Unter anderem aufgrund von Preiserhöhungen im Breitbandbereich ist es Vodafone in Deutschland gelungen, im dritten Quartal des laufenden Jahres auf den finanziellen Wachstumspfad zurückzukehren. Ob die Freude darüber allerdings nachhaltig anhalten wird, bleibt abzuwarten. Denn Verbraucherschützer wollen die von Vodafone eingeschlagene Praxis, auf breiter Front Preiserhöhungen vorzunehmen, gerichtlich auf den Prüfstand stellen.
Vodafone: Mehr Umsatz, weniger Kunden
Konkret ist es Vodafone im dritten Quartal des laufenden Jahres gelungen, den Service-Umsatz im Festnetz um 1,4 Prozent und im Mobilfunk um 0,7 Prozent zu steigern. In Summe war es so möglich, den Service-Umsatz im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro zu verbessern. Weniger erfreulich ist für den britischen Konzern allerdings: Weiterhin entscheiden sich viele Kunden in Deutschland dazu, ihren Vertrag bei Vodafone zu kündigen.
Beispiel Mobilfunk: Die Zahl der Kunden in diesem Segment ging in Summe um 166.000 auf 30,54 Millionen zurück. Getrieben wurde dieser Rückgang in erster Linie durch ein Minus an aktiven Prepaidkarten. Hier reduzierte sich der Bestand um 235.000 auf 11,36 Millionen. Im laufenden Kalenderjahr musste Vodafone somit schon den Verlust von 927.000 Prepaid-Nutzern verzeichnen. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Vodafone bei Vertragskunden wie im dritten Quartal des Vorjahres ein solides Wachstum verzeichnen konnte. Ihr Bestand legte um 69.000 auf 19,18 Millionen zu.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Es war das stärkste Vertragskundenwachstum seit dem vierten Quartal 2022. Also reichlich Grund zur Freude? Eher weniger. Denn Vodafone performte in diesem Segment deutlich schwächer als die direkte Konkurrenz. Telefónica Deutschland (O2) brachte es im zweiten Quartal auf 396.000 neue Vertragskunden, die Deutsche Telekom verzeichnete in diesem Segment sogar ein Plus von 420.000 Kunden.
Breitbandkunden laufen in Scharen davon
Spürbar verschärft hat sich dagegen die Kundenabwanderung im Breitband-Segment. Das achte Quartal in Folge verlor Vodafone in Deutschland hier tausende Kunden. Und nie waren es in den vergangenen Jahren mehr als im abgeschlossenen Quartal. Der Kundenbestand im Breitbandgeschäft verringerte sich um satte 133.000. Die vorgenommenen Preiserhöhungen schlagen hier voll durch. Allerdings auf erwartetem Niveau, wie Vodafone selbst angibt. Entsprechend konnte Vodafone zum Stichtag Ende September noch auf 10,38 Millionen Breitbandkunden blicken.
Hinzu kommt ein Quartalsverlust von 93.000 TV-Anschlüssen. Der Bestand in diesem Segment verringerte sich auf 12,55 Millionen.