation
5G Carrier Aggregation

Ab Sommer auch Telefonie über 5G

Zugleich bereitet Vodafone die nächste Netz-Evolution vor: Ab Sommer wird es auch möglich sein, an ersten Standorten mittels Voice over New Radio (VoNR) Sprachanrufe über das 5G-Netz zu führen. Dabei werden die Sprachsignale in Datenpakete verwandelt und über 5G übertragen. 5G-Telefonie schont nach Vodafone-Angaben den Smartphone-Akku, macht den Verbindungsaufbau schneller und sorgt für klarere Stimmen. Derzeit werden Telefonate noch über das GSM-Netz (2G) oder über das LTE-Netz (4G/VoLTE) abgewickelt, auch wenn das Smartphone mit dem 5G-Netz verbunden ist. Auch hier müssen die Telefone entsprechend vorbereitet sein.

Vodafone und Telekom bauen hunderte neue Sender

Indes schreitet auch der Ausbau des Mobilfunk-Netzes weiter voran. Seit Anfang Januar hat Vodafone nach eigenen Angaben 119 LTE-Stationen und 26 5G-Stationen neu errichtet. In mehr als 500 bestehenden Stationen wurde zudem neue LTE- oder 5G-Technik installiert. Insgesamt hat Vodafone schon 37.000 Antennen mit 5G ausgestattet.

Auch die Telekom hatte gerade neue Ausbauzahlen vorgelegt. Sie hatte in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben an bundesweit 997 Standorten an ihrem Netz gebaut. 173 Standorte wurden neu gebaut und funken jetzt, je nach individuellem Versorgungsziel, mit LTE und über 5G-Frequenzen. Zusätzlich wurde die Mobilfunk-Kapazität an 824 bereits im Betrieb befindlichen Standorten erhöht. Das soll das LTE- und 5G-Netz der Telekom leistungsstärker machen.

Auf der schnellen 3,6 GHz-Frequenz funken bundesweit jetzt über 8.600 5G-Antennen. Diese Zahl ist nicht vergleichbar mit den 37.000 5G-Antennen bei Vodafone. Der Grund: In dem Wert von Vodafone sind auch 5G-Antennen mit langsameren Übertragungswerten eingerechnet.

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