Mehr KI im Notebook: Microsoft setzt auf Copilot+ und Qualcomm-Chips

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Microsoft setzt mit Copilot schon länger auf künstliche Intelligenz in Windows 11. Nun präsentiert man mit Copilot+ eine leistungsfähigere Variante des intelligenten Assistenten für die neuen Surface-Notebooks mit Qualcomm-Prozessor. Weitere Laptop-Hersteller folgen mit eigenen Modellen.
Mehr KI im Notebook: Microsoft setzt auf Copilot+ und Qualcomm-Chips
Mehr KI im Notebook: Microsoft setzt auf Copilot+ und Qualcomm-ChipsBildquelle: Aktar Hossain / Unsplash

Künstliche Intelligenz spielt für Microsoft schon seit Längerem eine gewichtige Rolle. Der hinter dem Windows-Betriebssystem stehende Konzern hat als einer der großen Investoren den Erfolg von OpenAI und damit von ChatGPT befördert. Und nicht nur das. Der Copilot-Assistent, der den Cortana-Chatbot abgelöst hat, baut darauf auf. Die nun vorgestellten Plus-Variante kann auch auf die von ChatGPT 4.0 abgeleitete Variante über die Cloud zugreifen. Konversationen sollen damit deutlich natürlicher wirken. Kleine Sprachmodelle, sogenannte SLMs (Small Language Modells) werden direkt auf der NPU ausgeführt.

Daneben setzt Microsoft auf eine tiefere Integration, und das nicht nur, weil entsprechend spezifizierte Notebooks eine Copilot+-Taste mitbringen müssen. So können mithilfe der Microsoft-Graph-API die persönlichen Daten verknüpft, die in Microsoft 365 gespeichert sind.

Copilot+ ordnet Informationen neu und beschleunigt Kreativ-Apps

Eine im Vergleich zu bisherigen Copilot-Assitenten gänzlich neue Funktion ist Recall. Sie zeichnet permanent Screenshots des Bildschirms auf und macht sichtbar, was der Nutzer auf dem PC gesehen. Die ausschließlich lokal aufgezeichneten und Daten werden mithilfe von Bild- und Texterkennung analysiert und sollen das Auffinden von Dateien, Bildern und Videos erleichtern. Nutzer können einzelne Bilder löschen – etwa wenn diese ein Passwort aufgenommen haben – oder die Speicherdauer anpassen.

Daneben soll Copilot+ kreative Schaffensprozesse unterstützen. Die ebenfalls in dem intelligenten Assistenten integrierte Cocreator-Funktion hilft nicht nur bei der Generierung von Bilder, wobei es hier – anders als bei vielen der übers Netz bereitgestellten Generatoren – keine Limits hinsichtlich der Anzahl gibt. Auch entsprechenden Anwendungen greift Copilot+ unter die Arme. Das gilt etwa für Adobe-Software wie Photoshop, Lightroom und Express, die Videoschnittsoftware DaVinci Resolve Studio, djay Pro u. v. m.

Aktuell nur mit Qualcomm-Prozessoren

Wer die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz nutzen will, kommt allerdings nicht um den Kauf eines neuen Notebooks herum. Die Nutzung von Copilot+ wird ausschließlich auf sogenannten KI-PCs ermöglicht, deren Prozessoren nach den Vorgaben Microsofts über eine NPU verfügen. Die in der CPU integrierten Co-Prozessoren müssen mindestens 45 TOPS leisten. Aktuell schaffen das lediglich die neuesten Notebook-Prozessoren von Qualcomm der Snapdragon X-Serie.

AMD und Intel werden vermutlich mit ihren kommenden Chip-Generation nachziehen. Allerdings ist mit diesen – abgesehen von ersten Ankündigungen – kaum vor der zweiten Jahreshälfte zu rechnen.

Microsoft Surface (Pro) & Laptop

Neue Notebooks – nicht nur von Microsoft

Damit bekommen neuen Qualcomm-Prozessoren für Laptops eine lange nicht mehr gekannte Beachtung. Allen voran versucht Microsoft den Start von Copilot+ zu nutzen, um die Popularität seiner Surface-Serie zu steigern. In der Neuauflage des Surface-Tablets, mit seinem ikonischen, in der Rückseite integrierten Standfuß, steckt ein 13-Zoll-Display. In den einfacheren Modellen basiert dieses auf der IPS-Technologie, bei den höherpreisigen Versionen werden OLEDs verbaut. Dahinter werden Qualcomms Snapdragon Elite X und Plus X verbaut, die zudem Wifi 7 und optional in Mobilfunknetzen den 5G-Standard unterstützen.

Daneben wurde auch das Surface-Notebook, das ab dem 18. Juni ab 1.199 Euro zu haben ist, grundlegend überarbeitet. Es steht mit Bildschirmdiagonalen von 13,8 und 15 Zoll zur Verfügung. Auch hier kann zwischen Qualcomms Snapdragon Elite X und Plus X gewählt werden. Bei seinem Notebook verspricht Microsoft eine Leistungssteigerung von 86 Prozent gegenüber dem Vorgänger. Der Sprung ist allerdings nicht gänzlich überraschend, denn bisher wurde in den Notebooks noch Intels zwölfte Core-Generation verbaut – aktuell wäre die 14. Generation. Diese soll allerdings ebenfalls hinter der Leistung der Qualcomm-Chips zurückfallen, und das nicht nur mit Blick auf die NPU.

Daneben haben zahlreiche weitere Notebook-Hersteller angekündigt, auf den Zug aufspringen zu wollen. Acer etwa erweitert seine Swift-Serie entsprechend. Asus setzt den Qualcomm Elite X im Vivobook S 15 ein, Dell wird die Qualcomm-Chips in der Latitude-, der Inspiron und der XPS-Serie verbauen. Bei Lenovo sind ein Yogabook Slim 7x und ein ThinkPad T14s in der Pipeline. Und auch Samsung ist mit einem GalaxyBook4 Edge mit dabei.

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