HTC auf dem MWC: 5G und die Neuausrichtung des Smartphone-Pioniers

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Der MWC 2019 in Barcelona war auch für HTC eine Produktschau der anderen Art. Während sich viele Hersteller dem Thema Klappsmartphones widmeten und 5G vorerst auf später verschoben haben, zeigt HTC Marktreife Hardware mit dem neuen Mobilfunkstandard. Damit verdeutlicht man auch, wo die Reise hingeht: Weg vom reinen Handy-Hersteller und hin zu Edge-Computing und Content-Anbieter.
Die durchsichtige Rückseite des HTC Exodus
Klassische Smartphones sind bei HTC nicht weg, aber nicht mehr im ZentrumBildquelle:

Der Messestand von HTC hat nichts mit den schillernden Smartphone-Ständen oder den bunten Party-Messeauftritten der Gaming-Anbieter zu tun. Weiß, aufgeräumt und futuristisch präsentiert sich HTC auf dem MWC 2019 in Barcelona. Die Highlights verbergen sich nämlich nicht mehr in aufgemotzten Gaming-Modder-PC-Gehäusen oder 7-Zoll-Smartphones mit glänzenden und in allen Farben schillernden Rückseiten. Der Stand zeigt, es ist das Netz der Zukunft, das neue Möglichkeiten schafft. Das Endgerät wird damit etwas in den Hintergrund gerückt.

Die Zukunft von HTC

Wer nun Angst bekommt, dass HTC keine Smartphones mehr bauen wird, den kann Fabian Nappenbach, Marketing-Chef von HTC Europa beruhigen: „Wir werden weiter auch Telefone bauen“. Eer fügt jedoch auch hinzu: „Doch das ist eben nicht alles“. HTC stellt die klassischen Smartphones auch aus. In einer Ecke des Standes werden sie noch gezeigt, die Exodusse und die HTC U12s. Doch sie sind eben nicht mehr das Zentrum der HTC-Welt.

Software Android 8.0 Oreo
Prozessor Qualcomm Snapdragon 845
Display 6 Zoll, 1.440 x 2.880 Pixel
Arbeitsspeicher 6 GB
interner Speicher 64 GB
Hauptkamera 4872x3248 (15,8 Megapixel)
Akku 3.500 mAh
induktives Laden
USB-Port 3.1 Typ C
IP-Zertifizierung IP68 (Schutz gegen Untertauchen)
Gewicht 188 g
Farbe Schwarz, Rot, Blau
Einführungspreis 799 €
Marktstart 15.06.2018

Man könnte meinen, dass das Zentrum nun ein 5GHotspot ist. Der 5G Hub von HTC kommt mit dem Snapdragon 855, dem X50-Modem und einem Touchscreen im zweiten Quartal 2019 über die Telekom auf den deutschen Markt. Doch außen herum sind viele der Vive-VR-Brillen drapiert, die auf der CES 2019 vorgestellt wurden. Dazu baut HTC einen eigenen VR-Browser und digitale Konferenzräume. Das weist in eine Richtung: Neue Themen für HTC sind Inhalte, Gaming und Vernetzung.

Keine grauen Kisten mehr

Fabian Nappenbach präsentiert eine Simulation von 5G und wie es die entwickelte Welt verändern soll. Dabei wird ein Rechenzentrum über das 5G-Netz mit dem Endgerät verknüpft. Auf dem Server liegen die Anwendungen, die Daten und vor allem auch die Rechenpower, die es braucht, um beispielsweise Spiele zu spielen oder die Darstellung eines virtuellen Konferenzraumes zu erschaffen. Das kann realisiert werden, da die Übertragung über das 5G-Netz so schnell ist, die Latenzzeiten niedrig sind und die Kapazitäten im fertigen Netz gewaltige Ausmaße haben. Einfach gesagt: In Zukunft braucht es keine vor Leistung strotzende Privat-Computer mehr, um solche Szenarien zu realisieren.

Doch das ist „kein klassisches Cloud-Computing, sondern Edge-Computing“, erklärt Nappenbach. Die Server dürfen dabei nicht zu weit vom Endverbraucher entfernt sein, da sonst trotz 5G ungewollte Latenzen entstehen. Somit braucht man ein dezentrales Rechnernetz, dass über 5G die Leistung für den Verbraucher bereitstellt.

Darum können in Zukunft auch VR-Brillen kleiner und leichter werden. Die Anwendungen werden mobiler und alltagstauglicher. Die Aussichten auf 5G und dessen Auswirkungen waren schon im Gespräch mit Oliver Wöhler, Verkaufsleiter von HTC Vive in Deutschland, Österreich und der Schweiz, auf der Gamescom 2018 zu spüren, doch nun zeigt HTC, dass man die Technik bereits umgesetzt hat. Der Aufbau des 5G-Netz in Deutschland scheint jetzt der einzige Hemmschuh zu sein.

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