Neue OLED-Fernseher – So hoch ist das Burn-In-Risiko wirklich

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Innerhalb der letzten Woche kam es vermehrt zu Berichten über das Burn-In-Risiko bei Samsung neuen QD-OLEDs. Hintergrund dieser Berichterstattung ist eine Langlebigkeitsstudie des Portals rtings.com, das Burn-in-Effekte an OLEDs untersucht hat. So hoch ist das Burn-In-Risiko wirklich.
Neue OLED-Fernseher – So hoch ist das Burn-In-Risiko wirklich

Neue OLED-Fernseher – So hoch ist das Burn-In-Risiko wirklich

Eine Langlebigkeitsstudie des Portals rtings.com zum Burn-In-Effekt bei OLEDs erregte innerhalb der letzten Woche große Aufmerksamkeit. Besonders ins Gewicht fiel dabei, dass sich bei Samsungs neuen QD-OLEDs der Burn-In-Effekt einstellte, bei LGs OLEDs hingegen nicht. Doch was genau sagt das über die neue QD-OLED-Technologie von Samsung aus? So hoch ist das Burn-In-Risiko für diese Fernseher tatsächlich.

Neue OLED-Fernseher mit verstärktem Burn-In-Risiko?

Der Burn-In-Effekt ist als mögliche Begleiterscheinung bei OLED-TVs keine Neuheit. Besonders anfällig für diesen Bildfehler, bei dem sich ein Nachbild in das Display des TVs einbrennt, waren OLED-TVs der ersten Generation. Damals war die OLED-Bildtechnologie noch derart neu, dass sich einige Probleme in ihrer Nutzung noch gar nicht herauskristallisiert hatten. Bei heutigen Modellen ist das anders. Hersteller wissen nun um die Probleme, die entstehen können und haben entsprechende Schutzmechanismen in ihren TVs integriert. Dennoch sind solche Härtetest-Fälle wie der Testlauf von rtings.com weiterhin notwendig, um das Risiko des Bildfehlers weiterhin bestimmen zu können. Diese Ergebnisse helfen auch den Herstellern dabei, etwaige Schwächen weiterhin auszumerzen.

Bei dem aktuellen Test von rtings.com handelt es sich um einen starken Belastungstest. 100 TV-Geräte unterschiedlicher Marken, Modelljahre und Bildschirmtechnologien treten in diesem Test gegeneinander an. Um etwaige Bildfehler bei Geräten bestimmen zu können, werden diese täglich insgesamt 15,5 Stunden in Betrieb genommen. Dabei gewährt man ihnen lediglich Pausen von knapp 0,5 Stunden zwischen jedem aktiven Testzyklus. An drei Tagen der Woche wurden die längsten Aktivzeiten des TVs für den Test dabei auf 5,5 Stunden am Stück festgelegt. Die restlichen vier Tage setzte man die längste Nutzungszeit sogar auf 9,5 Stunden. Ein erheblicher Punkt ist dabei, dass die Testgeräte die gesamte Zeit über mit der maximal möglichen Helligkeit des TV-Geräts liefen. Die komplette Zeit über lief dabei nur ein einzelner Nachrichtensender CNN in Dauerschleife auf den Geräten.

Keine Abbildung einer realen Nutzung

Ein realistisches Nutzungsszenario im Alltag bilden diese Testbedingungen keineswegs ab. Es ist eine Belastung, die bewusst Bildfehler provozieren soll, um mögliche Problemstellen an Fernsehgeräten bestimmen zu können. Dass sich in LGs OLEDs dabei keine Burn-In-Probleme zeigen, ist ohne Zweifel ein großartiges Ergebnis. Es offenbart, dass die Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens zum Schutz seiner Displays auch in Extremsituationen funktionieren. Das Burn-In-Risiko ist bei einer alltäglichen Nutzung somit noch unwahrscheinlicher, wenn es sich selbst unter erschwerten Bedingungen nicht eingestellt hat.

Der umgekehrte Schluss darf jedoch nicht aus diesen Testergebnissen gezogen werden. Dass Samsung QD-OLEDs unter diesen Testbedingungen einen Burn-in-Effekt durch die CNN-Fenster aufwiesen, lässt nicht darauf schließen, dass diese Fernseher für den Fehler besonders anfällig sind. Denn in realistischer Nutzung bei dir zu Hause wirst du wohl kaum über Stunden hinweg auf der höchsten Helligkeit einen einzelnen Sender laufen lassen. Unterschätzen solltest du das Risiko deswegen jedoch keineswegs. Insbesondere beim Gaming kommt es häufig vor, dass ein Benutzerinterface über statische Bildelemente verfügt. Diese werden wie bei CNN dauerhaft eingeblendet und könnten bei langer Wiedergabe einen negativen Einfluss auf das Display ausüben.

