Neue Zahlen decken auf: So lief der Netzausbau von Telekom, Vodafone & O2 wirklich

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Immer wieder wurde über die vermeintlich schlechten Handynetze in Deutschland gemeckert. Und auch wenn es sicherlich noch einige Funklöcher gibt: Die Netzbetreiber haben intensiv ausgebaut. Jetzt wurde bekannt, wie viele neue Sendemasten im Jahr 2025 gebaut wurden.
Ein Mobilfunksender im ländlichen Raum

Ein Mobilfunksender im ländlichen Raum

Das Ende eines Jahres ist immer ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken auf das, was in den vergangenen 365 Tagen passiert ist. Und das haben auch die Mobilfunker getan. So haben wir bereits vor Weihnachten gemeldet, dass der kleinste und jüngste Netzbetreiber in Deutschland, 1&1, die Schwelle von 25 Prozent der Haushalte in der Versorgung erreicht hat. Das war eine Auflage, die bis Ende des Jahres erfüllt sein sollte. Tatsächlich machte das in der Fläche aber kaum etwas aus, da man sich naturgemäß auf urbane Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte konzentriert hat. Rund 2.000 Sendemasten soll 1&1 derzeit betreiben.

Telekom: Fast 99 Prozent der Fläche versorgt

Wie wenig das eigentlich ist, zeigt ein Blick auf die Ausbauzahlen und Bestandsdaten der etablierten Netzbetreiber. Die Telekom beispielsweise meldete, dass sie pro Tag vier neue Mobilfunkstandorte gebaut hat. Selbst wenn man nur die Werktage berücksichtigt, sind das 1.060 neue Standorte im Jahr – die Hälfte dessen, was 1&1 insgesamt betreibt. Die Telekom zählt insgesamt 36.450 Standorte mit 128.000 Antennen. Davon konnten nur 20.000 noch kein 5G. Unterm Strich bedeutet das: Die Telekom erreichte mit 5G nach eigenen Angaben 99 Prozent der Menschen, mit LTE 99,6 Prozent. Für die Flächenversorgung mit Sprachtelefonie nannte die Telekom 98,6 Prozent, und 99,84 Prozent der Telefonate sollen ohne Abbruch durchgelaufen sein.

Spürbar wurde der Ausbau vor allem unterwegs: An Autobahnen ging alle 3,5 Tage ein neuer Standort ans Netz, entlang der ICE-Strecken alle drei Tage. Für Events setzte die Telekom auf Zusatztechnik: 191 mobile Standorte kamen 2025 bei 98 Veranstaltungen zum Einsatz, um Lastspitzen abzufangen.

Vodafone mit den wenigsten Mobilfunk-Standorten in Deutschland jenseits von 1&1

Vodafone meldete für 2025 mehr als 11.000 abgeschlossene Bauvorhaben. Das klingt viel – weil auch Umbauarbeiten dazu zählten. 1.254 neue Mobilfunkstationen wurden gebaut, an über 10.000 Standorten wurden LTE und 5G erweitert. Bei der Versorgung nannte der Anbieter 99 Prozent LTE-Verfügbarkeit (bevölkerungsbezogen) und 94 Prozent 5G. Insgesamt betrieb Vodafone nach eigenen Angaben mehr als 27.000 Mobilfunkstationen – somit knapp 10.000 weniger, als die Telekom im Bestand hat.

O2 Telefónica meldete rund 8.000 Ausbaumaßnahmen – rechnerisch etwa eine pro Stunde über das ganze Jahr. Auch hier galt: Nicht jede Maßnahme war ein neuer Standort. 600 Standorte wurden neu errichtet. Das Netz umfasste damit 29.000 Mobilfunkstandorte, 5G erreichte rund 99 Prozent der Bevölkerung. Zudem wurden 150 „besonders ärgerliche“ Funklöcher geschlossen, in denen zuvor gar keine Versorgung vorhanden war – im Schnitt „jeden zweiten Tag“ eines. Ein Schwerpunkt lag auf der Schiene: Entlang von rund 28.000 Schienenkilometern wurde die Versorgung verbessert und an tausenden Standorten die Kapazität erhöht. Für Großveranstaltungen kamen 80 mobile 5G-Trailer zum Einsatz.

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