Das US-Medienunternehmen Comcast erwägt offenbar den Verkauf seines deutschen Pay-TV-Geschäfts und somit den Verkauf von Sky Deutschland. Das berichtet das englischsprachige Magazin Broadbandtvnews.com unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach habe Comcast bereits Berater angeheuert, die die Verkaufsoption prüfen sollen. Den Wert des deutschen Pay-TV-Senders taxiert Comcast demnach mit 1 Milliarde Euro. Hinter dem möglichen, aber nicht beschlossenen Verkauf des Senders, der hierzulande vorwiegend durch die Bundesliga-Übertragung und eine Kooperation mit HBO ein Alleinstellungsmerkmal hat, dürfte die finanzielle Lage des Senders stecken.
„Sky ist im Vergleich unterdurchschnittlich“
„Sky Deutschland ist im Vergleich zu seiner britischen Schwester unterdurchschnittlich“, zitiert Bloomberg dem Bericht nach Francois Godard, Medienanalyst bei Enders Analysis. Godard verweist darauf, dass Sky keinerlei Telekommunikationstätigkeiten in Deutschland habe. Er bringt die Option ins Spiel, dass eine Zusammenlegung mit einem solchen Anbieter das Wachstum anfeuern könnte. Das hieße, dass Telekom, Vodafone oder Telefónica das Unternehmen kaufen sollten um das Geschäft so voranzubringen.
Comcast hatte in dieser Woche einen Milliardenverlust ausgewiesen, der einzig auf die übernommene Sky-Gruppe zurückzuführen ist. Wie genau die Zahlen bei Sky Deutschland aussehen, ist nicht bekannt, da sie nicht mehr ausgewiesen werden. Allerdings gilt, dass das UK-Geschäft steigende Umsätze verzeichnet. Hier ist es vor allem das Breitband– und Mobil-Geschäft profitabel.
Sky: Preiserhöhung für Bestandskunden
Um zumindest die Umsätze anzukurbeln, steht bei Sky Deutschland jetzt auch eine Erhöhung der Abo-Gebühren an. Wie das Branchenmagazin DWDL berichtet, verschickt das Unternehmen in diesen Tagen und noch bis zum Frühling nächsten Jahres an seine Bestandskunden Informationen zur Erhöhung der Preise. Dabei gebe es aber keinen fixen Preis, um den die Abos erhöht werden. Der neue Preis sei davon abhängig, welche Rabatte ein Kunde bisher bekommt und welche Pakete er gebucht hat, so DWDL. Die Erhöhungen lägen zwischen 1 und 9,99 Euro pro Abo. Dabei heißt es vom Pay-TV-Sender, die maximale Preiserhöhung träfe nur etwa fünf Prozent der Kunden.
Die neuen Preise, die im Schnitt um fünf Euro höher liegen sollen als bisher, werden erst nach Abschluss der Mindestlaufzeit gelten. So umgeht Sky, den Kunden ein außerordentliches Kündigungsrecht einräumen zu müssen und die Kunden direkt zu verlieren. Mit der Änderung der Konditionen geht laut DWDL unter Berufung auch den Pay-TV-Anbieter auch einher, dass die Kunden dann monatlich kündigen können.
Sky hatte seinen reinen Streaming-Dienst zuletzt von der Marke Sky befreit. Er heißt nun WOW – statt bis dato Sky Ticket.