Zum Schutz deines QD-OLEDs solltest du also deinem Fernseher eine Pause von der Darstellung der Inhalte gönnen und nicht jedes Videospiel zwingend in der höchsten Helligkeit spielen. Ähnlich sieht es für Nutzer aus, die kleinere QD-OLEDs als Monitore verwenden. Hier könnten sich bei hohen Helligkeitseinstellungen Bildelemente wie Logos oder die Taskleiste einbrennen. Die vorgesehenen Bildmodi des Herstellers sowie Schutzfunktionen in den TV-Menüs wie TPC und GSR solltest du nutzen. Dann spricht nichts dagegen, dass du auch noch in den kommenden Jahren Freude an deinem QD-OLED hast.

4 Kommentare

  1. Karsten Frei
    Was hier als "Keine Abbildung einer realen Nutzung" dargestellt wird, ist gang und gäbe. Eine PS5 oder Switch über mehrere Stunden zu zocken oder nur ein einziger ausgewählter Sender über mehrere Wochen laufen zu lassen, ist keine Seltenheit. LG hat aus den Fehlern gelernt und die Kinderkrankheiten beseitigt, Samsung dagegen, um den Anschluss nicht zu verlieren, bringt unausgereifte Technologie auf den Markt und macht Millionen von Verbrauchern zum Beta-Testern. In den ersten zwei Jahren, wo die gesetzliche Garantie noch ein Schutz bietet, zeigt sich das Problem wenig, aber mit fortschreitenden Betriebsstunden werden mehr und mehr Kunden damit konfrontiert.
  2. Martin
    Ich als QD Oled Besitzer kann mit Dicherheit sagen, dass ich NIE dauerhaft in voller Helligkeit schaue. Wer das tut sollte sich nen Augenarzt suchen, denn nach kurzer Zeit brennen einen da wirklich die Augen. Auf gesundem Maß wie andere normalo Oleds ist der Burnin durch die bekannten Schutzmechanismen usw. sicher auf gleichem Niveau. Man muss ja zur maximalen Helligkeit sagen, dass da die QD Oleds das Hellste sind was es am Oled Markt gibt und alleine dadurch der Leistungsvorsprung das Handicap erst verursacht. Aber wie schon gesagt, keiner schaut QD Oled auf voller Helligkeit. Bei mir 50% maximal auch nicht am Tag mit extrem hellem Wohnzimmer. Anzumerken ist auch dass Samsungs QD Oleds entspiegelungstechnisch ne Wucht sind, und im Vergleich einfach am besten entspiegeln! Allein deswegen ist hohe Heligkeit auch nicht nötig. In Summe fehlt hier im Test leider bisschen die Relativierung zu: - QD Oleds haben eine deutlich höhere Spitzenhelligkeit - Samsungs eine erstklassige Enspiegelung - Keiner schaut QD Oled auf voller Helligkeit, versprochen !
    • Alex
      Ein qd oled ist je nach Fenster Größe vielleicht um 10-20% heller als ein LG G1 und wahrscheinlich genauso hell wie ein LG G2. Von wegen dein Fernseher ist heller. Da bist du den Test auf den Leim gegangen
  3. F. F.
    In unserer schnelllebigen Zeit werden neue Produkte in immer kürzeren Abständen auf den Markt gebracht. Dabei ist es unmöglich, dass die mit viel Werbung angepriesenen Neuheiten von den Herstellern ausreichend auf Kinderkrankheiten getestet werden. Als Neuheitenkäufer wird der Endverbraucher zum Produkttester. Erst wenn hier während der Garantiezeit gehäuft Fehler oder Defekte auftreten, versuchen die Hersteller den Mangel auszumerzen. Nach Ablauf der Garantie wird von Seiten der Hersteller dann gerne von Fehlbedienung oder Falschbehandlung des Gerätes gesprochen. Als Kunde bleibt man dann auf den Kosten in der Regel sitzen. Als langjähriger Verkäufer von Haushaltselektrogeräten und Unterhaltungselektronik, sowie Modelleisenbahnen weis ich, wovon ich rede. Nach 2 Jahren heißt es selber bezahlen, auch wenn die Fehler vom Hersteller zu verantworten sind.
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