Vodafone: Mehr Glasfaser für Neubauten – mit diesem Trick

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Vodafone ist der Betreiber des größten Kabelnetzes in Deutschland. Doch Glasfaser wird immer wichtiger – auch für Vodafone. Jetzt gibt es eine Lösung, wie man im bestehenden Kabelnetz Glasfasernetze aufbauen kann.
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Vodafone: Kabelnetz mit Glasfaser-InselnBildquelle: Vodafone

Auf der Anga Com präsentiert Vodafone mit „Fiber Island“ eine neue Technologie, die den Glasfaser-Ausbau in Deutschland effizienter machen soll. Das Besondere: Es muss keine komplett neue Netz-Infrastruktur errichtet werden. Ziel ist, Neubaugebiete und Immobilien aus der Wohnungswirtschaft künftig direkt ans Glasfasernetz anzuschließen, ohne aufwändige Glasfaser-Ausbau-Arbeiten durchzuführen. Denn Vodafone setzt bei Fiber Island auf seine bestehende Kabelglasfaser-Infrastruktur.

Glasfaser-Signal kommt aus Kabel-Netz

Statt große PoP-Gebäude, Multifunktionsgehäuse und Aktivtechnik für den Netzzugang aufzubauen, werden sogenannte µOLT-Module (Micro Optical Line Terminals) direkt in die Glasfaser-Verteiler eingebaut. Für die Anbindung nutzt man die Glasfaserstrecke, die den Kabelverteilerkasten mit einem Signal versorgt. Dieses nutzt Vodafone dann zusätzlich für die Versorgung des neuen Glasfaser-Verteilers, den man in der Nähe aufbaut. Ein eingebautes Steckmodul ermöglicht es, bis zu 64 Haushalte mit einer echten Glasfaser-Leitung auszustatten, die bis in die Wohnung gehen.  Je nach Konfiguration können von den Schaltkästen sogar 512 Wohnungen versorgt werden. Die Glasfaserleitungen in die Häuser muss man natürlich trotzdem verlegen.

„Mit Fiber Island zeigen wir eindrucksvoll, wie wir die Glasfaser-Verfügbarkeit in Deutschland weiter verbessern können“, sagt Tanja Richter, Technik-Chefin von Vodafone Deutschland. Die Technik eigne sich vor allem für kleinere, punktuelle Ausbaumaßnahmen und soll den klassischen Glasfaser-Ausbau ergänzen – nicht ersetzen. Im Showcase auf der Anga Com erreichte man Datenraten von 8 Gbit/s im Down- und Upstream.

Pilotprojekt in Berlin Tegel

Der Praxistest von Fiber Island läuft derzeit in Berlin-Tegel. Dort sind rund 50 Kunden in 36 Gebäuden testweise an das neue System angeschlossen. Sie erhalten Glasfaser-Anschlüsse mit bis zu 2 Gbit/s im Download und 1 Gbit/s im Upload. Der Pilot ist auf ein Jahr begrenzt und dient ausschließlich der technischen Erprobung – ein flächendeckender Rollout ist vorerst nicht geplant.

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