Smartphone, Tablet, TV: So drastisch wirkt sich Multitasking auf dein Hirn aus

2 Minuten
Wie sagt man so schön: „Ich kann Multitasking!“ Dass das gar kein Grund ist, um anzugeben, zeigt jetzt eine Studie. Parallel auf verschiedene Bildschirme zu schauen hat merkliche Konsequenzen für dein Gehirn.
Person nutzt parallel Handy und Laptop
Medien-Multitasking wirkt sich merklich auf dein Gehirn aus, wie eine Studie herausfand.Bildquelle: Unsplash

Jeder kennt das: Der Fernseher läuft, nebenher erledigt man noch etwas am Computer, antwortet Freunden auf dem Smartphone und studiert auf dem Tablet das kommende Fernsehprogramm. Für viele Menschen ist das Alltag – und das nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie. Multitasking heißt heutzutage vor allem eine extreme Reizüberflutung durch Medieninhalte und die fehlende Muße seitens des Anwenders, sich auf nur eine Sache zu konzentrieren.

Eine Studie von US-amerikanischen Forschern der Stanford University zu genau diesem Thema offenbart nun, dass dieses Verhalten maßgebliche Auswirkungen auf das Gehirn hat.

Reizüberflutung durch Medien: So ändert sich das Hirn

Die einen können Gedichte aus ihrer Kindheit rezitieren, andere vergessen sogar Mitten im Satz, was sie eigentlich sagen wollten. Die Fähigkeit, sich zu erinnern, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Doch woran liegt das? Dieser Frage sind auch die Forscher der Stanford University nachgegangen und haben im Rahmen der Studie Teilnehmer zwischen 18 und 26 Jahren untersucht.

Ruhemodus im Handy aktivieren: Schalte einfach mal ab

Die Probanden mussten unterschiedliche Gedächtnisübungen machen, während ihre Hirnströme genauestens per EEG gemessen wurde, berichtet das Fachmagazin Nature. Unter anderem wurden den Teilnehmern in einem Abstand von zehn Minuten die gleichen Bilder gezeigt. Sie mussten erkennen, ob sich an den Motiven etwas verändert hat oder nicht. Den Wissenschaftlern stehen bestimmte Merkmale zur Verfügung, um zu erkennen, ob sich jemand konzentriert, erinnert oder abschweift. Zum Beispiel: Verengen sich die Pupillen ist die Reaktionszeit verlangsamt und die Gedanken unzusammenhängend.

Neben den wissenschaftlichen Daten befragten die Studienautoren die Teilnehmer zusätzlich nach ihrem Medienverhalten: Nutzen sie parallel verschiedene Geräte und konsumieren verschiedene Inhalte?

Multitasking mit weitreichenden Folgen

Das Ergebnis der Studie: Diejenigen, die zeitgleich verschiedene Medien konsumieren und Geräte nutzen, haben eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne. Außerdem vergessen sie schneller. Die Forscher betonen, dass sich Medien-Multitasking und das schwache Erinnerungsvermögen bedingen. Allerdings könne man nicht mit Sicherheit sagen, dass Multitasking andauernde Unaufmerksamkeit auslöst. Nichtsdestotrotz verstehe man mittlerweile immer mehr, wie beides zusammenhängt, so Kevin Madore, Mitautor der Studie.

Deine Technik. Deine Meinung.

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Carsten

    90% aller Amokläufer haben 24h vor ihren Taten Brot gegessen. Man kann also sagen, dass Brot essen und Amok laufen einander bedingen. Allerdings kann man nicht mit Sicherheit sagen, dass Brot essen Amokläufe auslöst…

    Solche Schlussfolgerungen zeugen nicht gerade von professioneller Auswertung der Studienergebnisse.

    Antwort
  2. Nutzerbild Andrea

    Diese Schlussfolgerung ist Unsinn, weil bestimmt auch 90% der Nicht-Amokläufer mind. 1x am Tag Brot essen. Während in dem geschilderten Test diejenigen, die nicht Medien-Multitasking betreiben, ein besseres Erinnerungsvermögen haben. Vielleicht solltest Du den Fernseher tatsächlich ausmachen, wenn du solche Kommentare schreibst uns die Information des Artikels erst einmal verarbeiten

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein