Kia: Angriff mit preiswerten E-Autos

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Lange hatte Kia ein angestaubtes Image. Die Autos des koreanischen Herstellers sahen nicht nur billig aus, sie vermittelten auch einen wenig werthaltigen Charakter. In den vergangenen Jahren hat sich Kia aber stark gewandelt – nicht nur mit Blick auf ein neues Markenlogo, das 2021 eingeführt wurde.
Front des Kia EV6.
Kia plant in den kommenden Jahren zahlreiche neue E-Autos auf den Markt zu bringen.Bildquelle: Kia

Klar ist, dass Kia seine Zukunft mit Elektroautos bestreiten möchte. Der sportliche Kia EV6 (Test) sorgt bereits seit einigen Monaten für Aufsehen, neu kommt jetzt der große Kia EV9 (Test) dazu. Das Luxus-SUV soll das Flaggschiff in Kias E-Auto-Flotte darstellen, ist aber primär für den nordamerikanischen und chinesischen Markt entwickelt worden. Bei diesen beiden E-Autos, die beide auf der neuen E-GMP-Plattform stehen, wird es aber nicht bleiben. Denn nicht nur der künftig wohl für rund 40.000 Euro erhältliche Kia EV5 wurde bereits angekündigt, sondern auch Konzeptfahrzeuge eines potenziellen EV4 und EV3.

Kia plant elektrischen Kleinwagen für das Jahr 2025

Und man darf noch mehr erwarten. Klar ist nämlich auch schon, dass es mit dem Kia EV2 ein Elektroauto geben soll, das die breite Masse ansprechen soll. Zwar steht ein Preis bisher nicht fest, man kann aber davon ausgehen, dass die Koreaner hier ein E-Auto planen, das zwischen 20.000 und 30.000 Euro kosten soll. Mit einer Markteinführung des Kleinwagens darf man im Jahr 2025 rechnen. Dann würde Kia in direkte Konkurrenz zum Volkswagen ID.2 treten, dessen Entwicklung ebenfalls mit hohem Eifer vorangetrieben wird.

Aber auch Autos mit Verbrennungsmotor spielen für Kia in den kommenden Jahren noch eine wichtige Rolle. Auf ein konkretes Ausstiegsdatum möchte man sich bisher nicht festlegen. „Es gibt viele Regionen, in denen Verbrenner noch länger ein Thema bleiben“, sagte Kias Deutschland-Chef Thomas Djuren jüngst im Rahmen einer Presseveranstaltung in Südfrankreich vor geladenen Journalisten. Gemeint sind unter anderem Gegenden, in denen es noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur gibt. Etwa in weiten Teilen von Afrika, Mittel- und Südamerika sowie regional auf dem asiatischen Kontinent.

Angriff mit zahlreichen E-Autos steht bevor

In Deutschland rechnet Kia für das laufende Kalenderjahr mit rund 80.000 Zulassungen neuer Pkw. Der Marktanteil dürfte am Ende bei 2,8 Prozent liegen. Heruntergerechnet auf E-Autos kalkulieren die Koreaner für das laufende Kalenderjahr mit einem Marktanteil von rund 3,0 Prozent. Mit der Einführung günstigerer Modelle im Segment der Stromer dürfte sich dieser Wert in den kommenden Jahren spürbar verbessern. Bis zum Jahr 2027 plant Kia nicht weniger als 14 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Die Strategie steht unter dem Motto „EV(s) für alle“. Eine Nebenrolle auf dem E-Auto-Markt scheint der Hersteller nicht spielen zu wollen.

Bezahlbare Elektroautos kannst du von Kia übrigens auch jetzt schon kaufen. Denn schon länger stehen hierzulande der Kia Niro EV (Test) und der Kia E-Soul (Test) als komplett elektrifizierte Fahrzeuge zur Verfügung. Erhältlich nicht nur im Onlinevertrieb, sondern auch in Autohäusern, die es bei Kia in Deutschland auch in Zukunft geben soll. „Wir wollen zwar kein Premium-Hersteller sein, aber wir wollen unseren Kunden über Händler die passende Bühne bieten“, ist Deutschland-Chef Djuren überzeugt, an der bisherigen Vertriebsstrategie nicht rütteln zu wollen.

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